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COLLECTION BACCARA Band 0269

COLLECTION BACCARA Band 0269

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0269 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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deinem Vater erzählt?“
    „Das Thema kam bei Wahrheit oder Lüge nie vor.“ Er warf das Handtuch aufs Bett und öffnete den Schrank.
    „Wann hat er euch verlassen?“
    „Wen interessiert das schon?“
    „Eddie sagt, dass dir die Jungs von der Feuerwehr deshalb so wichtig sind.“
    „Eddie sieht zu viele Talkshows im Fernsehen.“
    „Ist das der Grund, warum du noch nie eine ernsthafte Beziehung hattest?“
    „Welchen Unterschied macht das für dich? Schließlich verlässt du mich, nicht ich dich.“
    Fiona sah ihm zu, wie er ein Uniformhemd aus dem Schrank nahm und anzog. Schon bevor ihr Bruder ihr in dem Streit gerade eben die neuen Informationen über Shanes Vater geliefert hatte, war ihr klar gewesen, dass sie und Shane am Ende ihres gemeinsamen Wegs angelangt waren.
    Eddies Reaktion und alle seine Argumente, die sich genau mit ihren eigenen deckten, hatten den Ausschlag gegeben.
    Schließlich hatte sie immer vorgehabt, die Beziehung von sich aus zu beenden. Das war von Anfang an so geplant gewesen. Indem sie den ersten Schritt tat, hatte sie wenigstens ein gewisses Maß an Kontrolle über die Situation. Aber warum fiel ihr dieser Schritt dann so schwer?
    Shane warf ihr über die Schulter hinweg einen kurzen Blick zu. „Wenn du noch ein paar Tage hierbleiben willst, kann ich auf der Wache schlafen.“
    „Anscheinend haben sich Kathy und Eddie am vergangenen Wochenende ein Schlafsofa zugelegt.“
    „Wie praktisch. Nur schade, dass sie das nicht schon etwas früher geschafft haben.“
    Die schnippische Feststellung tat weh. Vielleicht meinte er es nicht so, aber er musste wissen, dass er sie damit verletzte. Doch sie ließ sich nichts anmerken und sagte nur leichthin: „Nun ja, hinterher ist man immer klüger.“
    „Die Versicherung müsste die Prüfung deines Anspruchs sowieso bald abschließen und dir dein Geld auszahlen. Dann kannst du dich auf die Suche nach einer neuen Bleibe machen.“
    Mit dem Rücken zu ihr holte er ein Paar weiße Boxershorts aus der obersten Schublade der Kommode und zog sie unter dem Handtuch an, das er um seine Hüften gewickelt trug. Dann warf er das Handtuch zu dem ersten aufs Bett. „Eddie und Kathy haben bestimmt nichts dagegen, wenn du bei ihnen bleibst, bis du etwas Passendes gefunden hast.“
    „Ich fahre ohnehin bald über Weihnachten zu Mum.“
    „Grüß sie von mir!“
    Fiona schluckte schwer. „Ich werde es ausrichten.“
    „Sag ihr, dass es mir leidtut, dass ich Weihnachten dieses Jahr nicht mit euch verbringen kann.“
    Fiona konnte es nicht glauben. Schon seit dem Jahr, in dem sich Eddie und Shane bei der Feuerwehrausbildung kennengelernt hatten, war Shane bei ihrer Familie zu Weihnachten Stammgast. Ihre Mutter freute sich immer auf ihn, füllte seinen Teller bis zum Überquellen und beschenkte ihn mit Socken und Wollpullis wie ihre eigenen Söhne.
    Wenn er zu Weihnachten nicht da war, fehlte ein Familienmitglied. Das würde nicht nur Fiona so empfinden. Sie musste ihn umstimmen!
    „Shane …“, begann sie mit zitternder Stimme.
    „Lass nur. Es ist bestimmt keine gute Idee, wenn Eddie und ich unsere Differenzen unter dem Weihnachtsbaum austragen. Wir brauchen nur etwas Abstand voneinander. Dann werden wir uns schon wieder zusammenraufen.“
    Er zog sich die Uniformhose an und steckte das Hemd hinein. „Vielleicht nächstes Jahr wieder.“
    Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, als er sich zu ihr umdrehte. Oder gehofft. Jedenfalls nicht, dass er so ruhig aussah. Shanes Augen verrieten nichts, sie zeigten keine Spur dessen, was in seinem Inneren vorging. Er nahm einen Kamm von der Kommode und fuhr sich damit ein paarmal durch die noch feuchten Haare.
    „Ich gehe heute früher zur Arbeit. Vielleicht schaffe ich es ja noch, ein paar Worte mit Eddie zu wechseln, bevor er die ganze Meute auf mich hetzt.“
    „Er hat mir von eurer goldenen Regel erzählt. Davon wusste ich nichts.“
    „Mhm.“ Shane nickte.
    „Du hast also was mit mir angefangen, obwohl diese Regel für euch so wichtig zu sein scheint?“
    Er schwieg.
    Plötzlich fielen ihr hundert Fragen ein, die sie ihm stellen wollte. Hundert Dinge, die ihr Herz wissen wollte.
    Shane legte den Kamm weg und sah sie wieder an. „Die Aufregung legt sich wieder, bestimmt. Mach dir deshalb keine Sorgen. Es wird nur ein wenig dauern.“
    Die brennendste all ihrer Fragen war: Willst du, dass ich bleibe? Würde er diese Frage mit Ja beantworten, würde sie es wohl nicht schaffen, ihn zu verlassen.

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