Collection Baccara Band 0282
keine Ahnung, was er sich wünscht.“
„Spar dir Zeit und Geld.“ Trace blickte auf den funkelnden Verlobungsring an Paiges linker Hand. „Sein Wunsch ist schon in Erfüllung gegangen.“
Paige lächelte. „Meiner auch. Ich liebe ihn so sehr, Trace.“
„Habt ihr schon einen Termin für die Hochzeit?“
„Ich denke, wir werden im Juni heiraten. Obwohl mir da nicht viel Zeit für die Planung bleibt.“
„Sechs Monate reichen nicht?“ Trace schüttelte den Kopf. „Ich habe nie begriffen, was daran so schwierig ist, eine zehnminütige Zeremonie und einen vierstündigen Empfang vorzubereiten.“
„Weil du ein Mann bist.“ Paige nippte an ihrem Wein. „Warte, bis du heiratest. Dann verstehst du es.“
„Das wird nie passieren, Schwesterherz. Aber jetzt erzähl mir, warum du dich heute Abend unbedingt mit mir treffen wolltest.“
„Ich habe Jack gesehen.“
Jack war der zweijährige Halbbruder, das letzte der zehn Kinder, die Spencer gezeugt hatte. Die Mutter des kleinen Jack war Spencers Geliebte gewesen, doch die Frau war gestorben, und Anna, die Tante des Jungen, war mit ihrem Neffen nach Napa gekommen. „Paige …“
„Jetzt hör mir erst einmal zu.“ Paige langte über den Tisch und nahm die Hand ihres Bruders. „Er ist so süß. Sein Lächeln bringt einen Eisberg zum Schmelzen. Der Junge ist genau das, was wir brauchen, Trace. Er könnte es schaffen, die Familie zu vereinen.“
Die liebe Paige, dachte Trace. Immer die Friedensstifterin. „Wir haben sieben Halbgeschwister, Paige. Sechs davon hat unser Vater verlassen, bevor er unsere Mutter geheiratet und uns gezeugt hat. Glaubst du wirklich, dass ein Kind uns alle zusammenbringen kann?“
„Geh mit mir zu ihm, Trace.“ Paige drückte seine Hand. „Du musst ihn einfach kennenlernen.“
„Du scheinst vergessen zu haben, dass ich das bereits versucht habe. Wenn ich das nächste Mal das Weingut Louret betrete, hetzt Eli wahrscheinlich die Hunde auf mich.“
„Und du hast offensichtlich vergessen, was passiert ist, als Eli das letzte Mal zu uns kam“, erinnerte Paige ihn. „Du hast den Mann mit einem Kinnhaken begrüßt.“
„Okay, ich habe zugegebenermaßen etwas überreagiert“, gestand Trace widerwillig ein. Eli hatte zurückgeschlagen. Der Kampf hatte bei beiden Männern blutige Spuren hinterlassen.
Die Kellnerin brachte Traces Drink, und Paige wartete, bis sie sich wieder entfernt hatte. Dann beugte sie sich vor und zog spöttisch eine Augenbraue hoch: „Du hast etwas überreagiert?“
„Okay, okay.“ Trace trank einen großen Schluck von seinem Whiskey und spürte das Brennen bis hinunter in den Magen. „Ich habe ziemlich überreagiert. Zufrieden?“
„Ich bin erst zufrieden, wenn du diesem Kleinkrieg ein Ende bereitest.“
Es überraschte Trace immer wieder, wie sehr sich seine jüngste Schwester verändert hatte, seit sie ihren jetzigen Verlobten kennengelernt hatte. Sie war viel selbstbewusster und entschlossener geworden. Beides Eigenschaften, die er bewunderte, allerdings nicht, wenn sie gegen ihn verwandt wurden.
„Weiß unsere Mutter, dass du dich mit dem Feind verbündest?“
„Das sind keine Feinde, Trace. Sie sind unsere Familie. Ob es dir gefällt oder nicht, in unseren Adern fließt dasselbe Blut. Wenn du ihnen wenigstens eine Chance geben würdest. Wahrscheinlich würdest du sie sogar mögen. Und was unsere Mutter betrifft, so weißt du genau, was für ein Theater sie machen würde, wenn sie wüsste, dass ich den kleinen Jack oder ‚diese Leute‘ besuche, wie sie sie zu nennen pflegt.“
Das ist noch milde ausgedrückt, dachte Trace. Lilah Ashton hatte ihren drei Kindern klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass sie sich von ihren Halbgeschwistern und Louret Vineyards, dem Weingut, das Spencers zweite Frau Caroline nach der Scheidung aufgebaut hatte, fernzuhalten hatten.
Trace wusste – verdammt, jeder wusste es – dass seine Mutter befürchtete, das Vermögen ihres verstorbenen Ehemannes mit den Kindern aus seinen beiden ersten Ehen teilen zu müssen.
„Bitte, Trace. Denk wenigstens einmal darüber nach.“
„Okay.“ Er trank noch einen Schluck von seinem Whiskey. „Ich werde darüber nachdenken.“
„Danke.“ Paige stieß mit Trace an. Dann lehnte sie sich zurück und betrachtete ihren Bruder neugierig. „So, und jetzt spann mich nicht länger auf die Folter.“
Fragend sah Trace seine Schwester an. „Ich weiß nicht, was du meinst.“
„Ich sage nur – Becca.“
Seine
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