Collection Baccara Band 0250
„Aus beruflichen Gründen“, fügte sie hinzu.
Diesmal tat sie es offenbar nicht. „Wie wäre es, wenn wir während unseres Aufenthalts mit sämtlichen Gewohnheiten brechen?“, schlug er vor.
Maddy kam zu ihm und legte ihm die Hand auf die Brust. „Mir wäre es lieber, wir würden uns der Wahrheit stellen, damit der emotionale Heilungsprozess beginnen kann. Außerdem sind nicht alle Gewohnheiten schlecht.“ Sie strich sanft über seine Brust. „Ich möchte sogar behaupten, dass du der einzige Mensch bist, den ich kenne, der keine schlechten Gewohnheiten hat.“
Er schüttelte bloß den Kopf, weil er das nicht unbedingt als Kompliment auffasste, und hielt ihr die Tür auf.
Sie holten die Einkaufstüten aus dem Kofferraum und stellten sie in der Küche auf die Granitplatte der Theke zum Wohnraum. Als Alex die Lebensmittel wegräumte, entdeckte er im Kühlschrank eine Flasche Champagner. Das Ehepaar, das sich um dieses Haus kümmerte, hatte sie zu Weihnachten aus dem Weinkeller geholt. Er hatte die Flasche jedoch nicht geöffnet, und er war seitdem nicht mehr hier gewesen.
Da er heute schon alles Mögliche gemacht hatte, das sonst nie in Frage gekommen wäre, nahm er die Flasche aus dem Kühlschrank. „Was hältst du davon, wenn wir auf diesen Tag anstoßen?“
„Mit Champagner?“
„Wieso nicht?“
Sie setzte schon zu einer Antwort an, überlegte es sich jedoch und schwieg.
„Was denn?“, drängte er, weil er gern wissen wollte, was sie dachte.
„Es sieht dir einfach nicht ähnlich zu feiern, dass du dein Leben aufs Spiel gesetzt hast.“
„Genau darum geht es“, erwiderte er.
Bei Madeline schrillte eine Alarmglocke. Sie war mit Alex allein im schönsten Haus, das sie jemals gesehen hatte, und das auch noch in einer romantischen Umgebung. Alex sah sie sehnsüchtig an, und er wollte mit ihr Champagner trinken. Das war geradezu ein Traum, der wahr wurde.
Hastig räumte sie die noch auf der Theke stehenden Lebensmittel weg, um ihre Befangenheit zu überspielen, während Alex die Flasche mit einem dezenten Knall öffnete und den überfließenden Schaum mit einem Küchentuch auffing.
„Du hast viel mit Reichen und Berühmten zu tun gehabt“, bemerkte er, während er zwei Kristallkelche aus einem Glasschrank holte. „Welche Gewohnheiten hast du denn im Umgang mit ihnen entwickelt? Übrigens wirst du durch deine Arbeit ja auch immer reicher und berühmter.“
Das würde auf sie vor allem dann zutreffen, wenn sie Joseph, einen der angesehensten Milliardäre des Landes, als Lügner entlarvte.
„Handtaschen“, erwiderte sie.
Alex füllte die Gläser und reichte ihr einen der Kelche. „Handtaschen?“, fragte er lächelnd.
Ihre Finger berührten sich flüchtig, als Madeline nach dem Glas griff. „Ich kaufe viel zu viele Handtaschen. Nenn mir den Namen eines Designers, und ich habe eine Tasche von ihm – in jeder Farbe.“
„Frauen müssen nicht unbedingt reich und berühmt sein, um diesem Laster zu verfallen. Es ist nur sicher sehr praktisch, wenn man reich ist.“
„Hast du eine Ahnung“, meinte sie seufzend und probierte den Champagner, der ausgezeichnet schmeckte. „Lass mich überlegen. Ach ja, ich kann kein Leitungswasser mehr trinken, nur noch Wasser aus Flaschen und mit Kohlensäure.“
„Bist du aber schwer zufriedenzustellen“, neckte er sie.
Er war ihr sehr nahe, und er wirkte unbeschreiblich stark auf sie. „Ich verlange jedoch von niemandem mehr, als er mir bietet“, wandte sie ein.
„Die meisten Männer wären sicher bereit, für eine Frau wie dich eine ganze Menge zu tun.“
Sie freute sich sichtlich über das Kompliment und stellte dann eine wichtige Frage. „Würden sie auch die Wahrheit sagen?“
„Schmeckt dir der Champagner?“, entgegnete er, als hätte er nichts gehört.
„Ja“, sagte sie knapp, weil sie sich darüber ärgerte, dass er ihr nicht entgegenkam, und nahm noch einen Schluck. Es war frustrierend, dass er ihren Fragen auswich.
Alex beobachtete die Bläschen, die in seinem Glas hochstiegen. „Freut mich“, meinte er und stellte das Glas auf die Theke. „Mir fällt da gerade etwas ein. Mach es dir bequem, bis ich dich rufe.“
Sie sah ihm nach, während er die Küche verließ. Sie sollte einfach hier warten? Früher wäre es ihm nicht in den Sinn gekommen, ihr solche Befehle zu erteilen. Er hatte sich immer rücksichtsvoll und empfindsam gezeigt. Vielleicht hatte das etwas raue Wesen seines vor kurzem entdeckten Bruders Mitch auf ihn
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