COLLECTION BACCARA Band 0273
jetzt keine Gedanken machen. Es gibt da aber etwas, worüber wir reden sollten, Emmy. Dieser Typ gestern …“
„Ich möchte nicht über ihn sprechen.“
„Ich weiß.“ Nick hatte stundenlang über seine prekäre Lage nachgedacht, während Emily neben ihm geschlafen hatte. Wenn er ihr nun die Wahrheit erzählte, dann würde sie ihn garantiert von sich wegstoßen. Sie würde verletzt und verärgert sein. Trotzdem hatte er das Gefühl, dass er es ihr sagen musste …
„Nick?“
Aber stattdessen schmiegte er sich wieder an sie. Und sie strahlte ihn an. Er wusste, dass er die richtige Entscheidung getroffen hatte, trotz seiner Schuldgefühle.
„Ich dachte gerade nur, dass dein Wiedersehen mit Jerry einen bestimmten Grund haben muss. Vielleicht ist es an der Zeit, dass du dich mit den negativen Kindheitserinnerungen auseinandersetzt.“
„Glaubst du wirklich, dass das so einfach ist?“
„Natürlich nicht, aber …“
„Jerrys Familie war noch nicht die Schlimmste.“ Emily stand auf und zog einen Bademantel an. „Man lernt schnell, die Menschen einzuschätzen und sich von denen fernzuhalten, die Ärger machen.“
„Ich verstehe.“
„Nein, das tust du nicht. Du hattest Eltern, die dich geliebt haben.“
„Ja, aber das bedeutet noch lange nicht, dass meine Kindheit deswegen glücklich war. Mein Vater …“ Er zögerte.
„Was war mit deinem Vater?“, fragte sie.
„Ich weiß, dass er mich geliebt hat. Aber leider hat er nie an mich geglaubt.“ Nick atmete tief aus. Wie konnte er ihr erzählen, dass sein Vater ihn für einen Versager gehalten hatte, wo sich doch genau das nun als wahr herausstellen konnte. „Es geht hier nicht um mich, Emmy. Du verschließt dich. Du hast nie gelernt, wie man Beziehungen führt, so wie ich nie gelernt habe, die Firma effizient zu leiten.“
„Effizienz kann man erlernen. Bei der Liebe ist das komplizierter.“
„Nein, Liebe stellt manchmal alles auf den Kopf. Und sie braucht viel Zeit. Traust du dir trotzdem zu, ihr eine Chance zu geben?“
„Willst du damit sagen, dass du mich liebst?“
Ja. Oder? „Ich empfinde etwas für dich. Aber ich weiß noch nicht genau, was es ist.“ Nick hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn und ging unter die Dusche.
Sie hatte ihm nicht viel über ihre Zeit als Pflegekind erzählt, aber er konnte sich gut vorstellen, wie sie gelitten hatte. Doch er hatte gar keine Möglichkeit, sich weitere Gedanken darüber zu machen, da Emily den Duschvorhang öffnete und zu ihm in die Dusche stieg.
Sie umfasste seine Hüften und legte den Kopf auf seine Schulter. „Ich möchte nicht mit dir streiten.“
Nick nahm sie in die Arme und küsste sie.
Emily schloss die Augen und ließ sich fallen. All ihre Sorgen schienen sich in diesem Moment in Luft aufzulösen. Es tat so gut, ihn zu küssen.
Nick griff nach ihrem Oberschenkel, zog sie fest an sich und drang in sie ein. Ihre Gefühle überbewältigten sie. Sie spürte ihn unglaublich intensiv. Jede seiner Berührungen und Bewegungen brachte sie der Ekstase näher. Heißes Wasser prasselte auf sie nieder, und überall breitete sich Dampf aus. Seine Bewegungen wurden immer schneller, und ihre Lust steigerte sich immer weiter, bis sie gemeinsam zum Höhepunkt kamen.
Anschließend fuhren sie zu Nicks Haus, wo er sich schnell umzog. Sie waren spät dran.
Emily gefiel es gar nicht, dass die komplette Belegschaft mitbekommen würde, dass sie beide im gleichen Wagen zur Arbeit kamen.
Als sie auf den Parkplatz fuhren, standen alle Mitarbeiter bereits an den Fenstern der Fabrikhalle und beobachteten, wie Nick und Emily aus dem Auto stiegen.
Sie konnte Stella erkennen, die ihre Nase an einem der Fenster platt drückte. „Ich hätte mit meinem eigenen Wagen herfahren sollen“, sagte sie zu Nick.
„Es wäre doch dumm, mit zwei Autos die gleiche Strecke zu fahren. Du als Effizienzexpertin solltest das eigentlich wissen.“
Sie folgte Nick unter den Augen der gesamten Belegschaft in sein Büro. „Es ist wohl das Beste, wenn unsere Beziehung hier auf rein geschäftlicher Basis abläuft“, sagte sie.
„Schade“, sagte Nick. „Ich hatte mich schon auf Sex auf dem Schreibtisch gefreut.“
Emily rollte mit den Augen, konnte ihr Lächeln aber nicht verbergen.
Stella kam in das Büro und musterte sie beide. „Sie haben das Mittagessen mit dem Lieferanten gestern verpasst, Nick.
Ich habe versucht, Sie auf Ihrem Handy zu erreichen. Leider vergeblich.“ Ein vorwurfsvoller Blick traf Emily.
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