Collection Baccara Band 0282
wieder die Zeit fürs Kickboxen zu sein.“
„Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“ Besorgt stand Becca auf. „Soll ich jemanden rufen?“
Mercedes atmete langsam aus. „Nein, alles in Ordnung. Diese kleinen Füßchen treten manchmal überraschend fest zu.“
„Sind Sie sicher? Soll ich nicht doch Ihren Mann rufen? Oder Ihre Mutter?“
Mercedes schüttelte lächelnd den Kopf. „Ich schwöre, es sind keine Wehen. Sie können sich ganz beruhigt wieder setzen.“
Zögernd nahm Becca wieder Platz. „Wir können gern einen anderen Termin vereinbaren. Das ist für mich kein Problem.“
„Nein, nicht nötig. Mir geht es wirklich gut.“ Mercedes lehnte sich zurück, strich sanft über ihren Bauch und schien genau über ihre nächsten Worte nachzudenken. „Darf ich Sie etwas Persönliches fragen?“
Becca zuckte kaum merklich zusammen. „Natürlich.“
„Es geht um Trace.“
„Trace? Was ist mit ihm?“
„Soviel ich weiß, waren Sie mit ihm verlobt.“
„Ich …“ Becca räusperte sich. „Ja, das stimmt.“
„Sie wissen sicherlich, dass er mein Halbbruder ist.“
Selbst wenn sie nicht mit Trace verlobt gewesen wäre, hätte Becca das gewusst. Es war allgemein im Napa Valley bekannt, dass Spencer Ashton seine Frau Caroline und die vier Kinder verlassen hatte, um seine Sekretärin zu heiraten, mit der er drei weitere Kinder bekam. „Ja.“
„Dann wissen Sie auch, dass unsere Familien schon immer zerstritten waren. Seit Spencers Tod befinden wir uns sogar im Rechtsstreit um sein Vermächtnis.“
Das war keine Frage, sondern eine Feststellung, deshalb musste Becca nicht antworten.
„Es geht nicht ums Geld, glauben Sie mir. Ich persönlich würde keinen Cent von Spencer nehmen.“ Mercedes seufzte. „Aber die männlichen Ashtons sind sehr stolz. Trace und Eli ganz besonders. Die beiden Männer können sich nicht in einem Radius von fünf Metern begegnen, ohne dass die Fäuste fliegen.“ Mercedes sah Becca durchdringend an. „Ihnen wird die Unterhaltung unangenehm, nicht wahr? Tut mir leid.“
„Ich verstehe nicht ganz, warum Sie mir das erzählen“, gab Becca ruhig zurück.
„Wenn wir uns geschäftlich einigen, möchte ich sicher sein, dass es kein Problem für Sie ist. Sie sollen nicht das Gefühl haben, mitten in den Streitigkeiten meiner Familie zu stehen oder Partei ergreifen zu müssen. Ich persönlich habe nichts gegen Trace, und ich hoffe, dass wir es irgendwie und irgendwann schaffen werden, unsere Schwierigkeiten zu überwinden.“
„Trace und ich haben uns vor fünf Jahren getrennt.“ Es war merkwürdig, mit Mercedes über Trace zu sprechen. Merkwürdig und verwirrend. „Ihre Familienprobleme tun mir leid, aber sie gehen mich nichts an. Ich versichere Ihnen, meine damalige Beziehung mit Ihrem Halbbruder wird meine Arbeit nicht beeinflussen.“
Mercedes berührte Beccas Hand. „Entschuldigen Sie bitte. Ich wollte Sie nicht in Verlegenheit bringen oder beleidigen.“
„Das haben Sie auch nicht. Es ist alles in Ordnung.“ Dennoch schlug ihr Herz immer noch schneller.
„Okay.“ Mercedes warf lächelnd einen Blick auf die Unterlagen auf Beccas Schoß. „Da wir das jetzt aus dem Weg geräumt haben, schlage ich vor, dass Sie mir Ihre Arbeiten zeigen.“
5. KAPITEL
Die unterschiedlichsten Menschen tummelten sich auf der Eröffnungsparty von Elaines Pub und Billardlokal. Arbeiter und Angestellte, Jung und Alt, Singles und Paare, alle Gäste schienen die Veranstaltung zu genießen, auf der zu jeder vollen Stunde T-Shirts als Werbegeschenke verteilt wurden. Die Gäste führten angeregte Gespräche, ein DJ sorgte für stimmungsvolle Musik, dazu das Klacken der Billardkugeln und lautes Gelächter und Jubelrufe bei einem Darts-Wettbewerb.
Becca war erstaunt und beeindruckt von den vielen Veränderungen, die ihre Mutter seit der Geschäftsübernahme in dem Pub vorgenommen hatte. Die Wände waren frisch gestrichen, die Deckenbeleuchtung neu, das Lüftungssystem gegen den Rauch verbessert, ein Nichtraucherbereich eingerichtet. Es gab sogar ein kreatives Angebot an kleinen Snacks, einschließlich „Killer Chicken Wings“, so benannt, weil die knusprig gebackenen Hähnchenflügel mörderisch scharf waren, und „Dragon Puffs“, sensationell leckere, mit einer würzigen Käsecreme gefüllte Jalapeños.
Der Wochenend-DJ erwies sich ebenfalls als Volltreffer. Dank der abwechslungsreichen Musikauswahl war die kleine Tanzfläche den ganzen Abend belebt. Im Moment dröhnte eine
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