COLLECTION BACCARA Band 0273
konnte er umgehen, aber Plastikbademützen mit gelben Blumen – das war zu viel.
„Wenn du mich jetzt mit ihr allein lässt, rede ich kein Wort mehr mit dir.“
Pete überlegte, dann zog er Serena hinter sich her, bis sie lachend und prustend nach Luft schnappte. „Wir schwimmen mal kurz rüber zur Grotte!“, rief er Marianne zu. „Wir sind bald zurück.“
Marianne stemmte empört die Hände in die Hüften, und Pete musste lachen, während er mit schnellen Stößen hinüber zur Grotte schwamm.
Serena blieb dicht hinter ihm. „Mein Ruf ist ruiniert“, bemerkte sie spöttisch.
„Aber du hast doch gar nichts gemacht.“ Und er auch nicht. Leider.
Serena winkte Marianne zu. „Na ja, vielleicht ist er nur halb ruiniert. Sofern wir in ihrem Blickfeld bleiben. Oh …“ Sie wies nach vorn. „Dort drüben können wir vielleicht sogar diskret sein.“
Das hatte er ja ganz vergessen.„Muss das unbedingt sein?“, fragte er.
„Du kennst doch inzwischen die Leute hier.“
Er ergab sich in sein Schicksal und tauchte mit Serena nach Muscheln, immer so, dass Marianne sie beobachten konnte. Dann schwammen sie zurück und blieben noch eine Weile in der Nähe des Strandes im Wasser. Um Marianne zufriedenzustellen, machten sie Smalltalk und unterhielten sich über die Sehenswürdigkeiten der Insel. Als sie aus dem Wasser stiegen und sich abtrockneten, war bereits eine Stunde vergangen, und für irgendwelche Besichtigungen blieb keine Zeit mehr.
„Ich fahre am besten gleich zurück.“ Er packte sein Handtuch in den Rucksack und sah seufzend zu, wie Serena ihr Kleid über ihre göttlichen Kurven zog und ihr Haar zum Pferdeschwanz band.
„Von mir aus kannst du wieder fahren.“ Sie griff nach ihrem Rucksack und lief zum Motorroller.
„Bist du sicher?“ Sie hatten doch abgemacht, dass sie jetzt dran wäre.
„Absolut sicher. Los, mach schon.“ Ein leises Lächeln umspielte ihre Lippen.
Drei Tage später saß Serena an dem kleinen Strand am Bootshafen und malte den Namen auf dem Boot ihres Großvaters neu. Es war das griechische Wort für Überfluss. Nico hatte gemeint, sie bräuchte mal wieder eine Pause, und deshalb hatte er einen seiner Freunde an den Vespa-Schuppen gesetzt.
Gerade war er vom Fischen zurückgekommen und setzte sich jetzt neben sie, um die Netze zu flicken. Sam gesellte sich ebenfalls dazu. Der Junge hatte anscheinend auf Nico gewartet.
Kurz darauf kam auch Chloe, aber anstatt Sam nach Hause zu schicken, setzte sie sich ebenfalls in den Sand und half beim Flicken der Netze. Das tat sie so geschickt, als hätte sie nie etwas anderes getan.
Nur noch zwei Wochen auf der Insel, dann war Serena frei und konnte tun und lassen, was sie wollte. Aber statt darüber nachzudenken, wie sie ihr zukünftiges Leben gestalten wollte, musste sie ständig an diesen Mann mit dem verwegenen Lächeln denken, mit dem sie so gern zusammen war. „Vollkommen schwachsinnig“, schimpfte sie vor sich hin.
„Da haben wir es wieder“, sagte Sam und warf Nico einen vielsagenden Blick zu. „Sie führt Selbstgespräche.“
„Sam, wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst eine Mütze aufsetzen“, versuchte Chloe, ihn abzulenken.
„Vielleicht rede ich ja mit Nico“, sagte Serena und warf ihrem Cousin einen bösen Blick zu. „Das wäre ja immerhin möglich.“
Nico verdrehte die Augen, und Sam grinste.
„Glaubt nur nicht, dass ich euren Blick nicht gesehen habe“, murrte Serena.
„Seit Tagen ist sie schon zappelig. Launisch. Man könnte es auch schmachtend nennen. Und es ist nicht schwer zu erraten, nach wem sie schmachtet.“
„Du spielst mit deinem Leben.“ Wieder traf Nico ein giftiger Blick aus schmalen Augen. „Ich bin einfach mit meinen Gedanken beschäftigt, das ist alles.“
Da erschien plötzlich ein Hubschrauber am Horizont und flog tief und schnell auf sie zu.
„Seht mal, da kommt Pete!“, rief Sam, und Nico grinste.
Beim Näherkommen erkannte Serena außer Pete noch zwei Passagiere.
Sam sprang hoch und winkte, Chloe ebenfalls.
Serena presste die Lippen zusammen und malte weiter ihre Buchstaben.
„Darf ich rübergehen und fragen, ob er hierbleibt?“, fragte Sam. „Vielleicht hat er auch Lust, Netze zu flicken.“
„Falls er hierbleibt“, murmelte sie. „Manchmal muss er auch gleich wieder weg.“ Manchmal kam er nur vorbei, um sie zu quälen.
„Falls er bleibt, wird er nach einem Zimmer in deinem Hotel fragen“, sagte Nico zu Chloe.
„Hast du ihn rausgeworfen?“,
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