Collection Baccara Band 0250
das Grundstück gekommen.“
„Ja, aber nicht so bequem.“ Er richtete das Gerät auf das Tor und drückte einen Knopf. Das Tor öffnete sich lautlos. Alex betätigte noch einige andere Knöpfe, ehe er die Fernsteuerung wieder auf die Mittelkonsole legte.
„Beamst du uns hoch?“, fragte Madeline.
„Nein, ich habe nur die Heizung und die Beleuchtung im Haus eingeschaltet. Auf die Musikanlage habe ich verzichtet. Ich glaube nämlich nicht, dass ich CDs eingelegt habe.“
„Hast du nicht von einer Hütte gesprochen?“
„Stimmt, von einer Blockhütte. Sie ist nur aus Materialien dieser Gegend erbaut und steht an einem See.“
Wenig später wurde Madeline klar, dass nur ein McCoy bei einem so luxuriösen Haus von einer Hütte sprechen konnte. Es stand auf einer kleinen Halbinsel, und die sanft von innen erleuchteten Fenster spiegelten sich im See wider.
Hier konnte Alex sich wirkungsvoll vor seiner Verantwortung verstecken und vergessen, dass sein Leben für gewöhnlich von Arbeit bestimmt wurde. Hier konnte er auch den Aufruhr in seiner Familie ignorieren, so lange er wollte.
Es war durchaus möglich, dass Madeline viel Zeit in diesem Haus verbringen musste. Darüber sollte sie sich eigentlich nicht freuen, weil Preston ihr ein Zeitlimit gesetzt hatte. Sie tat es trotzdem.
6. KAPITEL
Alex beobachtete Maddy, während er ihr die Tür aufhielt. Er schaffte es leider nicht oft genug hierher, aber er hing an diesem Haus, und er hoffte, dass es ihr auch gefiel. Sie war die erste Frau, die er mitgenommen hatte.
Vor etwa zwei Jahren hatte er Marcus dazu gebracht, ihn in die Hütte zu begleiten. Es war ein Versuch gewesen, die Beziehung zu seinem älteren Bruder zu vertiefen. Marcus hatte entweder geschlafen oder telefoniert. Geangelt hatte er nur, wenn Alex ihn förmlich dazu gezwungen hatte.
Bitterkeit erfüllte Alex. Er war der Sohn dieses Mannes gewesen! Wie konnte man so wenig für sein eigenes Kind empfinden wie Marcus?
Maddy bewunderte die hohen Räume, die riesigen Fenster und sogar die naturbelassenen Stämme, die das Dach stützten. Das half ihm, den Schmerz zu verdrängen.
Sicher, sie war aus einem ganz bestimmten Grund hier. Das durfte er nicht vergessen. Allerdings hatte sie ihm nichts vorgemacht.
Eine Weile hatte er angenommen, sie hätte heute nur so getan, als wäre sie gern mit ihm zusammen. Doch ihre Besorgnis um ihn war echt gewesen. Darum fragte er sich nun, warum sie wirklich bei ihm war. Ging es ihr darum, dass sie mit ihm zusammen sein wollte? War ihr das wichtiger geworden als eine Story?
Heute hatte er Maddy in einem neuen Licht gesehen. Sie war nicht mehr die vollkommene Schönheit wie vor sieben Jahren gewesen. Wie war sie nun wirklich? Lag ihr etwas an ihm? Sorgte sie sich um sein inneres Gleichgewicht? Oder versuchte sie, ihn zu manipulieren?
„Das Haus ist wunderschön“, erklärte sie und drehte sich zu ihm. „Sagenhaft.“
Er schloss die Tür und stellte seine Tasche im Flur ab, der zu den Schlafzimmern führte. „Danke.“
Sie wirkte jetzt genauso aufrichtig und ehrlich wie an diesem Morgen in seinem Büro. War das wirklich heute Morgen gewesen? Es kam ihm so vor, als würde das schon Ewigkeiten zurückliegen.
Früher hätte Alex Maddy geduldig beobachtet und genau über ihre Motive nachgedacht, um ihre nächsten Schritte vorherzusehen und sie notfalls zu verhindern. Er hatte sich jedoch verändert, und er ging gern ein Risiko ein. „Mach es dir bequem“, forderte er sie auf und wandte sich zur Tür. „Ich hole die Einkäufe rein.“
„Ich helfe dir.“ Sie lehnte Aktenkoffer und Handtasche gegen einen Stützbalken und eilte zu Alex. Dabei ging sie nur auf den Zehen und Fußballen, damit die Absätze den Holzfußboden nicht berührten.
Es gefiel ihm, wie rücksichtsvoll sie war. „Die Dielenbretter sind alt und zerkratzt“, sagte er und zeigte auf den Fußboden. „Du brauchst dir wegen der Absätze keine Gedanken zu machen.“
„Wenn du meinst.“ Sie blieb stehen und sah sich den Fußboden genauer an. „Er gefällt mir.“
„Er ist praktisch.“
„Ja, praktisch“, bestätigte sie lächelnd. „Du hast keine Ahnung, wie manche Prominente ihre Häuser einrichten. Ich habe es mir angewöhnt, mich in schönen Gebäuden besonders vorsichtig zu bewegen, ganz besonders mit spitzen Absätzen.“
„Wirst du eigentlich jemals als Gast eingeladen und nicht nur als Reporterin?“
„Nein, und ich achte auch immer auf eine gewisse Distanz“, erwiderte sie.
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