Collection Baccara Band 0250
behandelt, als sie ihm den Kaffee brachte. Freundlichkeit lag ihm im Moment nicht.
Mit etwas Glück nahmen alle Nichteingeweihten auch weiterhin an, dass sein Verhalten auf Marcus’ Tod zurückzuführen wäre. Natürlich konnte er sich nicht ewig damit entschuldigen, und er hatte nicht die geringste Ahnung, wie lange es dauern würde, bis er sich endlich wieder fing.
Ein Gesicht tauchte auf, doch nicht das seiner tüchtigen und freundlichen Assistentin. Glänzendes blondes Haar, weiche Kinnpartie, volle Lippen, eine schmale Nase und faszinierende blaue Augen – das war die Frau aus seinen Gedanken.
Maddy Monroe kam einfach unangemeldet zu ihm, ungebeten und vollkommen unerwünscht. Und sie zögerte nur einen Moment, bis sie ihm ihr strahlendstes Lächeln zeigte, das er aus dem Fernsehen kannte. „Alex, hast du einen Moment Zeit für mich?“
Also kam sie in ihrer Eigenschaft als Reporterin. Doch selbst wenn das nicht der Fall gewesen wäre und er in ihr eine Freundin oder sogar mehr gesehen hätte, wäre es unklug gewesen, mit ihr zu reden – unklug und auch sinnlos, weil ohnehin niemand verstand, was er durchmachte.
„Nein, habe ich nicht“, entgegnete er knapp.
Trotzdem trat sie ein und schloss die Tür hinter sich. Die zartrosa Bluse und die weiße Hose stachen bei weitem nicht so ins Auge wie die Sachen, die sie vor der Kamera trug, hatten ihr aber wahrscheinlich ermöglicht, unbehelligt seine Etage zu erreichen. „Es geht ganz schnell, großes Ehrenwort.“
„Sicher geht es schnell, weil du sofort wieder gehst“, erwiderte er und zeigte zur Tür.
„Ich habe nur zwei Fragen, Alex, bitte“, beschwor sie ihn.
Er wollte gerade nach der Kaffeetasse greifen, zog jedoch die Hand zurück. Ihre Stimme bebte leicht, und er hätte gern gewusst, was mit ihr los war.
Unter den Augen hatte sie mehr Make-up aufgelegt als normal, und ihr Haar war leicht zerzaust.
Wenn er Maddy schon nicht ignorieren konnte, musste er sie vertreiben. „Reicht es dir nicht, dass du exklusiv von Joseph McCoys Geburtstagsfeier berichten durftest?“, fragte er kühl.
Sie hatten nur Entertainment This Evening zugelassen, um die Berichterstattung kontrollieren zu können. Vielleicht hatte Maddy den Plan durchschaut, doch sie hatte schließlich davon profitiert. Also konnte ihr das völlig egal sein.
„Deine Produzenten sind sicher begeistert“, fügte er noch hinzu. „Man muss sich doch nur die Gästeliste ansehen.“
„Sie sind zufrieden“, bestätigte Maddy und ließ sich vor dem Schreibtisch in einen der Mahagonistühle mit Lederpolsterung sinken. „Trotzdem bin ich noch nicht fertig, weil ich mit dir sprechen muss.“ Bevor er sie abweisen konnte, fuhr sie hastig fort: „Ich weiß, dass du gern im Hintergrund bleibst und die Öffentlichkeit scheust. Darum bin ich ohne meinen Kameramann Dan Gurtings gekommen und habe weder einen Recorder noch ein Notizbuch mitgebracht.“
„Das hat es dir auch erleichtert, dich am Sicherheitsdienst vorbeizuschmuggeln“, bemerkte er geringschätzig und stellte die Tasse wieder auf den Tisch, ohne zu trinken.
Maddy lächelte flüchtig. „Joseph hat mir ein kurzes Interview gegeben, und Cooper Anders hat mich angerufen, um einen Termin zu vereinbaren.“
Es fiel Alex schwer, sich nicht zu verraten. Hoffentlich war es Sara gelungen, Cooper noch vor dem Gespräch mit Maddy von seinen Plänen abzubringen. Wahrscheinlich traf das zu. Maddy würde sich jetzt nicht so viel Mühe geben, wenn Cooper schon Einzelheiten ausgeplaudert hätte.
Als Alex sie nur schweigend ansah, seufzte Maddy. „Ich möchte sehr gern mit dir über alles sprechen, das in deiner Familie durch Marcus’ Tod ausgelöst wurde.“
„Eigentlich dachte ich, mich klar und deutlich genug ausgedrückt zu haben, als du …“
„Ich weiß, dass da noch irgendetwas ist“, fiel sie ihm ins Wort. „Ich brauche dich doch nur anzusehen. Du hast dich verändert und bist nicht mehr du selbst.“
Das stimmte tatsächlich. Alles, worauf er sein Leben aufgebaut hatte, war eine einzige Lüge gewesen. Wie schon im Stall geriet er auch jetzt in Versuchung, sich Maddy anzuvertrauen und ihr seine Verwirrung und seinen Schmerz zu gestehen.
Vor Jahren war es leicht gewesen, mit ihr zu reden. Sie hatte ihm gern zugehört und nie versucht, ihn irgendwie zu beeindrucken. Madeline Monroe war die erste Frau, die ihm nicht nur rein äußerlich gefiel, sondern bei der er sich auch wohlgefühlt hatte.
Nachdem sie die Stelle bei
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