Collection Baccara Band 0282
den Schreibtisch.
„Danke.“ Trace warf einen Blick auf den Beleg und zog die Augenbraue hoch. „Ich wollte nicht den ganzen Laden kaufen.“
„Italienische Seide“, sagte Greta ruhig. „Ihrer Mutter fällt es schon schwer genug, sich damit abzufinden, dass sie Großmutter wird. Und ein Geburtstag, zudem dann auch noch ein runder, macht es nicht einfacher.“
„Und ein kleines Tuch hilft ihr, sich jünger zu fühlen?“
„Auf jeden Fall. Die Farbe schmeichelt ihren Haaren und ihrer Haut.“ Als das Telefon im Vorzimmer klingelte, drehte Greta sich um. „Außerdem ist es von Hermès. Es wird Ihrer Mutter gefallen.“
Bei dem Preis kann man das ja wohl auch erwarten, dachte Trace, als Greta die Tür hinter sich schloss. Für das Geld könnte er einen Flug nach Italien bezahlen und so viel Seide kaufen, wie sie haben wollte.
Frauen.
Er verstand das weibliche Geschlecht einfach nicht. Das Einzige, was er von Frauen wusste, war, dass er nichts über sie wusste. Was sie dachten, was sie wollten. Wie sie fühlten.
Ob sie jemals sagten, was sie wirklich meinten.
Ich halte es wirklich für das Beste, wenn wir uns nicht wiedersehen.
Seufzend lehnte er sich zurück und schloss die Augen. Er hatte in den letzten zwei Tagen viel über Beccas Worte nachgedacht. Beinahe hätte er geglaubt, dass sie wirklich meinte, was sie sagte, wäre da nicht das kurze Aufblitzen in ihren Augen gewesen, das ihre Worte Lügen strafte.
Sie würden sich wiedersehen. Dafür würde er schon sorgen.
Warum aber versuchte sie mit aller Gewalt, ihm vorzuspielen, dass sie nicht daran interessiert war? Und wenn er ihr doch gleichgültig war, warum reagierte sie dann so nervös und durcheinander, sobald sie sich begegneten?
Vermutlich hatte er ihre Reaktion falsch interpretiert. Vielleicht waren es schlicht und einfach Schuldgefühle, die sie nervös werden ließen – schließlich war es nicht einfach, dem Mann ins Gesicht sehen zu müssen, dem sie ewige Liebe und die Ehe versprochen hatte, und den sie dann für Geld verlassen hatte.
Er biss die Zähne zusammen. Wen interessierte schon, was sie fühlte? Sobald er sie in sein Bett bekommen hatte, konnte er einen endgültigen Schlussstrich ziehen, und dann würde er nie wieder an Becca Marshall denken.
„Trace!“
Er schreckte zusammen und schnellte so abrupt vor, dass er fast von seinem Stuhl gefallen wäre.
Mit verschränkten Armen stand Paige vor seinem Schreibtisch und starrte ihn an.
„Was zum Teufel machst du?“, knurrte er.
„Was ich mache?“ Sie verdrehte die Augen. „Ich habe nicht nur geklopft, sondern auch zweimal deinen Namen gerufen.“
Sein Herz schlug immer noch hart gegen seine Rippen. „Kann ich nicht einmal für einen Moment die Augen schließen, ohne dass ich zu Tode erschreckt werde?“
„Oh, oh.“ Paige zog die Augenbrauen hoch. „Sind wir heute wieder etwas empfindlich?“
„Ich bin nicht empfindlich!“
„Doch, das bist du. Gestern warst du es auch schon.“
„War ich nicht, verdammt!“
„Doch, das waren Sie!“, rief Greta aus dem Vorzimmer.
„Da hörst du es.“ Paige ließ sich auf einen Sessel nieder. „Also, was ist los?“
„Nichts ist los.“ Trace stand auf und schloss die Tür. „Was willst du, Paige?“
„Was alle Frauen wollen“, erwiderte sie sehnsüchtig. „Romantik, Schokolade, Frieden auf der Welt. Nicht unbedingt in der Reihenfolge.“
Trace verschränkte die Arme und starrte sie an. „Wir arbeiten hier.“
„Du nicht. Du hast geschlafen.“
„Paige“, warnte er.
„Okay, okay.“ Sie lächelte süß. „Ich bin auf dem Weg zu Jack, und ich möchte, dass du mich begleitest.“
Meine Güte, war die Frau verbohrt. „Ich bin beschäftigt, Paige.“
„Diese Statistiken laufen dir nicht davon.“ Sie deutete auf seinen Monitor.
„Möglich. Ich bleibe trotzdem hier, meine liebe Schwester.“ Trace lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf seine Arbeit.
„Wenn du meinst.“ Paige erhob sich mit einem Seufzer. „Mach, was du willst. Ich hoffe nur, dass du dieses Mal nicht wartest, bis es zu spät ist.“
Trace sah immer noch zur Tür, als Paige längst schon verschwunden war. Was zum Teufel hatte sie gemeint? Stirnrunzelnd schüttelte er den Kopf.
Frauen.
Becca starrte durch die breiten Glasschiebetüren hinaus auf die Weinberge, die zum Weingut Louret gehörten. Scheinbar endlos lange Reihen zogen sich durch die Landschaft. Um diese Jahreszeit waren die Rebstöcke kahl und leblos. Trotzdem ließ der
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