Collection Baccara Band 0282
Disco-Reggae-Version von „White Christmas“ durch das Lokal.
„Drei Budweiser, ein Heineken und zwei Cola!“, rief Becca Candy zu, einer der drei Teilzeit-Thekenkräfte, die gerade eingestellt worden waren. Die junge Frau mit den kurzen blonden Haaren und den großen blauen Augen kam bei den Gästen gut an. Nicht nur, weil sie hübsch war, sondern auch wegen ihrer vielen Talente. Candy konnte Countrysongs singen, mit Flaschen jonglieren und zudem eine fantastische Margarita mixen.
Und die Tatsache, dass sie mit ihren üppigen Kurven das T-Shirt des Pubs sehr gut ausfüllte, war auch nicht von Nachteil.
Becca blickte an ihrem eigenen T-Shirt hinunter. Wenn sie in einem Lokal ihren Lebensunterhalt verdienen müsste und auf Trinkgelder angewiesen wäre, die sich nach der BH-Größe richteten, käme sie in finanzielle Schwierigkeiten.
„Becca!“, rief ihre Mutter, die nicht weit entfernt mit einigen Gästen zusammen stand. „Mach mal eine Pause, sobald du die Getränke weggebracht hast, Liebes. Du bedienst schon seit mehr als drei Stunden.“
Meine Mutter sieht heute Abend wunderschön aus, dachte Becca. Ihr Lachen war strahlend, ihre Augen blitzten vor Vergnügen. Sie hatte harte Zeiten hinter sich; magere Jahre, in denen sie nicht gewusst hatte, wie es weitergehen sollte. Und sie jetzt so glücklich zu sehen, erfüllte Becca mit Liebe und Stolz.
Manchmal fragte sie sich, ob ihre Mutter einsam war und sich nach einem Menschen sehnte, der das Leben mit ihr teilte. Sicher, sie ging manchmal aus, doch soviel Becca wusste, waren diese Männer nichts weiter als Gelegenheitsbekanntschaften oder vielleicht einmal ein Blind Date. Sie sprachen nie miteinander darüber, doch Becca fragte sich oft, ob ihre Mutter Beccas Vater so sehr geliebt hatte, dass kein anderer Mann seinen Platz einnehmen konnte.
Unwillkürlich kam ihr der Gedanke, ob ihr eigenes Leben auch so verlaufen würde wie das ihrer Mutter. Ob die tiefe Liebe, die sie für Trace empfunden hatte, es unmöglich machte, jemals wieder so zu lieben, zu heiraten und eine Familie zu gründen.
Sie blickte zu einem Mann und einer Frau an einem Ecktisch, beobachtete, wie sie sich küssten und dann verzückt anlächelten. Der Anblick erfüllte Becca mit so heftiger Sehnsucht, dass sie schnell wegsah. Das war genau das, was sie sich wünschte, schon immer gewünscht hatte.
Ich werde mich wieder verlieben, dachte sie entschlossen und hob trotzig den Kopf. Ja, sie würde Kinder bekommen und ein Zuhause haben. Sie musste nur daran glauben.
Sobald sie wieder in Los Angeles war, würde sie häufiger ausgehen. Bisher hatte sie ihr Leben zu sehr von ihrer Liebe zu Trace bestimmen lassen. Es war an der Zeit, dass sich das änderte. Sie würde Männern gegenüber in Zukunft aufgeschlossener sein, und was noch wichtiger war, ihr Herz nicht mehr verschließen.
Nachdem sie diesen Entschluss gefasst hatte, ging es ihr besser. Sie brachte die Getränke an die Tische, plauderte mit den Studenten, die schon den ganzen Abend mit ihr flirteten, und wollte sich gerade auf den Weg in den Aufenthaltsraum für die Angestellten machen, als sie von einem Mann festgehalten wurde.
„Tut mir leid …“ Becca drehte sich lächelnd um. „Ich bin …“
Ihr Lächeln erstarrte. Trace.
Nein! Nein! Und noch einmal nein!
Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie blickte sich schnell um, hatte Angst, die Musik könnte plötzlich aussetzen, die Gespräche verstummen, und alle würden sich zu ihr umdrehen und sie anstarren.
Als sie seinen heißen Atem an ihrem Ohr spürte, begann sie plötzlich am ganzen Körper zu zittern.
„Kann ich mit dir reden?“, fragte er.
Sie sah ihn an, spürte den intensiven Blick seiner grünen Augen. Einen verrückten Moment lang vergaß sie alles um sich herum. Die Menschen, die Musik, sogar ihre Mutter. Die vergangenen fünf Jahre. In diesem Moment wollte sie sich an ihn schmiegen, wollte die Arme um seinen Nacken schlingen und ihn küssen. Einen Moment lang wollte sie einfach zu ihm gehören.
So viel zu ihrem Entschluss, ihr Leben nicht mehr länger von ihm bestimmen zu lassen.
„Ich muss arbeiten, Trace.“
„Nur eine Minute“, bat er mit fester Stimme und strich mit dem Daumen über die Innenseite ihres Ellenbogens. Becca verspürte ein Kribbeln bis in die Zehenspitzen.
Verdammt. Seinen Augen sah sie an, dass er ein Nein nicht akzeptieren würde. Und da Becca auf jeden Fall vermeiden wollte, dass ihre Mutter sie zusammen mit Trace sah, nickte sie
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