Collection Baccara Band 0282
vor allem eine Generalschlüsselkarte. Mit dieser war Will der Zutritt zu fast jedem Raum in diesem Hotel möglich. Heute Nacht würde er sich, wenn alles glattlief, diese Karte ausleihen. Mit etwas Glück und guter Planung würde Mercy nicht einmal etwas davon merken.
Dafür musste er einen kühlen Kopf behalten und durfte sich nicht von Ereignissen oder Gefühlen ablenken lassen. Die kalte Dusche war dabei sehr hilfreich.
Mit offenem Hemd und feuchten Haaren kam Will aus dem Bad.
Mercy kämpfte gegen den dringenden Wunsch an, davonzulaufen. Sie hatte plötzlich entsetzliche Angst. Nicht vor Will. Sie befürchtete nicht, dass er ihr wehtun würde. Aber sie war ihr Leben lang vor schwierigen oder auch nur unvertrauten Situationen davongelaufen. „Sei kein Waschlappen“, ermahnte sie sich im Flüsterton. „Wie bitte?“, fragte Will und kam näher. „Ich habe dich nicht verstanden.“ „Oh, nichts. Das Zimmer ist wirklich sehr schön“, wich sie aus.
Er strich sich eine feuchte Haarsträhne aus der Stirn. „Das finde ich auch. Ich werde mir jetzt einen Drink genehmigen. Was kann ich dir anbieten?“
„Ich trinke selten Alkohol. Und wenn, dann einen typischen Frauen-Cocktail. Meistens mit Schirmchen.“
Er lächelte. „Mal sehen, was wir in dieser hervorragend bestückten Minibar finden können.“
Mercy begleitete ihn zur Stirnseite des großen Raumes. Dort befanden sich eine kleine Pantry, die Bar und ein Kühlschrank. Auf gläsernen Regalböden standen säuberlich aufgereiht die verschiedensten Spirituosen. Allein die Flaschen waren in ihrem Design schon eine Augenweide. Dann gab es noch alle möglichen Snacks. Nicht nur frisches Obst, das in verschwenderischer Fülle in einer großen Schale lag. Im Angebot befanden sich auch alle möglichen Sorten von Bonbons und Schokolade, geröstete Nüsse und Mandeln, Cracker, Salzstangen und Konservendosen mit geräucherten Austern. Das alles machte Mercy schon schwindlig; dabei hatte Will noch nicht einmal den Kühlschrank geöffnet.
„Aha“, sagte er und holte einen Cocktailshaker unter dem Tresen der Bar hervor. „Das ist ja schon mal ein guter Anfang. Für ein Schirmchen kann ich nicht garantieren. Aber für einen Cocktail reicht es bestimmt. Wie wäre es mit einer Piña Colada? Oder lieber ein Erdbeerdaiquiri?
„Das hört sich sehr gut an.“
Er machte die Kühlschranktür auf. Nach kurzem Suchen fand er die Fruchtsäfte, die er suchte. „Hast du dich entschieden?“
„Ich glaube, ich möchte eine Piña Colada“, antwortete sie.
„Eine ausgezeichnete Wahl. Bei diesem Cocktail bin ich unschlagbar.“
Mit geschickten Bewegungen füllte er Eiswürfel, Rum, Ananassaft und die übrigen Zutaten in den Shaker. In der Obstschale fand er sogar eine Babyananas, die er professionell zerteilte. Dann füllte er den Drink in ein schönes Glas, garnierte es mit einer Ananasscheibe und schenkte sich selbst einen Scotch ein.
Buster hatte währenddessen begonnen, sich über die Fransen eines teuren Perserteppichs herzumachen. Mercy lenkte ihn mit einem Leckerli aus ihrer Hosentasche ab. Als er das aufgefressen hatte, streichelte sie ihm den Bauch.
Will trat auf sie zu und reichte ihr das Cocktailglas. Dann prostete er ihr zu. „Auf Überraschungen.“
Sie stieß mit ihm an. „Mögen sie immer angenehm sein.“
Sie nippte an ihrem Drink. Es schmeckte wunderbar. Sie trank noch einen großen Schluck.Sie nippte an ihrem Drink.
„Gut?“, fragte er.
„Köstlich.“
„Das freut mich. Hast du schon zu Abend gegessen?“
„Ja, vorhin. Aber wenn du Hunger hast, lass dich nicht aufhalten“, antwortete sie.
„Nein, ich bin nicht besonders hungrig. Wie wäre es, wenn du dein Glas im Sitzen leerst? Dann kannst du in Ruhe mein Training mit Buster überwachen. Ich bin fest entschlossen, aus ihm den besten Hund in ganz Wichita zu machen.“
Mercy hatte fast schon vergessen, unter welchem Vorwand sie eigentlich hier war. Natürlich, Busters Training. Will hatte es offensichtlich nicht aus den Augen verloren. Fast verspürte sie deswegen so etwas wie Bedauern. Obwohl sie erst wenige Schlucke von ihrem Cocktail getrunken hatte, ließ der Alkohol sie sorglos und übermütig werden. Sie runzelte die Stirn bei der Überlegung, ob sie vielleicht besser den Rest im Glas lassen sollte.
Will legte ihr kurz die Hand auf die Schulter. „Ist alles in Ordnung mit dir? Soll ich dir etwas anderes zu trinken holen?“
Sie schüttelte den Kopf. „Nein, nein. Alles
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