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COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
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Näheres weißt.“
    Sie riss sich von ihm los und straffte die Schultern. „Tu doch nicht so, als hättest du Mitgefühl.“ Sie spuckte ihm die Worte förmlich ins Gesicht.
    „Doch, das habe ich.“ Langsam stieg auch in ihm die Wut hoch. „Es macht mir sehr viel aus. Ich wollte, dass er Polizeischutz bekommt.“
    „Du bist schuld, dass es überhaupt passiert ist.“
    Erhobenen Kopfes ging sie hinter der Trage her nach draußen.

    Auf dem Weg ins Krankenhaus ließ Maren Joes schlaffe Hand keinen Moment los und sprach die ganze Zeit beruhigend auf ihn ein, obwohl ihr die Traurigkeit den Hals zuschnürte.
    Der Unfallarzt konnte noch nichts Genaues sagen, aber er meinte, die Verletzungen sähen schlimmer aus, als sie tatsächlich wären. Anscheinend hätte Joe eine gesunde Konstitution und würde durchkommen. Dasselbe sagte der Chirurg, nachdem er Joe operiert hatte. „Wir mussten seine Milz entfernen, aber wir konnten die inneren Blutungen stoppen. Im Moment sieht es gut aus. Es wird eine Weile dauern, bis er wieder bei Kräften ist, aber es gibt keinen Grund anzunehmen, dass er nicht wieder völlig gesund wird. Er kann von Glück sagen, dass Sie ihn gefunden haben.“
    Sie nickte. Wenn Jared sie nicht angerufen und sich Sorgen gemacht hätte, wäre Joe bestimmt verblutet.
    Ein eiskalter Schauer lief ihr bei diesem Gedanken über den Rücken.
    Der Chirurg lächelte ihr freundlich zu. „Ihr Vater wird wohl die nächsten zwölf, fünfzehn Stunden nicht zu sich kommen. Wir können Sie anrufen, wenn es eine Veränderung gibt. Gehen Sie ruhig nach Hause und schlafen ein wenig.“
    Maren nickte. Der Arzt meinte es gut. Sie würde nach Hause fahren, aber nicht um zu schlafen.

10. KAPITEL
    Kühl und hart lag die Waffe in ihrer Hand. Lange hatte sie sie nicht mehr angefasst.
    Die Pistole war ein Überbleibsel aus ihrer Zeit in Los Angeles, wo sie in einer nicht gerade angenehmen Gegend gewohnt hatten. Wie ein Pferd hatte Joe geschuftet, um sie beide dort rauszuholen. Beim Umzug hatte er die Waffe mitgenommen, und seitdem lag sie ganz hinten in seinem Schrank versteckt.
    Mit vierzehn hatte sie, neugierig wie Kinder sind, den Kleiderschrank ihres Vaters durchstöbert und dabei die Pistole entdeckt. Da sie Joe immer alles anvertrauen konnte, war sie auch damit zu ihm gegangen.
    Statt ihr eine Moralpredigt darüber zu halten, dass man nicht in den Schränken anderer Leute wühlen soll und dass eine Pistole kein Spielzeug ist, hatte Joe sie beiseitegenommen und mit ihr eine Vereinbarung getroffen. Erstens würde er, wenn sie seinen Schrank in Ruhe ließe, auch nicht in ihrem herumschnüffeln. Zweitens würde er ihr das Schießen beibringen, wenn sie Lust dazu hätte.
    Danach waren sie öfters auf den Schießplatz gegangen, und Joe hatte ihr gezeigt, wie man mit einer Pistole umgeht. Außerdem hatte er ihr beigebracht, dass man eine Waffe nur im äußersten Notfall gebrauchen darf.
    Maren hatte das Schießen so gut gelernt, dass sie aus zehn Metern Entfernung eine Fliege treffen konnte.
    Aber heute Nacht war sie hinter etwas anderem her.
    Bevor sie die Pistole in ihre Handtasche steckte, legte sie eine neue Patrone ein. Zwar sagte ihr die Vernunft, sie solle die Bestrafung lieber Jared überlassen, aber ihre Wut war stärker. Shepherds Leute hatten Joe umbringen wollen, dessen war sie sich sicher.
    Zuerst musste sie an Joes Computer herankommen. Sie wusste, dass er ein Programm hatte, das man nicht überall kaufen konnte und das von Hackern schwer zu knacken war. Unter anderem konnte man damit das Alarmsystem in Wohn- und Bürohäusern außer Betrieb setzen.
    Maren konnte mit dem Programm umgehen, obwohl sie bisher damit immer nur die Alarmanlage im Restaurant ein- und ausgeschaltet hatte. Das probierte sie jetzt aus, um zu sehen, ob das Programm funktionierte. Das tat es.
    Sicher würde es auch bei den anderen Alarmanlagen funktionieren. Mit ein paar Mausklicks hatte sie es geschafft.
    Danach stieg sie in ihren Wagen und fuhr zu Shepherds Haus.

    Jared blieb so lange in Joes Haus, wie er gebraucht wurde. Dann ging er zu seinem Auto.
    Maren hatte noch nicht vom Krankenhaus angerufen, und das machte ihm Sorgen. Aber sie hatte ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass er ihr vom Hals bleiben sollte, also ließ er sie lieber in Ruhe und hoffte das Beste.
    Außerdem hatte er noch andere Dinge zu erledigen.
    Die Pistole, die er mitgenommen hatte und die er normalerweise um die Wade geschnallt hatte, lag noch immer im Handschuhfach.

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