COLLECTION BACCARA Band 0259
Besteck beiseite. „Bedrückt dich etwas?“
„Nein.“
„Auf die Gefahr hin, einen neuen Streit zwischen uns zu entfachen“, begann er vorsichtig. „Es ist fast drei Wochen her, dass wir zum ersten Mal miteinander geschlafen haben. Und du hast immer noch nicht deine Periode.“
„Ich weiß.“
Sie sah ihn forschend an, konnte seine Gedanken jedoch nicht erraten.
„Glaubst du, du bist schwanger?“
„Ich fühle mich nicht anders als sonst. Aber wenn du willst, besorge ich mir morgen einen Schwangerschaftstest.“
„Und was möchtest du selbst?“
„Ich würde noch ein paar Tage abwarten. Bei Stress verzögert sich mein Zyklus eigentlich immer.“
Und Stress hatte sie in letzter Zeit genug gehabt.
Murat nickte zustimmend, was Daphne überraschte. „Wie du es für richtig hältst.“
Sie konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. „Fühlst du dich nicht wohl?“
„Doch. Warum fragst du?“
„Du gibst doch sonst nie nach.“
Er seufzte. „Ich tue mein Bestes, die Blume in meinem Garten zu pflegen. Fühlst du dich gut umsorgt?“
Ja, er versuchte wirklich sein Bestes. „Beinahe rund um die Uhr.“
„Ah, du machst dich über mich lustig.“ Er legte seine Serviette auf den Tisch und stand auf. „Ich glaube, meine Blume braucht einen gehörigen Rückschnitt.“
Ein mutwilliges Glitzern lag in seinen Augen.
Daphne stand ebenfalls auf. „Murat, nein.“
„Du weißt ja gar nicht, was ich vorhabe.“
„Aber ich kann es mir denken. Jetzt hör auf. Nimm Rücksicht auf deine zarte Blume. Du musst nett zu ihr sein.“
Er lachte tief in der Kehle und machte einen Satz auf sie zu. Sie schrie lachend auf und duckte sich. Im nächsten Moment hatte er sie auch schon gepackt.
In Wahrheit genoss sie diese kleine Kabbelei und wehrte sich auch nicht überzeugend, als Murat sie hochhob und ins Schlafzimmer trug.
„Wir waren doch noch gar nicht mit dem Essen fertig“, protestierte sie schwach, als Murat den Reißverschluss ihres Kleides hinunterzog.
„Mir steht der Sinn nach einem ganz besonderen Dessert.“
Murat ging die Notizen durch, die sein Assistent ihm hinterlassen hatte. Seine intensive Beziehung mit Daphne führte dazu, dass er seine tägliche Arbeit langweilig fand und sich kaum konzentrieren konnte. Wenn seine Minister über Ölreserven und Währungsschwankungen diskutierten, dachte er an die heißen Nächte mit seiner Frau und daran, wie sie auf dem Höhepunkt der Lust seinen Namen rief.
Jetzt war alles so, wie es sein sollte. Daphne hatte ihren Frieden mit der Situation gemacht. Von nun an würden sie glücklich als Mann und Frau zusammenleben und viele Kinder haben.
Es klopfte an der Tür.
„Herein“, rief Murat.
Sein Assistent Fouad trat mit mehreren Aktenordnern unter dem Arm ein. „Der König wünscht die Verabredung zum Mittagessen auf den Nachmittag zu verlegen. Anscheinend möchte er mit Prinzessin Calah speisen.“
Murat lächelte bei dem Gedanken an das süße kleine Mädchen. „Großartig. Lassen Sie doch bitte ein zweites Gericht in meine Wohnung schicken. Ich esse mit meiner Frau.“
„Jawohl.“ Fouad legte die Ordner auf den Schreibtisch. „Unser Büro für Öffentlichkeitsarbeit teilte mir übrigens mit, dass Prinzessin Daphne ein Interview mit einer amerikanischen Frauenzeitschrift abgelehnt hat. Man war darüber sehr erstaunt, weil die Zeitschrift als seriös bekannt ist.“
„Vielleicht ist meiner Frau nicht bewusst, dass solche Interviews erwünscht sind. Ich werde es ihr gegenüber erwähnen.“
Fouad verließ das Büro. Vierzig Minuten später betrat Murat seine Wohnung. Der Tisch war für zwei gedeckt.
„Das ist ja eine Überraschung.“ Daphne lief freudig auf ihn zu und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Eine sehr nette Überraschung.“
„Eigentlich wollte ich mit meinem Vater zu Mittag essen, aber er hat die Gesellschaft einer sehr attraktiven jungen Dame vorgezogen. Also nutze ich die Gelegenheit, um mit dir zusammen zu sein.“
Sie setzten sich zu Tisch. „Lass mich raten. Calah?“
„Richtig.“
„Er liebt das kleine Mädchen.“
Murats Blick wanderte zu ihrem flachen Bauch. Wuchs sein Kind in ihr heran? Ihre Periode hatte sich immer noch nicht eingestellt. Trotzdem wollte sie keinen Schwangerschaftstest machen. Nun, er überließ ihr diese Entscheidung. Falls sie schwanger war, würde er es bald erfahren.
Während des Essens plauderten sie darüber, was sie im Lauf des Vormittags erledigt hatten. Beiläufig erwähnte Murat
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