Collection Baccara Band 0282
grünen Augen an.
Becca wurde nervös. Krampfhaft trat sie von einem Fuß auf den anderen. Diese oberflächliche, höfliche Unterhaltung zerrte an ihren Nerven. „Ich muss jetzt gehen.“
Er nickte nur und trat zur Seite. „Pass gut auf dich auf, Becca.“
„Du auch, Trace.“
Irgendwie schaffte sie es, sich trotz ihrer weichen Knie in aufrechter Haltung und würdevoll zu entfernen und nicht in Panik davonzulaufen.
Die Hände in den Taschen zu Fäusten geballt, stand Trace vor dem Steakhaus The Cask and Cleaver und wartete darauf, dass sich der Knoten in seinem Magen löste.
Idiot!
Was zum Teufel hatte er sich gedacht? Dass die Verbitterung, die er seit der jähen Trennung von Becca vor fünf Jahren in sich trug, auf wundersame Weise verschwinden würde, wenn er auf sie zuging, ihr in die Augen sah und eine höfliche Unterhaltung mit ihr führte?
Fehlanzeige. Das Gegenteil war der Fall. Es war noch schlimmer geworden. Die im Unterbewusstsein schlummernde Bitterkeit war geweckt worden.
Hätte es einen Unterschied gemacht, wenn sie versucht hätte, sich zu entschuldigen?, fragte er sich. Er dachte länger darüber nach und schüttelte dann den Kopf. Nein. Es hätte nichts geändert. Im Gegenteil, es hätte ihn vielleicht sogar noch wütender gemacht.
Du warst diejenige, die gegangen ist, hatte er sie erinnert, und einen flüchtigen Moment lang hatte er fast geglaubt, Reue in ihren Augen zu sehen. Aber wahrscheinlich hatte sich nur ihr schlechtes Gewissen gemeldet.
Vor fünf Jahren war sie ohne ein Wort aus seinem Leben verschwunden. Auf dem Tisch hatten lediglich eine kurze Nachricht und der Verlobungsring gelegen, den Trace ihr erst einen Monat zuvor auf den Finger gesteckt hatte. Ungläubig hatte er auf die Zeilen gestarrt, bis sie sich unauslöschlich in sein Gehirn eingebrannt hatten:
Tut mir leid, Trace, aber ich habe die Möglichkeit, eine Ausbildung als Fotografin in Mailand zu machen. Ich will meinen Traum verwirklichen. Ich hoffe, dass du mir eines Tages verzeihen kannst. Ich wünsche dir alles Gute.
Wie hatte er nur so dumm sein können, ernsthaft zu glauben, ihr Traum wäre es gewesen, seine Frau und die Mutter seiner Kinder zu werden?
Doch selbst jetzt, nach all den Jahren und nach allem, was sie ihm angetan hatte, fühlte er sich sofort wieder zu ihr hingezogen. Als sie mit ihm zusammengeprallt war und er sie festgehalten hatte, hätte er sie am liebsten in seine Arme gezogen.
Ich hätte es tun sollen, dachte er. Ich hätte sie umarmen und um den Verstand küssen und dann einfach stehen lassen sollen.
„Hey, Mister, können Sie uns sagen, wie spät es ist?“
Zwei junge Mädchen mit Strickhüten und dicken Schals rissen Trace aus seinen Gedanken. Er blickte auf seine Uhr. Verdammt! „Zwanzig nach sieben.“
„Danke. Und frohe Weihnachten“, sagten die Mädchen wie aus einem Mund, liefen kichernd weiter und warfen ihm noch einen Blick über die Schulter zu.
Mann, als wäre es nicht schlimm genug, dass er hier herumstand und über Becca nachdachte, jetzt flirteten auch noch Schulmädchen mit ihm. Trace rieb sich über das Gesicht. Er musste sich zusammenreißen, sonst wüsste Paige sofort, dass irgendetwas los war.
„Guten Abend, Mr. Ashton.“ Die Kellnerin grüßte lächelnd, als Trace das schwach beleuchtete Restaurant betrat. „Ihre Schwester wartet bereits auf Sie.“
„Danke, Cindy.“
Trace zog seinen Mantel aus und folgte der hübschen Blondine an den Ecktisch, an dem Paige saß und die Speisekarte studierte. Der Duft nach gegrillten Steaks zog durch das Restaurant, und das Licht von flackernden Kerzen warf Schatten auf die schweren Eichentische. Aus versteckten Lautsprechern klang eine Instrumentalversion von „White Christmas“.
„Einen Jim Beam ohne Eis, bitte“, bestellte Trace. Er küsste seine Schwester auf die Wange und setzte sich ihr gegenüber. „Entschuldige, dass ich zu spät bin.“
„Kein Problem.“ Paige nahm ihr Rotweinglas. „Ich bin auch gerade erst gekommen. Es ist nicht einfach, ein Geschenk für einen Mann zu finden, der schon alles hat.“
Eine verliebte Frau, dachte Trace und betrachtete seine Schwester. Mit ihren hellbraunen Haaren und den braun-grünen Augen war sie schon immer sehr hübsch gewesen, doch die Liebe verlieh ihr dazu eine ungewöhnlich sinnliche Ausstrahlung. „So schwer kann es doch nicht sein, etwas für mich zu finden.“
„Du weißt genau, dass ich von Matt spreche.“ Paige zog eine Augenbraue hoch. „Ich habe
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