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COLLECTION BACCARA Band 0273

COLLECTION BACCARA Band 0273

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0273 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PENNY MCCUSKER KELLY HUNTER TRISH WYLIE
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Stunden hatte er sich vorgenommen, sie zu verletzen – genauso, wie sie ihn damals verletzt hatte. Damit sie spürte, wie ihm zumute gewesen war. Ja, er hatte an Rache gedacht, an nichts anderes, als er sie zum ersten Mal nach acht Jahren auf dieser Party wieder gesehen hatte.
    Doch den Plan hatte er sofort aufgeben, als er sah, wie sie hauste. Stattdessen hatte er das Gefühl gehabt, sie retten zu müssen. Dass es dann ganz anders gekommen war, dass ein einziger Kuss alles verändert hatte … wie hätte er das vorhersehen sollen? Er wollte ihr doch nur heimzahlen, was sie ihm angetan hatte. Und plötzlich hatte er sie so sehr begehrt, dass er glaubte, nicht mehr ohne sie leben zu können.
    Blödsinn!
    Es war bloß Sex gewesen. Er hatte sie begehrt, und sie ihn auch. Er wollte sie immer noch.
    Der flehende Blick, mit dem sie ihn nun ansah, ließ sein Herz erweichen. Worum bat sie ihn? Das musste er unbedingt herausfinden.
    Er ergriff ihre Hände und sah ihr in die Augen. „Es ist spät. Oben am Ende der Treppe ist das Gästezimmer …“
    „Aber …“
    „Und am Montag suchen wir dir eine neue Wohnung. Ich will nicht, dass du in diesem Loch bleibst, wenn ich dir helfen kann. Das ist alles. Mehr steckt nicht dahinter.“ Suchend sah er sich um. Als er Moggie entdeckte, klopfte er sich auffordernd auf den Oberschenkel und sagte: „Komm, alter Knabe. Höchste Zeit, dass ich dir den Garten zeige.“
    Angelina versuchte zu schlafen, doch obwohl sie todmüde war, bekam sie kein Auge zu. Es lag nicht daran, dass ihr die laute Musik und die Streitereien aus der Nachbarwohnung fehlten, an die sie sich mittlerweile gewöhnt hatte, oder dass Moggie ständig winselnd zur Tür lief, als würde er lieber mit Gabriel zusammen sein.
    Zu viele Gedanken gingen ihr durch den Kopf, zu viele widersprüchliche Gefühle machten ihr zur schaffen. Und dann war da noch dieser seltsame Schmerz in ihrem Körper.
    Dabei hatten sie gar nicht miteinander gestritten, waren nicht einmal laut geworden. Warum also fühlte sie sich so viel schlechter als nach einer ihrer anderen, viel heftigeren Auseinandersetzungen?
    Als Moggie erneut an der Tür kratzte, schob sie seufzend die Bettdecke beiseite und stand auf. „Na gut, dann komm mit.“
    Der Morgen dämmerte bereits. Daher brauchte sie kein Licht einzuschalten, um sich zurechtzufinden, als sie die Treppe hinunterging. Fröhlich stürmte der Hund durch die Schiebetüren, die zum Garten führten, und Angelina beschloss, sich ein bisschen in Gabriels Wohnung umzusehen. In der mit dunklem Holz getäfelten Küche, die – typisch Mann! – nüchtern und schmucklos war, stand ein teurer Herd für höchste Ansprüche. Sollte Gabriel ein begeisterter Hobbykoch sein? Die zahlreichen Küchenutensilien ließen jedenfalls darauf schließen.
    Dann hatte er mehr Talent als sie, denn alles, was sie auf den Tisch brachte, kam aus der Mikrowelle oder der Tiefkühltruhe. Aber dafür hatte ihre Küche wenigstens eine persönliche Note.
    Am anderen Ende des Flurs lag das große Wohnzimmer. Nur dass Gabriel es nicht als Wohnzimmer, sondern als eine Art Spielzimmer nutzte – komplett ausgestattet mit einem großen Flachbildschirm und einer Spielkonsole für Kampfund Autorennspiele. Ein großes Ledersofa stand davor. Die abgewetzte Sitzfläche ließ darauf schließen, dass er viele Stunden mit seinen Freunden vor dem Bildschirm verbrachte. Was für eine Zeitverschwendung!
    An den Wänden standen Regale, die bis zur Decke mit Büchern gefüllt waren, denen man ansehen konnte, dass Gabriel sie auch gelesen hatte. Das hätte sie ihm gar nicht zugetraut – oder jedenfalls nicht dem Gabriel, den sie gekannt hatte. Vor den mehr oder weniger rissigen Buchrücken hatte er Dutzende von Fotografien aufgestellt – sozusagen seine Lebensgeschichte in Bildern.
    Jetzt wurde ihr einiges klar.
    Das Foto, das ihn inmitten zahlreicher Kinder zeigte, war entstanden, als er für eine Stiftung namens „Dream Foundation“ – der Name stand auf den T-Shirts der Kinder – gespendet hatte. Die Kinder umringten ihn strahlend, einige hatten die Arme um seine Schultern gelegt, andere hielten sich an seinen Beinen fest. Auf dem nächsten Foto war er zusammen mit Kollegen auf einer Baustelle zu sehen. Es musste am Anfang seiner Karriere entstanden sein, denn Gabriel, der Arbeitskleidung und Schutzhelm trug, sah noch sehr jung aus.
    Während er an seinem Aufstieg arbeitete, hatte sie nur Partys und Vergnügen im Kopf gehabt. Schuldbewusst

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