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COLLECTION BACCARA Band 0259

COLLECTION BACCARA Band 0259

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0259 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella , Susan Mallery , Patricia Mclinn
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zum ersten Mal von seiner verletzlichen Seite gezeigt hatte. Er hatte ihr einen Blick in seine einsame Kindheit gestattet, die von lauter Einschränkungen überschattet gewesen war.
    Und wie traurig, dass es für ihn völlig normal schien, was ihr Vater heute getan hatte. Wer hatte je etwas für Murat um seiner selbst willen empfunden? Wer hatte ihn je geliebt?
    Seine Familie natürlich. Aber wer sonst noch? Gab es überhaupt eine Frau, die den Mann mehr geliebt hatte als das, was er darstellte?
    Daphne schlug die Augen auf und starrte in der Dunkelheit an die Decke. Vor zehn Jahren hatte sie Murat aufrichtig geliebt. Sie hatte sich in ihm verlieren wollen und sich gewünscht, dass er sich in ihr verlor. Davongelaufen war sie, weil er ihre Gefühle nicht erwiderte.
    Wenn er heute zu ihr käme und auch nur andeuten würde, dass sie ihm etwas bedeutete, würde sie seine Entschuldigung vielleicht akzeptieren und ihrer Ehe eine Chance geben. Aber Murat würde nie zugeben, dass er einen Fehler gemacht hatte. Und entschuldigen würde er sich erst recht nicht.
    Seufzend schaute sie auf die Uhr. Da der Wecker ohnehin gleich klingeln würde, schaltete sie ihn aus und ging ins angrenzende Bad. Jeden Abend lud Murat sie in das große luxuriöse Schlafzimmer ein. Und jeden Abend lehnte sie ab. Als sie nun unter der Dusche stand, musste sie plötzlich daran denken, wie sie mit ihm geschlafen hatte. Sie wollte seine Hände noch einmal auf ihrem Körper spüren.
    „Was nur beweist, dass du den Verstand verloren hast, Daphne“, murmelte sie.

    Die königliche Limousine kam vor den Stallungen zum Stehen. Murat – in ein langes weißes traditionelles Gewand gehüllt – stieg zunächst allein aus. Mindestens fünfzig Personen kümmerten sich um die Vorräte, die Pferde und das Beladen der Laster. Er sprach kurz mit dem Sicherheitschef, bevor er zum Wagen zurückkehrte und Daphne die Tür aufhielt.
    Sie stieg aus und schaute sich verblüfft um. „Ich dachte, wir nehmen nur ein paar Pferde mit und vielleicht ein Kamel für die Vorräte.“ Daphne trug ebenfalls ein traditionelles Gewand: eine schwarze Abaya mit Schleier.
    „Viel mehr ist es ja auch nicht.“
    „Natürlich nicht. Du verstehst es, stilvoll zu reisen.“ Sie schüttelte amüsiert den Kopf.
    „Es wird dir gefallen zu hören, dass wir in einem Zelt übernachten.“
    „Aha, wie groß ist denn dieses Zelt?“
    „Nicht groß. Ein paar hundert Quadratmeter.“
    „Oje. Wie sollen wir das nur überleben.“ Sie hielt sich die Hand über die Augen und blickte in die Ferne. „Ich freue mich, dass es gleich losgeht.“
    Dieses Gefühl teilte er. Die letzte Woche war für ihn eine Qual gewesen: Daphnes Zorn. Ihr Schweigen. Er hasste es, dass sie in einem anderen Raum schlief, aber er würde ihr ihren Willen lassen, bis sie freiwillig zu ihm kam.
    Warum sah sie nicht ein, dass es das Beste war, die Vergangenheit ruhen zu lassen und sich der Zukunft zuzuwenden? Betrachtete sie die Ehe mit ihm wirklich als grausames Schicksal?
    „Daphne“, sagte er, einem plötzlichen Impuls folgend. „Wir sollten für den Aufenthalt in der Wüste einen Waffenstillstand schließen.“
    Sie blickte zu den vielen Pferden, den Kamelen und den Lastern hinüber. „Werden uns die Nomadenstämme begleiten?“
    „Ja. Es hat sich herumgesprochen, dass ich unterwegs bin. Sie werden so bald wie möglich zu uns stoßen.“
    „Gut, ich bin mit dem Waffenstillstand einverstanden. Aber ich tue es für dein Volk, nicht für dich.“
    „Wie du wünschst.“
    Für den Augenblick war er damit zufrieden. Wenn sie ihren Groll eine Weile vergaß und mehr Zeit in seiner Gesellschaft verbrachte, würde er ihr Herz gewinnen. Dessen war er sicher. „Komm.“ Er streckte ihr die Hand hin.
    Daphne ließ sich von Murat zu einem weißen Wallach führen.
    „Versuch diesmal nicht herunterzufallen“, sagte er, während er ihr in den Sattel half.
    Sie quittierte seine besorgte Bitte mit einem feurigen Blick. „Dann versuch du mal zur Abwechslung, mich nicht auf die Palme zu bringen.“
    „Das will ich doch nie“, verteidigte er sich.
    „Aber du bist so perfekt darin.“
    „Ich bin ein Mann mit vielen Talenten.“
    Ein geheimnisvolles Glitzern trat in ihre Augen, das sein Blut erhitzte und sein Verlangen weckte.
    „Bilde dir ja nicht ein, dass du deinen Spaß mit mir haben kannst“, versetzte sie streng.
    „Aber du lachst doch so gern.“
    „Das meine ich nicht. Und das weißt du auch.“
    „So viele

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