Collection Baccara 0283
sich hingesetzt hatten.
„Oh.“
„Bist du jetzt sauer auf mich?“
Sie zuckte mit den Achseln. „Ich dachte, wir hätten uns darauf geeinigt, niemandem davon zu erzählen.“
„Aber er ist mein Bruder. Hast du es denn niemandem erzählt?“
„Nur dir.“
„Nicht einmal deiner Schwester?“
„Vor allem nicht meiner Schwester.“
Ihre Antwort überraschte Eric. Er hatte erwartet, dass sie die Nachricht nicht für sich behalten könnte.
„Abbey hatte vor fünf Monaten eine Fehlgeburt. Es war ihre dritte innerhalb von acht Jahren.“
Er konnte sich vorstellen, wie schmerzhaft das für ihre Schwester gewesen sein musste und hoffte, dass Polly nicht auch von diesem Problem betroffen wäre. „Weiß man, warum sie diese Fehlgeburten hatte?“, fragte er vorsichtig.
„Niemand kann es genau sagen, aber es hat wohl nichts mit den Genen zu tun. Meine Ärztin hat mir jedenfalls versichert, dass ich mir keine Sorgen machen muss.“
„Du warst noch nicht bei einer Gynäkologin gewesen?“
„Ich hatte schon einen Termin, musste ihn dann aber absagen, als sich die Hochzeitspläne von Fiona änderten. Wenn ich wieder zu Hause bin, werde ich mir einen neuen holen.“
„Du könntest auch hier zu einer Gynäkologin gehen“, schlug er vor. „Ich werde Lara nach dem Namen ihres Arztes fragen. Obwohl … das würde wohl kaum gehen, ohne ihr den Grund dafür zu nennen.“
„In einer Woche bin ich sowieso wieder zu Hause.“
Darüber wollte Eric auch mit ihr reden. Doch er beschloss, noch eine Weile zu warten. Er wollte sie damit im Moment nicht belasten. „Wie geht es dir?“, fragte er stattdessen.
„Gut.“
„Keine Magenkrämpfe mehr?“
„Nicht mehr seit dem Abend mit dir.“
„Hättest du es mir denn erzählt, wenn es diesen Zwischenfall nicht gegeben hätte?“
Sie nickte. „Ich wusste nur noch nicht genau, wie und wann ich das machen sollte.“
Er legte ihre Hand in seine. „Ab sofort planen wir unsere Zukunft gemeinsam, in Ordnung?“
„Ich finde, wir sollten unseres Kindes wegen am gleichen Strang ziehen. Ob es aber eine gemeinsame Zukunft gibt, kann ich dir im Moment nicht sagen.“
„Du lässt es einfach nicht zu. Ich möchte dich heiraten, Polly.“
„Haben wir das nicht schon geklärt?“
„Ich weiß, dass es etwas überraschend für dich gewesen sein muss, als ich zum ersten Mal davon sprach. Da du nun aber Zeit zum Nachdenken hattest, habe ich gehofft, dass du es dir anders überlegt hast.“
„Und ich habe gehofft, dass du einsehen würdest, wie lächerlich diese Idee ist.“
„Was ist so lächerlich daran?“
„Wir kennen uns doch noch nicht einmal richtig.“
„Mittlerweile kennen wir uns schon viel besser.“
„Aber nicht gut genug, um uns ewige Liebe zu schwören.“
„Wir werden zusammen ein Baby großziehen. Dadurch haben wir mehr als genug Zeit, um uns näher kennenzulernen.“
Er wollte einfach nicht verstehen, weshalb Polly nicht begeistert von seinem Antrag war. Sie wusste nicht, ob das daran lag, dass er als Prinz immer daran gewöhnt war, alles zu bekommen, oder ob es andere Gründe hatte. Jedenfalls war ihr klar, dass sie diese Diskussion ewig weiterführen würden, wenn sie ihm nicht ein für alle Mal klarmachte, wie sie darüber dachte. „Weißt du, warum für Scott und Fiona heute alles so vollkommen war?“, fragte sie.
Eric sah sie verwundert an. „Ich dachte, das lag an meinem Organisationstalent.“
Sie lächelte. „Nein. Mit deinem Organisationstalent hast du dafür gesorgt, dass die Gäste sich immer an diese Hochzeit erinnern werden. Für das Brautpaar war der Tag aber so wunderschön, weil sie sich bei ihren Eheversprechen ansahen, als ob es niemanden um sie herum gäbe und nur ihre Liebe zueinander zählte.“
Sie ergriff seine Hände und sah ihm tief in die Augen. „Wenn ich einmal heirate, dann möchte ich das aus demselben Grund tun, und nicht, weil es logisch oder vernünftig erscheint.“
„Glaubst du wirklich, dass Liebe für eine erfolgreiche Ehe ausreicht?“
„Nein. Aber immerhin hat man dadurch eine Basis, auf der man aufbauen kann.“
„Und was ist mit Begierde?“
„Was soll damit sein?“
„Findest du nicht, dass sexuelle Begierde wichtig in einer Beziehung ist?“
„Natürlich, aber …“
Eric berührte ihre Lippen und brachte sie zum Schweigen. „Mehr möchte ich im Moment nicht hören.“ Er strich sanft über ihren Mund.
Sie erschauerte und seufzte.
Er lächelte. „Bei uns ist die sexuelle
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