COLLECTION BACCARA Band 0273
wahrscheinlich.“
„Das erklärt auch diese schönen Posen von mir. Ich mag vor allem das Foto, auf dem mein Mund weit geöffnet und ein Auge geschlossen ist, so als ob ich betrunken wäre.“
„Sie sehen wunderschön aus.“
„Das wirkt nur so, weil die Zielscheibe den größten Teil von meinem Gesicht bedeckt.“
„Nein, ich kann Ihr Gesicht sehr gut erkennen.“ Und was er da sah, gefiel ihm ausgesprochen gut. Irgendwie zeigte das Bild auch seine Absichten. Nick war vielleicht nicht besonders ehrgeizig oder konzentriert, wenn es um seine Firma ging, aber wenn er wirklich etwas wollte, dann bekam er es auch. Und in diesem Fall wollte er Emily Jones.
An diesem Abend klingelte es kurz nach acht an Emilys Tür. Wer mochte das um diese Zeit noch sein? Sie sah durch den Spion und erblickte Nick Porter.
Der Mann wusste einfach nicht, was ein Nein bedeutete.
„Gehen Sie bitte“, sagte sie, nachdem sie die Tür geöffnet hatte.
Er antwortete nicht. Stattdessen starrte er sie nur an. „Sie tragen gar kein Kleid.“
„Ich ziehe mich um, wenn ich von der Arbeit komme, so wie es alle normalen Menschen tun.“
„Ich vermisse den Anblick Ihrer Beine“, sagte er und betrat ihre Wohnung.
Es schmeichelte ihr, dass ihm ihre Beine gefielen. „Ich wollte gerade Übungen machen. Yoga.“
„Das erklärt Ihre tollen Beine“, sagte Nick. „Ich wette, dass Sie auch sehr beweglich sind.“
„Nicht so sehr. Ich bin erst Anfängerin. Früher habe ich Aerobic gemacht, aber in der letzten Zeit war ich etwas … ruhelos. Ich dachte, Yoga würde einen beruhigenden Effekt auf mich haben.“ Sie wusste selbst nicht, warum sie ihm das alles erzählte. Wahrscheinlich war sie einfach nur nervös. Nick musterte sie wieder so intensiv, und sie plapperte einfach los, weil sie dachte, dass reden besser war, als sich in seine Arme zu werfen. Das wollte sie nämlich am liebsten.
„Dann lassen Sie sich von mir nicht stören.“
„Was? Oh, Sie meinem die Yogaübungen.“ Genau, warum machte sie nicht einfach den „nach unten blickenden Hund“, während er sie dabei beobachtete? „Sie sollten jetzt gehen.“ Emily hielt ihm die Tür auf, aber er steckte seine Hände in die Hosentaschen und lächelte. Sie gab erst einmal auf. „Wie sind Sie überhaupt an meine Privatadresse gekommen?“
„Ihre Freundin Melinda hat sie mir gegeben. Sie hat in der Firma angerufen, weil sie Sie gesucht hat. Sie wollte wissen, ob Sie heute Abend Zeit haben. Aber ich musste ihr leider mitteilen, dass Sie bereits mit mir verabredet sind.“
„Wir haben keine Verabredung.“
„Natürlich haben wir die. Ich habe Sie heute Morgen gefragt, und Sie haben nicht Nein gesagt.“
„Dann sage ich es Ihnen jetzt.“
„Aber Sie meinen es doch gar nicht so.“
„Doch. Wir haben nur eine geschäftliche Beziehung, Nick. Das ist alles. Sie sollten jetzt wirklich nach Hause gehen.“
„Gut.“ Nick beugte sich nach vorn.
Emily wich zurück. „Sie können hier nicht einfach so auftauchen und …“
„Ich bin eben spontan“, flüsterte er, nur einen Hauch von ihren Lippen entfernt. „Das ist einer der vielen Gründe, warum ich so anziehend auf Frauen wirke.“
Von all seinen Eigenschaften schätzte Emily seine Spontaneität sicherlich am wenigsten. Sie mochte es, wenn alles budgetiert, genau aufgelistet, organisiert und bis auf die letzte Sekunde geplant war. Nick Porter hingegen war vollkommen undiszipliniert und desorganisiert. Er brachte ihren Zeitplan durcheinander und hatte eine negative Auswirkung auf ihre Selbstbeherrschung. Immer, wenn sie ihn sah, verspürte sie diesen unglaublich intensiven Drang, ihn ganz fest an sich zu drücken und leidenschaftlich zu küssen.
Emily legte beide Hände auf seine feste Brust. Ihre Handflächen fingen an zu kribbeln, und dieses Kribbeln breitete sich in ihrem ganzen Körper aus. Ihr wurde heiß. Sie schob ihn schnell von sich, bevor sie die Kontrolle über sich verlor.
Nick starrte sie eine Sekunde lang an und wirkte genauso schockiert wie sie. „Ich werde Sie küssen, Emmy. Vielleicht nicht heute Abend, aber irgendwann, wenn Sie es am wenigsten erwarten. Und dann werden Sie mich nicht mehr abweisen.“ Mit diesen Worten ging er an ihr vorbei und verschwand in der Dunkelheit.
Nick machte Emily wirklich Angst. Trotzdem gefiel es ihr, wie er sie ansah. Noch nie hatte sie sich in Gegenwart eines Mannes so begehrenswert gefühlt. Vor allem nicht bei Roger. Er hatte sie jeden Morgen nur flüchtig
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