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COLLECTION BACCARA Band 0273

COLLECTION BACCARA Band 0273

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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…“
    „Gib doch zu, dass es hier um viel mehr als nur um körperliche Nähe geht.“
    Emily stand einen Moment lang nur da und sagte nichts. Dann fischte sie die Autoschlüssel aus der Tasche, stieg in ihren Wagen und startete den Motor. Sie wollte einfach nur noch weg von Nick.
    Emily war am Montagmorgen schon lange wach, bevor ihr Wecker klingelte. In den letzten zwei Tagen hatte sie kaum schlafen können. Ihre Gedanken kreisten die ganze Zeit nur um Nick. Sie hatte wilde erotische Träume gehabt, in denen sie sich liebten und die immer mit dem Kuss im Auto begannen.
    Vielleicht konnte ihr Yoga oder Aerobic dabei helfen, das Verlangen nach ihm zu stillen. Oder Jogging.
    Sie konnte aber auch eine Liste erstellen, wie sie es sonst tat, um Ordnung in ihr Leben zu bringen. Also setzte sie sich hin und wollte aufschreiben, was alles gegen Nick sprach.
    Sie überlegte, aber ihr fiel nichts ein. Es gab kaum etwas an Nick auszusetzen. Sie selbst war das Problem, denn Liebe bereitete ihr Angst. Und plötzlich fand sie einen Grund nach dem anderen für ihre Probleme.
    Sie konnte sich kaum noch an ihre Eltern erinnern. Sie waren gestorben, als Emily noch zu klein war, um ihre Liebe zu spüren. Und diese Liebe hatte sie jedes Mal gesucht, wenn sie in eine neue Pflegefamilie gekommen war. Letztendlich hatte sie die Hoffnung verloren und sich damit abgefunden, nie in ihrem Leben Liebe zu erfahren. Roger hatte sie nicht geliebt, deshalb konnte sie auch problemlos mit ihm zusammen sein. Aber bei Nick war es etwas anderes. Sie wusste, dass sie es nicht verkraften würde, wenn sie mit ihm eine Beziehung einging und er sie dann irgendwann verließ.
    Das war das Ende ihrer Liste – aber nicht ihrer Träume.
    Sie beschloss, heute nicht zu Porter and Son zu gehen, da sie Nicks Nähe meiden und nicht ständig an ihn denken wollte. Trotzdem musste sie natürlich wieder zur Arbeit zurückkehren. Sie war immerhin ein Profi– das fügte sie ihrer Liste hinzu – und falls Nick ihr über den Weg lief, würde sie sich einfach auf ihre Arbeit konzentrieren und so tun, als hätte sie sich nie für ihn interessiert.
    Am Dienstagmorgen frühstückte sie wie gewöhnlich – Haferbrei, Vollkorntoast und Orangensaft. Aber sie war wieder so zeitig wach gewesen, dass sie immer noch eine Stunde zu früh dran war. Daher ging sie in ihr Lieblingscafé, um noch einen Kaffee zu trinken.
    Sie saß draußen, genoss die wärmende Sonne, nippte an ihrem Kaffee und beobachtete die Menschen, die an ihr vorbeieilten – was eine neue Erfahrung für Emily war. Normalerweise war sie ständig im Stress und hatte keine Zeit dafür, die Menschen um sie herum wahrzunehmen.
    „Ist dieser Platz noch frei?“
    Emily sah verwundert auf und nickte höflich. Da die Sonne sie blendete, konnte sie das Gesicht des Mannes nicht erkennen, der sie angesprochen hatte.
    „Weiß du denn gar nicht mehr, wer ich bin?“, fragte der Mann sie und setzte sich.
    Erst jetzt wurde Emily klar, wer er war. „Ich habe dich zuerst nicht erkannt, Jerry, aber vergessen habe ich dich nie.“
    Jerry lächelte selbstgefällig und lehnte sich im Stuhl zurück.
    „Ich habe nicht gesagt, dass die Erinnerungen, die ich an dich habe, schön sind“, sagte sie.
    Nun war sein Lächeln eher spöttisch. „Du hast schon immer gedacht, dass du besser als alle anderen bist.“
    „Nein, nur besser als du.“
    Die Erinnerungen, die Emily an Jerry hatte, waren wirklich alles andere als schön. Jerry war der Sohn der Pflegefamilie, in die sie nach Mrs. Runion gekommen war. Glücklicherweise war ihr Aufenthalt dort nur von kurzer Dauer gewesen, da sie dort die schlimmste Zeit ihres Lebens verbracht hatte.
    „Ich hätte deinen Eltern wirklich alles erzählen sollen“, sagte sie.
    „Wer hätte dir denn schon geglaubt?“
    Soweit sich Emily erinnern konnte, war genau dies das Problem gewesen. Jerrys Eltern waren sympathische Menschen gewesen, aber zwischen ihrem einzigen Sohn und den Pflegekindern hatte es immer eine unsichtbare Linie gegeben, die sie voneinander trennte. Jerry war bevorzugt worden und konnte sich alles erlauben. Selbst als er wegen Ladendiebstahls verhaftet worden war, hielten sie weiter zu ihm. Kurze Zeit später kam dann Emily in die Familie, und auch sie wurde von Jerry dazu angestiftet, Sachen für ihn zu klauen.
    Sie musste daran denken, wie sehr sie sich damals geschämt hatte, als sie verhaftet worden war. Aber auch daran, wie erleichtert sie gewesen war, als sie diese

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