COLLECTION BACCARA Band 0259
hatte ihnen Gesichter gegeben. Die Andeutung einer Nase, nur ein flüchtiger Strich als Mund, aber er erkannte die Züge.
Entschlossen nahm Murat den Hörer ab und verlangte den Flughafen.
Als der Luxusjet die Startbahn entlangraste, lehnte Daphne sich erschöpft zurück und schloss die Augen. Sie wollte nicht zusehen, wie Bahania unter ihr verschwand. Doch plötzlich wurde die Maschine langsamer und drehte am Ende der Startbahn sogar um.
„Es ist alles in Ordnung, Hoheit“, ertönte die Stimme des Piloten durch die Sprechanlage. „Die Gepäckklappe ist nicht richtig verschlossen, und wir kehren zum Hangar zurück. Es wird nur ein paar Minuten dauern.“
Sie nickte, bis ihr bewusst wurde, dass der Pilot sie nicht sehen konnte. Der Knopf für die Sprechanlage befand sich auf der Konsole neben ihrem Sitz. „Danke für die Mitteilung“, sagte sie.
Daphne blickte aus dem Fenster. Einige Männer in Crewuniform liefen um das Flugzeug herum. Dann öffnete sich die Tür.
Daphnes Puls begann zu rasen, als sie den großen gut aussehenden Mann auf sich zukommen sah. Ein törichter Hoffnungsfunke stieg in ihr auf.
Murat setzte sich in den Sitz ihr gegenüber und beugte sich vor. „Wie konntest du abreisen, ohne mir zu sagen, dass du mich liebst?“
„Ich … ich dachte, dass es dich nicht interessiert.“
„Natürlich interessiert es mich, dass meine Frau mich liebt. Es ändert alles.“
Sie konnte nicht mehr klar denken. „Du hast mich doch selbst weggeschickt“, erinnerte sie ihn mit gepresster Stimme.
„Ich hielt es für deinen Wunsch, mich so schnell wie möglich zu verlassen.“ Er bedachte sie mit einem anklagenden Blick. „Du und deine Sturheit.“ Nun lächelte er. „Hey, ich bin überglücklich zu wissen, dass meine Liebe erwidert wird.“
Hatte sie richtig gehört? „Du liebst mich?“, fragte sie atemlos.
„Ich liebe dich mehr als alles auf der Welt.“ Er nahm ihre Hände. „Als ich begriff, wie schlecht ich dich behandelt habe, wusste ich nicht, wie ich es wiedergutmachen soll. Dich freizugeben schien mir die einzige Lösung. Du hast meinen Vorschlag wortlos akzeptiert, und ich dachte, du empfindest nichts für mich.“
„Ich war so schockiert, dass ich nichts sagen konnte“, gab sie zu. „Oh Murat, ich liebe dich so sehr. Ich habe dich die ganze Zeit geliebt.“
„Du bist ein Teil von mir. Du bist die Frau, mit der ich mein Leben verbringen will. Ich liebe dich, Daphne.“
Im nächsten Moment fand sie sich in seinen Armen wieder. Daphne schmiegte sich aufseufzend an ihn. Ihre Lippen trafen sich in einem innigen Kuss, der ihren ganzen Gefühlswirrwarr widerspiegelte.
Schließlich hob Murat den Kopf. „Aber wenn du immer noch abreisen willst, bitte.“
Was sollte das nun bedeuten? „Aber du hast doch gesagt …“
Er lächelte neckend. „Wohin du auch gehst, ich komme mit dir.“
Daphne lachte erleichtert auf. „Ich will nirgendwohin. Ich liebe Bahania, und ich liebe dich.“
„Dann bleib bei mir – als meine Gefährtin und die Mutter meiner Kinder. Liebe mich, werde mit mir zusammen alt und erlaube mir, dir bis zu meinem Lebensende zu beweisen, wie viel du mir bedeutest.“
„Ja“, flüsterte sie bewegt. „Ich bleibe bei dir – für immer.“
Murat griff in seine Jackentasche und zog den Ring hervor, den sie vor zehn Jahren zurückgelassen hatte.
„Mein Ring.“ Daphne war überwältigt. „Du hast ihn all die Jahre aufbewahrt.“
„Ja. An einem sicheren Ort. Nun weiß ich, warum. Ich habe ihn für dich gehütet, damit du ihn wieder trägst.“ Er steckte ihr den Ring an den Finger, bevor er sie erneut in die Arme zog.
„Eure Hoheit?“ Der Pilot meldete sich über die Sprechanlage. „Ist unser Flugziel immer noch Amerika?“
„Nein.“ Murat ließ sich in seinen Sitz sinken und zog Daphne auf den Schoß. „Hast du heute Nachmittag noch eine wichtige Verabredung?“ Zärtlich knabberte er an ihrem Ohrläppchen.
„Hm …“ Sie tat, als müsse sie überlegen. „Eigentlich nicht. Warum denn?“
Er lachte, bevor er die Sprechanlage betätigte. „Eine Runde über das ganze Land bitte.“
„Ja, Eure Hoheit.“
„Wie viel Zeit bleibt uns?“, wollte Daphne begierig wissen.
Er begann ihre Bluse aufzuknöpfen. „Ein Leben lang, mein Liebling.“
– ENDE –
Marie Ferrarella
Verliebt in den falschen Mann
1. KAPITEL
Der Mann sieht einfach viel zu gut aus.
Dieser Gedanke schoss Maren Minnesota blitzartig durch den Kopf, als sie ihr Büro betrat. In
Weitere Kostenlose Bücher