COLLECTION BACCARA Band 0269
bat Fiona müde. „Es ist nun einmal passiert, und das lässt sich nicht mehr ändern.“
„Würdest du es denn ändern, wenn du könntest?“
Eine berechtigte Frage. Die sie noch vor Kurzem mit Ja beantwortet hätte. Doch nun, da sie so viele schöne Erinnerungen an diesen Mann hatte, war sie sich nicht mehr so sicher.
„Wenn es nicht passiert wäre, hätte ich wahrscheinlich viel Zeit damit verbracht, Was-wäre-gewesen-wenn-Überlegungen anzustellen“, antwortete sie nach einigen Augenblicken Bedenkzeit. „Und das wäre genauso gefährlich gewesen. So steht mir der Gedanke an Shane nicht bei künftigen Beziehungen mit anderen Männern im Weg.“
Sie bemerkte, wie Shane erstarrte. „Du planst schon deine künftigen Beziehungen mit anderen Männern?“ Dann fügte er sarkastisch hinzu: „Das geht aber schnell bei dir, mein Schatz.“
Ihr Herz fühlte sich so kalt und schwer an wie ein Stein. „Hör auf!“
Doch Shane war nicht aufzuhalten. „Gibt es da schon einen bestimmten Kandidaten?“
„Mir wäre jeder andere lieber als du!“, mischte sich Eddie ein. „Früher oder später wirst du sie mit Sicherheit sitzen lassen. Das kannst du doch so gut – wie der Vater, so der Sohn!“
Voller Zorn ballte Shane die Hände zu Fäusten. „Also jetzt gehst du zu weit!“
Eddie ignorierte die Warnung. „Oder hast du dir gedacht, du könntest Fiona dazu benutzen, dich in eine glückliche Familie einzuschleichen?“
Shane fluchte. Dann fing er sich wieder. „Ich weiß, dass du wütend auf mich bist, Eddie. Aber du hast keine Ahnung, was zwischen mir und Fiona vorgeht. Und es hat nichts zu tun mit meiner Vergangenheit, also spar dir dieses Thema.“
Langsam schien Eddie klar zu werden, dass er eine Grenze überschritten hatte. Er änderte seinen Ton, versuchte cool zu wirken. „Ich will gar nicht wissen, was passiert ist, Shane. Es ist schon zu spät. Was geschehen ist, ist geschehen.“
„Das weiß ich.“ Shane biss sich auf die Unterlippe und warf einen schnellen Blick zu Fiona hinüber. „In mehr als nur einer Hinsicht.“ Er drehte sich um und ging die Treppe hinauf, ohne sich umzusehen.
Fiona verspürte ein unheimlich starkes Bedürfnis, ihm zu folgen.
Doch Eddies Hand auf ihrem Arm hielt sie zurück. „Lass ihn, Fiona.“
Sie sah ihm in die Augen, aus denen Bedauern sprach. „Was hast du gerade getan?“
„Etwas gesagt, was ich nicht sagen hätte sollen.“
„Ja, das habe ich bemerkt.“
Eddies Ton wurde bestimmter: „Du hättest niemals etwas mit ihm anfangen dürfen.“
Mit zitternder Stimme gab sie zu: „Ich konnte nichts dagegen tun.“
„Verdammt, Fiona!“ Er stöhnte. „Shane ist der beste Freund, den ich je hatte!“
„Was zwischen ihm und mir geschieht, hat nichts mit deiner Beziehung zu ihm zu tun!“, versuchte sich Fiona zu verteidigen.
„Oh doch, das hat es sehr wohl! Aber du willst es einfach nicht verstehen, oder? Er hat eine der wichtigsten Regeln gebrochen, die es gibt. Jeder kennt sie, und jeder hält sich daran: Man lässt die Finger von Schwestern und Exfreundinnen von Kollegen. Das gibt nur böses Blut und sorgt für Unruhe bei der Arbeit.“
Als sie seine Erklärung mit einem Stirnrunzeln quittierte, fügte er noch hinzu: „Und die Jungs von der Feuerwehr sind die einzige Familie, die Shane hat. Deshalb bedeutet ihm sein Job so viel.“
Fiona überlegte. Sie hatte gewusst, dass die Kollegen alle füreinander wie eine Familie waren, aber …
„Wie konntest du nur, Fiona?“, ereiferte sich Eddie aufs Neue. „Ausgerechnet du, die verlangt, dass ich dich nach jeder Schicht anrufe? Du, die nie über Dads Tod hinweggekommen ist. Das ist der reinste Masochismus!“ Er schüttelte den Kopf. „Ich verstehe das einfach nicht.“
Leider ging es Fiona auch so. Genau das war ja das Problem.
Fiona saß auf seinem Bett, als Shane aus der Dusche kam. Sie trug noch immer sein T-Shirt.
Er hörte auf, sich die Haare zu frottieren, als er sie sah, und starrte in ihr blasses Gesicht. „Dann hat Eddie dich also nicht über die Schulter geworfen und vor mir in Sicherheit gebracht?“
„Glaubst du, das hätte ich zugelassen?“
„Vielleicht wäre es ganz gut.“
„Es tut ihm leid, was er gesagt hat.“
Shane zuckte die Achseln und rieb sich weiter mit dem Handtuch die Haare trocken, während er zum Kleiderschrank ging. „So ist das eben. Im Zorn sagt man manchmal etwas, was einem später leidtut. Ich werde es überleben.“
„Wieso hast du mir nie von
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