COLLECTION BACCARA BAND 0256: VERFÜHRUNG IN DER HOCHZEITSNACHT / VIEL ZU VIEL SEX-APPEAL? / TRAUMMANN IM DOPPELPACK / (German Edition)
befürchten.“
Rita schauderte. Diese armen Menschen glaubten, in ein Land zu kommen, in dem Milch und Honig fließt. Stattdessen fanden sie nur Korruption und Tod. Allmählich begriff sie, wieso Colbys Arbeit dermaßen gefährlich war.
Sie richtete den Blick auf die Speisekarte, die auf eine Tafel über der Bar geschrieben war. Gläser hingen dort verkehrtherum in Halterungen. Geldscheine waren an den Balken befestigt, und auf einem Schild stand zu lesen, dass sie als Spende für Armenküchen gedacht waren. Im Spiegel hinter der Bar waren Bierflaschen auf Regalen und unter der Theke zu sehen.
Der Duft von Käse und Äpfeln erinnerte Rita daran, dass sie Hunger hatte. „Wie wäre es mit einem Bauernteller?“
„Ich dachte schon, du sagst nie etwas“, erwiderte Colby, winkte den Kellner zu sich und bestellte.
Rita wartete, bis sie wieder ungestört waren. „Als du das erste Mal in mein Büro gekommen bist, habe ich gerade Material über frühere Politiker in Chicago zusammengetragen.“
„Was hat das mit mir zu tun?“, fragte er und trank einen Schluck Bier.
„In meinem Büro zeige ich dir, was ich meine.“
Er schüttelte jedoch den Kopf. „Das kommt gar nicht in Frage. Möglicherweise hat uns jemand aus dem Gebäude kommen gesehen und wartet jetzt dort auf uns. Ich will dich nicht noch mehr in die Sache hineinziehen, als ich das bereits getan habe, und dir darf nichts passieren, nur weil du mir helfen willst. Sag mir doch jetzt, worum es geht.“
„Das kann ich nicht“, wehrte sie ab, „weil ich mich nicht an die Einzelheiten erinnere. Außerdem brauchst du einen Ausdruck.“
Nachdem der Kellner das Essen auf den Tisch gestellt hatte, fragte Colby: „Soll das heißen, dass du für mich wichtiges Material hast?“
„Ja.“ Sie griff nach der Handtasche und wollte aufstehen. „Lass uns gehen. Das duldet keinen Aufschub.“
„Warte einen Moment, Ri. Bei euch im Büro ist im Moment noch zu viel los. Wir können aber keine Störung brauchen, wenn wir uns das Material ansehen. Lass uns zuerst essen, und dann fahren wir gegen fünf Uhr ins Büro, einverstanden?“
„Du hast recht“, bestätigte sie. „Außerdem habe ich Hunger.“
Drei Stunden später steuerte Colby Ritas Wagen zurück zur Redaktion, stellte ihn auf dem reservierten Platz in der Tiefgarage ab und ging mit Rita zu den Aufzügen.
Im Büro angekommen, schloss sie die Tür, griff nach ihrem Notizblock und schaltete den Computer ein. „Hier ist es“, sagte sie schließlich. „Das habe ich gemeint.“
Colby warf einen Blick auf den Bildschirm. „Das ist eine Seite einer Zeitung, noch dazu einer alten.“
„Stimmt. Es handelt sich um eine alte Ausgabe der Chicago Sun-Times.“ Sie rollte die Seite bis zu einem bestimmten Absatz herunter. „Da, genau wie ich dachte. Das muss die Antwort sein!“
„Die Antwort worauf?“, fragte er und beugte sich näher zum Bildschirm. Dabei strich sein warmer Atem über ihre Wange.
„Diese Zeitung erschien vor ungefähr fünfzehn Jahren“, erklärte sie und griff nach der Maus. „Ich markiere jetzt den Bericht über einen Fall, der vor Gericht verhandelt wurde. Ein Verwandter eines Stadtrats, der zuständig war für die Zulassung von Firmen, war angeklagt, weil er eine Arbeitsvermittlungsagentur betrieb.“
„Und das ist in Chicago verboten?“
„Nur wenn man illegale Einwanderer vermittelt.“
Colby überlegte. Das alles war für ihn nicht neu, doch er wollte Rita nicht erklären, woher er Bescheid wusste, und er wollte sie vor allem nicht enttäuschen. „Interessant.“
„Sehr“, bestätigte sie. „Der Betreiber dieser Agentur Helping Hands war nämlich ein naher Verwandter des Richters“, fuhr sie fort und rollte die Seite weiter. „Hier steht, dass die Klage abgewiesen wurde. Wenn du mich fragst, so ist diese Agentur auch heute noch tätig, hat aber wahrscheinlich den Namen gewechselt.“
Wenn er zugab, dass sie ins Schwarze getroffen hatte, würde sie sich wahrscheinlich noch mehr als bisher engagieren, und das wollte er vermeiden. „Ri“, sagte er daher, „das ist zwar interessant, aber du solltest dich nicht damit beschäftigen. Außerdem gibt es in Chicago Hunderte von Vermittlungsagenturen.“
Die Tür des Büros wurde geöffnet. „Hoppla, tut mir leid“, sagte ein Mann in der Kleidung des Reinigungstrupps. „Ich dachte, es wären schon alle weg. Ich putze erst nebenan und komme später wieder.“
„Verdammt“, murmelte Colby, als der Mann sich
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