COLLECTION BACCARA Band 0273
gehört zum Service.“ Sie unterdrückte ein Gähnen und öffnete das Fenster über dem Spülbecken. „Soll ich dir noch irgendetwas braten? Würstchen? Eier mit Schinken?“
Pete wollte nur mit ihr ins Bett gehen, um es mit ihr zu treiben, bis sie vor Lust stöhnte. Da das nicht ging, wollte er sie wenigstens fragen, was sie heute vorhatte. Und dann würde er seinen Tagesablauf gern ihrem anpassen, damit er sie später wiedersehen konnte. Aber er sagte nur: „Nein, danke. Das hier reicht völlig.“
Serena schenkte sich Kaffee ein und nahm den Becher in beide Hände, dann lehnte sie sich ans Spülbecken und sah ihn prüfend an. „Worüber redest du normalerweise beim Frühstück?“
„Normalerweise frühstücke ich allein.“
„Bestimmt nicht immer.“
Er versuchte nachzudenken, aber er war zu abgelenkt. Zumal sie jetzt zum Tisch schlenderte und ihm gegenüber Platz nahm, wobei ihr Duft ihn einhüllte wie ein Versprechen. „Über die Arbeit. Was man am Tag so vorhat …“
„Aha.“ Sie lächelte. „Was hast du denn heute so vor, Pete Bennett?“
„Nun ja …“ Er konnte in ihrer Gegenwart einfach keinen klaren Gedanken fassen. „Zuerst muss ich zwei Touristen nach Korfu bringen, dann fliege ich nach Athen. Dort bleibe ich auch über Nacht. Und was machst du?“
„Ich sitze wie immer bei meinen Vespas. Bis mindestens fünf Uhr.“
„Ich werde an dich denken.“
„Und worüber redest du sonst noch beim Frühstück?“
„Wie es sich ergibt. Aber was ich gar nicht vertragen kann, ist, wenn eine Frau davon anfängt, über die Wohnungseinrichtung zu reden.“
„Aha. Du findest also nicht, dass hier ein größeres Fenster rein müsste? Ein viel größeres. Ich meine, sieh dir nur die Aussicht an. Die schreit doch danach, bewundert zu werden.“
„Wenn du über Verbesserungen in deinem Haushalt redest, ist das okay. Nur nicht, wenn es um mein Haus geht.“
„Ah, das hätte ich mir denken können.“
„Darüber bist du doch sicher froh. Du willst bestimmt keinen Mann, für den du das Haus einrichten musst, oder?“
„Jedenfalls noch nicht“, murmelte sie.
„Aber irgendwann schon?“ Das war ja interessant.
„Später.“ Sie warf den Kopf zurück.
„Und warum nicht jetzt?“
„Das würde nur meine Pläne durcheinanderbringen. Ich will reisen, mich auf meine Karriere konzentrieren, frei sein von familiären Verpflichtungen …“
„Aha“, sagte er und warf einen belustigten Blick auf den üppig gedeckten Frühstückstisch.
Serena kniff die Augen zusammen. „Was ist denn daran so lustig?“
„Ich glaube, du magst es, wenn du dich um andere Menschen kümmern kannst und Gesellschaft um dich hast. Für dich muss das Leben immer ein bisschen chaotisch sein.“
„Das war vielleicht früher so, und im Moment sieht es auch danach aus. Aber in einem Monat werde ich nur noch an mich denken und meine Ziele verfolgen.“
„Deshalb auch die Regeln für unsere Beziehung?“
„Genau. Ich wusste, du würdest das verstehen. Noch Kaffee?“
Pete konnte die Augen nicht von ihr lassen, während sie Toast machte und eine Einkaufsliste für Nico schrieb.
Zwischendurch las sie die Zeitung und diskutierte eifrig mit Pete über einen Artikel. Dann steckte sie Nicos Arbeitsklamotten in die Waschmaschine.
Einmal mehr wunderte Pete sich über die Fähigkeit des Menschen zur Selbsttäuschung. Diese morgenfrische Schönheit hatte nicht einen Funken von Egoismus im Leib. Vielmehr spürte er eine natürliche Sorge um das Wohlergehen anderer, und das würde sich bestimmt nie ändern. Er sah auf die Uhr. Zeit zu gehen. Seufzend stand er auf und stellte sein Geschirr in die Spüle. „Du hast recht. Hier muss ein größeres Fenster her“, sagte er.
„Ich wusste, dass du es genauso siehst wie ich.“ Sie lächelte ihn an, und als er näher kam, leuchteten ihre Augen erwartungsvoll.
„Vielleicht sollten wir das nächste Mal etwas unternehmen, was keinen Protest von deinen Beschützern hervorruft. Zum Beispiel eine Sightseeingtour.“ Er küsste sie. „Oder Schwimmen.“ Noch ein Kuss. „Oder etwas in der Art …“
„Wie lange bleibst du denn diesmal weg?“, fragte sie leise und lehnte sich an ihn. Dann küsste sie ihn voller Verlangen auf den Mund.
Pete erwiderte ihren Kuss, machte sich aber schnell los, bevor er völlig die Kontrolle über sich verlor. „Nicht lange“, versprach er.
Eine Woche später saß Serena in dem winzigen Wohnzimmer ihrer Großeltern, das gleichzeitig als Büro
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