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Collection Baccara Band 0267

Collection Baccara Band 0267

Titel: Collection Baccara Band 0267 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lucy Monroe , Debra Webb , Susan Mallery
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wollte ihr vorschreiben, wofür sie sich zu interessieren hatte. Ihre Kollegen an der Schule hatten die Nase über sie gerümpft, weil sie furchtbar gern Liebesromane las. Durfte sie das nicht selbst entscheiden? Nur weil sie französische Literatur studiert hatte, musste sie doch nicht ständig Klassiker wälzen. Und jetzt kam Win und meinte, sie müsste die Wirtschaftsseiten …
    Ach was, er hatte es bestimmt nicht so gemeint. Sie reagierte wieder mal viel zu empfindlich. „Tut mir leid. Ich wollte nicht aggressiv werden.“
    „Und ich wollte Sie nicht beleidigen, Honey.“
    Honey. Ihr lief jedes Mal ein wohliger Schauer über den Rücken, wenn er sie so nannte. Dabei hätte sie sich diese Anrede eigentlich verbitten müssen, oder? Er war ihr Arbeitgeber, und Honey klang viel zu … intim.
    „Sie haben mich nicht beleidigt. Wirklich nicht. Aber damit eins klar ist: Nur weil ich den Finanzteil der Zeitung ignoriere, bin ich noch lange kein naives Püppchen.“
    „Ich weiß.“ Er blickte sie kurz an. „Passiert das häufiger?“
    „Was?“
    „Dass jemand Sie für ein naives Püppchen hält?“
    „Weil ich keine Börsenberichte lese?“
    „Nein, weil manche Leute annehmen, eine Frau könne nicht gleichzeitig attraktiv und intelligent sein.“
    Er gehörte anscheinend nicht dazu. Wie beruhigend.
    „Man hat mir aufgrund meines Äußeren schon alles Mögliche unterstellt. Wie gut, dass ich nicht auch noch strohblond bin“, scherzte Carlene. „Sonst würde man mich mit Sicherheit für dumm halten.“
    Win zog die Stirn kraus. „Ist das der Grund, warum Sie Texas verlassen haben? Weil es dort zu viele Mitmenschen gab, von denen Sie falsch beurteilt wurden?“
    Das traf den Nagel auf den Kopf. Carlene antwortete nicht sofort. Sie war sich unschlüssig, wie viel sie Win verraten sollte. „Könnte man so sagen“, wich sie einer klaren Antwort aus.
    „Was ist passiert?“
    „Ich möchte nicht über meine Vergangenheit sprechen.“
    „Okay.“
    Schön, dass er das akzeptierte. Carlene hatte wirklich wenig Lust, ihm von Texas zu erzählen. Von dem Schuldirektor, der sie bedrängt hatte, mit ihm zu schlafen. Als sie ihn zurückwies, hatte er ihr gedroht, dass sie das noch bereuen würde. Und ja, sie hatte einen hohen Preis dafür zahlen müssen. Der Fiesling hatte nämlich dafür gesorgt, dass sie die Schule verlassen musste. Er und der Schüler mit den eiskalten Augen. Die beiden waren schuld daran gewesen, dass man im ganzen Ort mit dem Finger auf sie zeigte. Hinter ihrem Rücken tuschelte. Bis sie es nicht mehr ertragen konnte und gegangen war.
    Aber diese schreckliche Geschichte wollte sie lieber vergessen. Sie suchte nach einem anderen Thema. „Erzählen Sie mir mehr über Ihre Schwester.“
    Wins Gesichtszüge wurden ganz weich. „Leah ist fünf Jahre jünger als ich“, sagte er lächelnd. „Und sie hat zwei wirklich süße Kinder.“
    „Und wo wohnen Ihre Eltern?“
    Diese Frage schien ihn weniger zu freuen, ein Schatten flog über sein Gesicht. „Wo unsere Dads sind, weiß ich nicht. Mom ist nach jeder Scheidung umgezogen, darum haben wir den Kontakt zu unseren Vätern verloren. Keiner der beiden war daran interessiert, uns zu besuchen.“
    „Und Ihre Mutter?“
    „Die ist vor zwölf Jahren bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen.“
    „Wer hat denn Ihre Schwester großgezogen?“
    „Ich.“
    „Oh Win, es muss ja hart für Sie gewesen sein, die Mutter zu verlieren und gleichzeitig die Verantwortung für einen Teenager übernehmen zu müssen.“
    „Leah zu erziehen war nichts Neues für mich. Unsere Mutter hatte keine Zeit für uns. Die war zu sehr damit beschäftigt, sich neue Ehemänner auszusuchen. Für Leah habe ich schon die Verantwortung übernommen, als Mom mit ihr aus dem Krankenhaus kam.“ Er seufzte. „Und heute hab ich noch immer das Gefühl, dass ich sie beschützen muss. Ich kann’s nicht ändern. Sobald sie traurig ist, würde ich am liebsten Himmel und Hölle in Bewegung setzen, damit mein Schwesterchen wieder lacht.“
    Wer hätte gedacht, dass unter der harten Schale ein so weicher Kern steckte? Carlene war angenehm überrascht. „Eine Scheidung ist meistens traumatisch für Kinder. Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie schlimm es für Sie beide gewesen sein muss, dieses Drama zweimal zu erleben.“
    „Viermal.“
    „Wie bitte? Ihre Mutter war viermal verheiratet?“
    „Wieder falsch. Fünfmal. Geschieden viermal.“
    „Und was ist mit ihrem fünften Ehemann

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