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COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
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finden.“
    „Ich glaube, Murat hat kein Herz.“
    „Meinst du das ernst?“
    „Nein.“ Sicher hatte er ein Herz. Irgendwo. „Die ganze Situation erdrückt mich. Das Personal erwartet Anweisungen von mir. Es kommen Anfragen von der Presse. Und dann all diese Einladungen, auf die ich am liebsten gar nicht reagieren würde. Doch Murat muss diese Termine wahrnehmen, was bedeutet …“
    Daphne hatte noch nicht entschieden, was es für sie bedeutete. Würde sie ihn begleiten und die glückliche Braut spielen? Wenn es nur sie beide beträfe, vermutlich nicht. Doch hier ging es um ein ganzes Volk. Sie wollte die Bewohner von Bahania nicht durch ihr Verhalten brüskieren.
    „Ich will es ihm nicht zu leicht machen“, gab Daphne zu. „Andererseits fühle ich mich meiner neuen Position verpflichtet. Es ist wirklich ein furchtbares Dilemma.“
    Cleo beugte sich zu ihr vor. „Du grübelst zu viel. Entspann dich. Nimm die Dinge, wie sie kommen. Das Leben in der Königsfamilie wird mit jedem Tag einfacher. Wenigstens hast du den Vorteil, dass du dich angemessen benehmen kannst. Du hättest mich mal bei meinem ersten Etiketteunterricht erleben sollen. Aber die Prinzen sind es wert. Das ist der beste Rat, den ich dir geben kann. Sie sind jeden Kummer und jeden Ärger wert. Ich bin dem Schicksal so dankbar, dass ich Sadik begegnet bin und mich in ihn verliebt habe. Es war anfangs nicht leicht, doch jetzt …“ Sie lächelte strahlend. „Ich weiß, es klingt abgedroschen, aber mein Leben ist einfach perfekt.“
    „Ich freue mich für dich“, sagte Daphne aufrichtig. Ihre Schwägerin war in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen. Sie hatte ihr Glück mehr als verdient.
    Cleo stand auf. „Tut mir leid, wenn ich dich jetzt allein lassen muss, aber Calah wacht gleich auf, und dann möchte ich bei ihr sein. Sadik behauptet, unser Kindermädchen hätte den bequemsten Job der Welt. Gute Bezahlung und nichts zu tun.“
    „Deine Tochter ist ein glückliches Mädchen.“
    „Ich bin ein glückliches Mädchen.“ Cleo zwinkerte Daphne verschwörerisch zu. An der Tür drehte sie sich noch einmal um. „Wenn du jemanden zum Reden brauchst, du weißt, wo du mich findest.“
    „Natürlich.“
    Als Cleo auf den Flur hinaustrat, rief sie lachend aus: „Na, so was. Schau mal, wen wir hier haben.“ Sie zog Murat ins Zimmer. „Deine Frau braucht Hilfe. Zu viele schöne Kleider zur Auswahl. Vielleicht veranstaltet sie für dich eine kleine Modenschau.“
    Murat blickte zwischen den beiden Frauen hin und her. „Ein verlockender Vorschlag. Ich überlege es mir.“ Damit verabschiedete er Cleo.
    Daphne blieb auf dem Sofa sitzen und schaute zu, wie Murat zwischen den Kleiderständern und den Kartons mit Schuhen, Handtaschen und Schals umherging.
    „Hast du schon ein bisschen Ordnung in die Sachen gebracht?“
    „Eigentlich nicht. Ich müsste erst mal das Programm kennen, um zu entscheiden, welche Art von Kleidung ich brauche.“
    „Verstehe. Du möchtest aber kein Programm aufstellen, weil das so aussähe, als würdest du nachgeben.“
    Sie zuckte die Achseln. Seine Worte trafen den Kern des Problems.
    „Du hast genügend Zeit“, fuhr er fort. „Niemand verlangt jetzt schon eine vollständige Planung von dir.“
    „Und wenn ich überhaupt nichts planen möchte? Wenn ich mich verweigere?“ Sie hob herausfordernd das Kinn an.
    Er setzte sich ihr gegenüber auf ein Sofa. „Jede Position im Leben hat Vor- und Nachteile.“
    „Ich kenne deine Vorteile“, erwiderte sie spitz. „Du bekommst so ungefähr alles, was du willst.“
    „Stimmt. Aber das hat auch seinen Preis.“
    „Welchen?“
    „Ich habe viel zu bieten. Die meisten Menschen kommen zu mir, weil sie etwas von mir wollen. Sie interessieren sich eigentlich nicht für mich, obwohl sie den Anschein erwecken. Das musste ich im Laufe der Zeit erst lernen.“
    Daphne wusste, was er meinte. „Das kenne ich gut, dieselben Erfahrungen habe ich auch gemacht. Zwar nicht mit Freunden, aber zum Beispiel mit meinen Lehrern. Manche waren so sehr von meinen Eltern beeindruckt, dass sie mich überhaupt nicht richtig wahrgenommen haben.“
    „Genau.“ Er zuckte die Achseln. „Reyhan, Sadik und Jefri durften in die Stadt gehen und sich amüsieren. Nur ich nicht. Ich musste lernen, lernen, lernen und wurde auf meine zukünftige Rolle als König vorbereitet. Jeden Tag wurde mir die Verantwortung für mein Volk eingehämmert. Manchmal habe ich es gehasst.“
    Sie stellte sich den kleinen

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