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COLLECTION BACCARA Band 0273

COLLECTION BACCARA Band 0273

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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Pflegefamilie endlich verlassen konnte.
    „Vielleicht hätten deine Eltern mir nicht geglaubt.“ Emily stand auf. „Aber wenigstens hätte man mich früher von euch weggeholt.“
    Jerry ergriff ihr Handgelenk. „Willst du denn gar nicht wissen, warum ich hier bin?“
    „Nein“, sagte Emily mit fester Stimme, obwohl sie innerlich vor Wut bebte. „Wenn du deine Finger nicht sofort von mir nimmst, dann werde ich zwei Dinge tun. Zuerst werde ich dir das ins Gesicht sprühen.“ Sie zeigte ihm das Pfefferspray, das an ihrem Schlüsselbund hing. „Dann werde ich schreien, bis jemand die Polizei ruft.“
    Er drückte ihr Handgelenk noch fester. Emily richtete das Spray auf sein Gesicht, worauf er sie sofort losließ.
    „Komm mir noch ein Mal zu nahe, und ich werde eine einstweilige Verfügung gegen dich erlassen.“
    „Bilde dir ja nichts ein! Ich bin sowieso nur hier, weil …“
    Jerry lächelte bösartig. „Nein, das werde ich dir nicht erzählen.“
    Dann verschwand er, und Emily war so erleichtert, dass sie nicht weiter über seine Andeutung nachdachte.
    Sie ging wieder in das Café zurück, weil sie irgendwie unter Menschen sein wollte. Drinnen stand sie dann einfach nur da und wusste nicht, was sie machen sollte.
    „Was darf es für Sie sein?“
    Ihr stockte der Atem. Sie schlug die Hand auf das Herz und drehte sich mit weit aufgerissenen Augen zu dem Verkäufer um, der sie entsetzt ansah und sagte: „Du meine Güte. Ich glaube, Sie brauchen erst mal einen starken Kaffee.“
    Als Emily ihr Auto auf dem Gelände von Porter and Son parkte, kam Nick bereits auf sie zu.
    Offenbar hatte er auf dem Parkplatz auf sie gewartet. Er sah sie kurz an, führte sie direkt in sein Büro und schloss die Tür. „Was ist passiert?“, fragte er besorgt.
    Am liebsten hätte sie ihm alles erzählt. Aber sie wollte Nick nicht damit belasten, wie unglücklich und einsam sie sich aufgrund all der Jahre als Pflegekind fühlte und dass sie ständig darunter litt, nirgendwo hinzugehören. Also sagte sie einfach nur: „Nichts.“
    „Und wo warst du gestern?“
    „Ich musste ein paar Dinge erledigen und ein paar Listen erstellen.“
    „Ohne das hier?“ Er zeigte auf den Schreibtisch, wo Emilys Terminplaner lag. „Du hast ihn in meinem Auto vergessen.“
    Emily nahm den Terminplaner und wunderte sich darüber, dass sie ihn noch nicht einmal vermisst hatte. Das lag wohl an ihrem Gefühlschaos in den letzten Tagen. „Danke.“
    „Würdest du nun so freundlich sein und mir erzählen, was mit dir los ist?“
    „Ich hatte einfach einen schlechten Tag. Und gestern bin ich nicht zur Arbeit gekommen, weil ich die Nacht davor schlecht geschlafen hatte.“
    „Das tut mit leid.“
    „Warum? Es hat doch nichts mit dir zu tun.“
    Nick sah nicht so aus, als ob er ihr glauben würde. „Es hat etwas mit dem zu tun, was auf dem Jahrmarkt passiert ist, oder?“
    „Aber ich habe mich doch prächtig amüsiert.“
    „Am Anfang nicht. Als wir dort ankamen, warst du nicht besonders begeistert, und dann war da noch die Begegnung mit der Frau …“
    „Ich war einfach nur überrascht, sie zu sehen.“
    „Das glaube ich nicht.“
    „Na schön.“ Wenn er unbedingt wissen wollte, was nicht mit ihr stimmte, würde sie es ihm eben sagen. „Habe ich dir jemals erzählt, dass ich früher ein Pflegekind war? Natürlich nicht. Ich habe noch nie mit jemandem darüber gesprochen, außer mit Melinda, und sie würde das im Leben niemandem verraten.“
    „Emmy.“
    „Meine Eltern starben, als ich noch sehr klein war. Zu klein, als dass ich mich an sie erinnern könnte. Da ich keine Verwandten hatte, oder jedenfalls keine, die mich zu sich nehmen wollten, bin ich zu Pflegeeltern gekommen. Du hast ja die Frau vom Jahrmarkt vorhin erwähnt. Das war Mrs. Runion. Ich habe ein paar Jahre bei ihr gelebt. Und danach kam ich in Jerrys Familie. Ich war zwölf und …“
    „Jerry?“
    „Ach ja. Ich habe ihn heute zufällig im Café getroffen. Er ist heute sogar noch schlimmer als früher.“
    „Was hat er denn gemacht?“
    Emily erzählte ihm von ihrer Zeit bei Jerrys Familie.
    „Er zwang dich also dazu, Ladendiebstahl zu begehen?“, fragte Nick.
    Emily nickte und begann, nervös im Büro hin- und herzulaufen. „Und dann ist da auch noch Roger.“
    „Er ist ein Idiot.“
    „Er will mich zurück.“
    „Sag ihm, dass er dich in Ruhe lassen soll.“
    „Das wird er nicht tun.“
    „Und was hast du nun vor?“
    „Aber das Hauptproblem bist du“, sagte

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