Collection Baccara Band 0282
Buster in gute Hände kam. Er wusste noch nicht, wie er es anstellen sollte, aber in Gedanken sah er schon Mercy als zukünftige Besitzerin.
Bei ihr würde er ein wunderbares Leben haben.
Der Fahrstuhl schien sich heute viel langsamer zu bewegen als sonst. Will rieb sich den schmerzenden Nacken und dachte daran, was er noch alles zu tun hatte. Er musste seine Notizen in den Computer eingeben. Dann galt es herauszufinden, ob das Ehepaar Morris das Halsband noch bei einer anderen Versicherungsgesellschaft versichert hatte.
Sein Freund Ricky hatte nur eine Gesellschaft gefunden. Diese Versicherungspolice hatte Will heute viel Zeit gekostet. Er war den ganzen Tag in Jersey gewesen und hatte das Schriftstück ausgiebig studiert. Irgendetwas war faul daran, ohne dass er es genau hätte benennen können.
Unwillkürlich kam Mercy ihm in den Sinn. Er freute sich auf den Abend mit ihr. Es war wundervoll gewesen, sie in den Armen zu halten. Er musste daran denken, wie sie seinen Kuss erwidert hatte. Sie war bezaubernd gewesen, süß und wie Wachs in seinen Händen. Und doch war sie stark, das spürte er. Sie besaß eine große innere Stärke. Er konnte nur hoffen, dass sie diese Stärke eines Tages selbst entdeckte. Das würde ihr helfen, ihr persönliches Glück zu finden.
Schließlich kam er in seiner Etage an. Die Fahrstuhltür öffnete sich. Will trat aus der engen Kabine. Er trug sein Jackett über dem Arm, hatte sich die Krawatte gelockert und den obersten Hemdknopf geöffnet. Auf einmal fühlte er sich, als trüge er die Last des gesamten Tages auf seinen Schultern.
Aber seine schlechte Stimmung verschwand in dem Moment, als er den Flur entlang ging und seine Zimmertür erblickte.
Dort stand sie. Mercy.
Sie hatte sich ihm zugewandt. Sie sah sehr hübsch aus, etwas ängstlich und doch zuversichtlich. Er lächelte, und sie ließ die Hundeleine in ihrer Hand los.
Buster stürmte ihm lauthals bellend und schwanzwedelnd entgegen. Will kniete sich hin und streichelte den jungen Hund, der sich verzückt in seine Arme warf. Als Buster der Meinung war, dass es mit den Zärtlichkeiten nun reichte und eine Bodenvase beschnüffelte, stand Will auf und blickte Mercy an.
Mercy hatte Schmetterlinge im Bauch. Schon als Will aus dem Fahrstuhl gestiegen war, konnte sie sehen, wie sehr er sich über ihren Besuch freute. Sie hatte lange hin und her überlegt, ob sie es wagen sollte.
Denn eigentlich gab es keinen Grund, dass sie Will in seiner Suite aufsuchte. Buster war ja die ganze Zeit über in der Tierpension untergebracht, also mussten kein Futter oder andere Bedarfsartikel geliefert werden. Aber sie war nicht aus geschäftlichen Gründen hier. Sie wusste selbst nicht genau, warum sie gekommen war.
Sie mochte Will, mehr als sonst jemanden in ihrem bisherigen Leben. Und Gillys Worte spielten bei ihrem Entschluss sicher auch eine Rolle. Dass Will nur ein vorübergehender Gast wäre. Und dass Mercy ganz sicher keine Probleme bekommen würde, wenn sie sich mit ihm einließ.
Aber tief in ihrem Inneren ahnte Mercy den wahren Grund für diesen Besuch. Sie hatte es satt, immer das Opfer zu sein. Endlich hatte sie genug davon, sich vor ihrem eigenen Schatten zu fürchten und niemals den Mut zur Initiative zu haben. Sie wollte sich nicht länger verstecken.
Will schien ein Ausweg aus all dem zu sein. Er gab ihrem Leben eine neue Perspektive. Das hatte sie hierher geführt. Zu seinem Zimmer. Zu ihm.
Noch nie hatte sie sich in der Gesellschaft eines Mannes so wohlgefühlt. Sicher, es war aufregend, mit Will zusammen zu sein. Aber dennoch fühlte sie sich entspannter als jemals zuvor. Da lief etwas zwischen Will und ihr. Sie wollte herausfinden, was es war. Zum ersten Mal hatte sie die Entscheidung getroffen, nicht wegzulaufen und sich zu verstecken.
Wenn die Schmetterlinge in ihrem Bauch nun endlich Ruhe geben würden, könnte sie vielleicht die schönste und aufregendste Erfahrung in ihrem Leben machen.
„Du bist das Beste, was ich heute zu Gesicht bekommen habe“, sagte Will.
„Und du bist zweifellos heute der schönste Anblick für Buster.“
Will schaute lächelnd zu dem Hund, der nach seinen Schnürsenkeln schnappte und dabei leise fiepte. „Er scheint sich wirklich zu freuen.“
Nachdem Will seine Schlüsselkarte aus der Tasche gezogen und die Tür geöffnet hatte, betraten die drei die luxuriöse Hotelsuite.
Für Mercy gehörte es zum Tagesgeschäft, die Zimmer von Hotelgästen zu betreten. Es gab immer etwas zu
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