Collection Baccara 0283
Sofortkauf bestätigte. Seufzend krümmte Maggie sich in ihrem Stuhl zusammen.
„Haben Sie Schmerzen?“, erklang eine besorgte Stimme von der Tür her.
Erschrocken fuhr Maggie herum und entdeckte Prinz Quadir.
„Aber nein, keine Sorge“, beeilte sie sich zu versichern. Hm, sollte sie jetzt aufstehen oder sich gar verbeugen? „Ich bestelle nur gerade ein paar Teile.“
„Das dürfte doch eigentlich nicht so aufreibend sein.“
„Es handelt sich um eine Internetauktion. Ich biete schon den ganzen Vormittag, aber ein anderer Teilnehmer ist mir immer ein paar Dollar voraus.“
„Dann erhöhen Sie Ihr Gebot, sodass er aus dem Rennen ist“, schlug der Prinz achselzuckend vor.
„Genau das habe ich gerade getan.“
„Gut.“
„Vermutlich hätte ich das Teil etwas günstiger erstehen können, wenn ich noch gewartet hätte“, gab sie zu bedenken.
„Glauben Sie wirklich, das macht mir etwas aus?“ Quadir hob erstaunt die Brauen.
Maggie betrachtete seine makellose Erscheinung in dem maßgeschneiderten Anzug und dem blütenweißen Hemd. Umwerfend … „Nun, niemand zahlt gern drauf, oder?“
„Richtig. Aber ich nehme an, dass die Ersatzteile für diesen alten Wagen rar sind. Und da kommt es mir in erster Linie darauf an, zu gewinnen, und nicht auf die Kosten.“
„Das werde ich zukünftig berücksichtigen.“
„Aber Sie stimmen nicht mit mir überein?“
„Warum glauben Sie das?“, wollte sie wissen.
„Ihr Gesichtsausdruck verrät es mir. Sie hätten lieber weiter gehandelt und gewartet.“
„Ich möchte Ihnen den Wagen zu einem fairen Preis restaurieren, Prinz Quadir.“
Er lächelte. „Exzellente Idee. Ihre Einstellung gefällt mir. Was halten Sie davon, wenn wir uns in der Mitte treffen?“
Dieses Lächeln, dachte sie fasziniert. Irgendwie hatte sie sich Mitglieder eines Königshauses immer ernst und steif vorgestellt. Oder als verschwendungssüchtige Playboys. Diese Typen bekam man während der Saison haufenweise in Aspen zu sehen. Doch Quadir passte weder in die eine noch in die andere Kategorie.
„Ich werde mich bemühen, versprochen.“ Maggie erwiderte sein Lächeln. „Die Macht der Gewohnheit, Sie verstehen. Es ist mir in Fleisch und Blut übergegangen, immer den besten Preis auszuhandeln.“
„Während ich daran gewöhnt bin, immer das Beste zu bekommen.“
Keine große Kunst bei dem Familienvermögen, dachte sie.
„Muss das schön sein.“
„Ist es auch.“
„Wenigstens verstecken Sie sich nicht hinter falscher Bescheidenheit.“ Sie stand auf und ging zum Drucker. „Hier ist eine Liste aller Teile, die ich inzwischen bestellt habe. Morgen fange ich an, den Wagen auseinanderzubauen. Wenn wir Glück haben, finde ich nicht allzu viel Rost. Auf den ersten Blick ist mir jedenfalls nichts Schwerwiegendes in der Richtung aufgefallen. Sobald ich den Rolls in alle Einzelteile zerlegt habe, kann ich mir einen genauen Überblick verschaffen, was wir noch brauchen.“
Maggie drückte ihm die Liste in die Hand. Obwohl Quadir sich interessiert darin vertiefte, war er sich doch der jungen Frau ihm gegenüber bewusst. Sie hatte eine faszinierende Mischung aus Selbstbewusstsein und Unsicherheit.
Aus Erfahrung wusste er, dass viele Menschen sich in seiner Gegenwart zunächst unbehaglich fühlten. Die Frage verunsicherte sie, was sie von einem arabischen Prinzen, einem Scheich, zu erwarten hatten. Aus diesem Grund hatte Quadir Maggie eine der amerikanischen Sekretärinnen zur Seite gestellt. Sie sollte Maggie helfen, sich in der ungewohnten Umgebung einzuleben.
Andererseits – natürlich war es für die Arbeit nicht wirklich wichtig, ob sie sich wohlfühlte oder nicht. Warum kümmerte es ihn überhaupt?
Vielleicht lag das Geheimnis ihrer Anziehungskraft in ihrer Schlichtheit. Offensichtlich gab sie nichts auf teuren Schmuck und Designerkleidung. In der Hinsicht erinnerte sie ihn an Whitney.
Schnell verdrängte er die unliebsame Erinnerung. Es hatte keinen Sinn, der Vergangenheit nachzuhängen.
„Den Motor nehme ich mir dann als Nächstes vor“, sagte Maggie. „Sie meinten ja, dabei könnten Sie mir helfen.“ Eine zarte Röte überzog ihre Wangen. „Nicht beim Ausbauen natürlich. Sondern beim Anheuern der Leute. Obwohl Sie natürlich auch sehr kräftig und männlich sind.“ Erschrocken hielt sie inne, selbst vollkommen verblüfft über ihre Worte, und stöhnte leise auf. „Das habe ich jetzt nicht wirklich gesagt, oder?“
„Doch, das haben Sie“, gab er lachend
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