Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
Vom Netzwerk:
Kind im Fall einer Scheidung mitzunehmen. Und natürlich würde sie ihr Kind niemals verlassen.
    „Es war nur ein einziges Mal“, beruhigte sie sich, während sie zum Harem zurückeilte, wo sie bereits von einer anderen jungen Frau erwartet wurde. Die Frau erhob sich, als Daphne auf sie zukam.
    „Eure Hoheit, ich habe Anweisung, hier auf Sie zu warten. Es ist mir eine Ehre, Sie zu Ihren neuen Gemächern zu führen.“
    Das Hämmern in Daphnes Kopf kehrte zurück. „Neue Gemächer?“ Oh. „Mit dem Kronprinzen.“
    Die junge Frau strahlte. „Ja. Wollen Sie mir bitte folgen?“
    Sie wollte nicht. Sie wollte sich hinsetzen und nie wieder aufstehen.
    „Und meine Sachen?“
    „Sind bereits dort.“
    Natürlich. Murat organisierte alles perfekt.
    „Nun gut.“ Daphne wünschte sich nur noch ein ruhiges Plätzchen, wo sie sich von ihren Kopfschmerzen und dem Kummer in ihrem Herzen erholen konnte.
    Die Frau führte sie zum Fahrstuhl und anschließend durch ein Gewirr von Gängen, bis sie zu einer großen, mit Schnitzereien verzierten Holztür gelangten.
    Dahinter lag ein heller großer Raum mit vielen kleinen Fenstern und Glastüren zu einem Balkon hinaus, der einen fantastischen Ausblick über die Stadt und das Meer bot. Offenbar war dies das oberste Stockwerk des Palastes. Daphne ging zur Balkontür und blickte hinaus. Zur Linken erstreckte sich das Arabische Meer, zur Rechten die Skyline der City. Und dahinter begann die Wüste in ihrer kargen Schönheit.
    Eine Weile genoss sie die atemberaubende Aussicht. Dann wandte sie sich vom Fenster ab und schaute sich in ihrer Suite um. Am meisten beeindruckten sie die Kunstwerke an den Wänden und die immense Größe des Raumes. Eine Reihe von Türen ging davon ab, wahrscheinlich zu einem Esszimmer, einem Schlafzimmer und einem Büro, für den Fall, dass der Kronprinz zu Hause arbeiten wollte. Zweifellos befand sie sich in Murats Räumlichkeiten. Wo sonst sollte seine Ehefrau wohnen?
    Ihr Kopf schmerzte, ihre Beine fühlten sich an, als wollten sie ihr jeden Moment den Dienst versagen, und in ihrer Brust krampfte sich ihr Herz zusammen. Daphne dankte dem Dienstmädchen und steuerte auf die Tür zu, hinter der sie das Schlafzimmer vermutete. Als sie eintrat, stellte sie fest, dass sie nicht allein war.
    In einer Ecke des Zimmers saß Murat in einem Sessel. Wartete er auf sie? Sie ignorierte ihn und ließ sich wortlos aufs Bett fallen.
    „Du bist krank.“ Er sprang alarmiert auf. „Ich hole den Arzt.“
    „Es geht mir gut“, versicherte Daphne mit belegter Stimme. „Ich bin nur müde. Bitte lass mich allein.“
    „Das kann ich nicht.“
    Sie drehte sich auf die Seite und zog die Beine an. Tränen brannten ihr in den Augen, doch sie kämpfte dagegen an. Nicht schon wieder. Sie hatte in den letzten Tagen zu oft geweint.
    Doch die Anspannung war zu groß. Schon verschleierte sich ihr Blick. Obwohl sie tapfer um Fassung rang, schien Murat ihre Stimmung zu spüren. Er setzte sich zu ihr aufs Bett und zog sie in die Arme.
    „Es ist alles gut“, sagte er leise.
    „Nein. Das ist es nicht. Und daran bist du allein schuld.“
    Er strich ihr übers Haar und wiegte sie wie ein Kind. Sie wollte protestieren, doch das Sprechen erschien ihr plötzlich viel zu anstrengend.
    Wie lange er sie so hielt, wusste sie nicht. Am Ende ließ der Schmerz nach. Murat gab ihr ein Taschentuch.
    „Ich habe mit deinem Vater geredet“, sagte sie. „Er will mir nicht helfen.“
    „Überrascht dich das?“
    „Es enttäuscht mich.“ Sie rückte von ihm ab und schaute ihm ins Gesicht. „Du weißt, dass ich dir niemals verzeihen werde.“
    Niemals? Nun, daran zweifelte er. Aber eine kurze Eiszeit würde er sicher überstehen müssen. Daphne unter diesen Umständen zu heiraten, bedeutete ein kalkuliertes Risiko. Um langfristig ihr Vertrauen zu gewinnen, musste er kurzfristig mit ihrem Zorn leben.
    „Die Zeit heilt alle Wunden“, versuchte er sie zu trösten, merkte aber selbst, wie abgedroschen das klang.
    „In diesem Fall nicht. Meine Wut wird höchstens noch zunehmen. Du hattest kein Recht …“
    Ein melancholisches Lächeln umspielte seine Lippen. Er legte Daphne den Zeigefinger auf die Lippen. „Lass uns nicht wieder davon anfangen.“
    „Worüber wollen wir sonst reden? Darüber, dass du mich meiner Freiheit beraubt hast? Er gibt eben nur dieses eine Thema.“
    „Du wirst deine Meinung noch ändern.“
    Sie atmete tief ein. „Ich werde dich verlassen, Murat. Ich werde einen Weg

Weitere Kostenlose Bücher