Collection Baccara 0283
Chaos.
Marcus und Jewel kamen als Nächste in den Raum. Sein jüngerer Bruder hielt das Baby im Arm und strahlte glücklich. In diesem Moment musste Eric daran denken, dass bald ein weiteres Baby im Palast leben – und davor eine weitere fürstliche Hochzeit stattfinden würde.
Als Maria an den Tisch kam, um ihn zu fragen, was er zum Frühstück wollte, schüttelte er den Kopf. „Danke. Ich trinke nur einen Kaffee. Wenn Miss Shea runterkommt, esse ich etwas mit ihr.“
„Natürlich, Eure Hoheit.“ Sie füllte seine Tasse. „Dann warte ich, bis sie zurückkommt.“
Eric glaubte, sich verhört zu haben. „Bis sie zurückkommt?“
Doch Maria war bereits in der Küche verschwunden.
Eric blickte durch den Raum und bemerkte, dass alle anderen Gespräche verstummt waren.
Lara beendete schließlich das Schweigen. „Polly war schon früh auf und stand mit gepackten Koffern im Foyer. Luis hat sie dann zum Flughafen gefahren, nachdem sie nach einem Taxi fragte.“
Eric sah sie verwundert an. „Wann war das?“
„Vor etwa einer halben oder Dreiviertelstunde.“ Lara blickte ihn mitfühlend an. „Es tut mir leid. Ich dachte, du wusstest, was sie vorhatte.“
„Sie hat mir nichts davon erzählt“, sagte er grimmig.
„Da war sie nicht die Einzige“, bemerkte Marcus.
„Nur damit du es weißt“, sagte Eric zu ihm. „Ich habe sie gestern Abend über meine Pläne informiert.“
„Sie scheinen ihr wohl nicht gefallen zu haben“, erwiderte Marcus.
„Willst du uns nicht alle einweihen?“, fragte Rowan.
Doch Eric machte sich bereits auf den Weg. „Jetzt nicht.“
„Schade“, sagte Jewel. „Ich komme mir vor, als hätte ich etwas verpasst.“
„Das hast du nicht“, widersprach Rowan. „Ich wette, dass es jetzt erst richtig losgeht.“
Polly saß auf einer Sitzbank gegenüber dem Ticketschalter. Auf dem Sitz neben ihr lag eine Ausgabe der Zeitung „La Noticia“. Die Schlagzeile „Traumhochzeit im Palast“ erregte sofort ihre Aufmerksamkeit.
Sie hob die Zeitung auf und lächelte, als sie das Foto von Fiona und Scott auf der Titelseite betrachtete. Die beiden sahen so glücklich aus. Den kurzen Artikel darunter überflog sie nur kurz und schlug dann die zweite Seite auf. Als sie die nächste Schlagzeile las, stockte ihr der Atem.
Wer ist Polly Shea
von Alex Girar
Nur wenig ist über die schlanke, dunkelhaarige Frau bekannt, die bei der Hochzeit als Trauzeugin neben ihrer Cousine Fiona Gilmore stand. Doch zog die Schönheit aus Texas bei der anschließenden Hochzeitsfeier gleich zwei Mitglieder der Fürstenfamilie in ihren Bann. Der eine war Prinz Eric Santiago, und der zweite sein Cousin Prinz Cameron Leandres.
Der Bruder des regierenden Fürsten schien den Blick nicht von der Frau im saphirblauen Kleid lassen zu kön nen, während Prinz Cameron sie zum Tanzen aufforderte und dies sichtlich genoss (siehe Fotos unten). Wird ein wei terer Thronfolger bald seine Braut wählen?
La Noticia wird Sie auf dem Laufenden halten, da die Aussichten für eine weitere fürstliche Hochzeit gut stehen.
Die Fotos darunter zeigten tatsächlich Polly und Cameron beim Tanzen. Sie war über den Artikel eher amüsiert als verärgert. Aber es erschreckte sie auch gleichzeitig, wie viel Aufmerksamkeit sie von der Presse bekam. Und falls die Reporter etwas von ihrer Beziehung mit Eric mitbekämen, würde sie wohl auf Schritt und Tritt von den Medien verfolgt werden. Das war nur ein weiterer Grund, Tesoro del Mar zu verlassen.
Sie steckte die Zeitung in ihre Tasche, damit niemand sie lesen und Polly eventuell als eine der Personen auf den Fotos identifizieren konnte. Aber zum Ticketschalter ging sie immer noch nicht.
Sobald sie am Flughafen angekommen war, hatte sie sich über die Flugverbindungen nach San Antonio informiert. Eine Maschine flog um neun Uhr fünfzehn nach Miami. Von dort gab es dann einen Anschlussflug nach San Antonio. Wenn sie diese Verbindung nähme, wäre sie pünktlich zum Abendessen in ihrem Restaurant. Und sie sehnte sich nach ihrem Zuhause. Dort wäre sie auch nicht in der Gefahr, sich einem attraktiven Prinzen hinzugeben. Trotzdem wünschte sie sich insgeheim, dass sie an diesem Morgen nicht aufgestanden und aus Erics Zimmer geschlichen wäre.
Er hatte sie gebeten, ihren Aufenthalt auf der Insel zu verlängern und ihnen eine Chance zu geben. Polly wäre am liebsten bei ihm geblieben, doch sie wusste, dass sie das nicht konnte. Deshalb war sie zum Flughafen aufgebrochen.
Ihr war klar,
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