Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
COLLECTION BACCARA Band 0285

COLLECTION BACCARA Band 0285

Titel: COLLECTION BACCARA Band 0285 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leanne Banks , Sandra Marton , Anne Oliver
Vom Netzwerk:
betrachtet zu werden. Auch wenn es der Wahrheit entsprach.
    Erin rückte ihren Hut zurecht und zeigte dem Wachmann im Erdgeschoss des Wolkenkratzers, in dem Daniel Connelly wohnte, ihren Ausweis. Trotz ihres Jetlags verspürte sie gespannte Vorfreude, als sie in den Fahrstuhl trat. Schon bei ihrer Ankunft war ihr trotz der Dunkelheit aufgefallen, wie sehr sich die Architektur in Chicago von den mediterran anmutenden Häusern in ihrem Heimatland Altaria unterschied.
    Die Fahrstuhltüren glitten leise zur Seite, und Erin ging den Flur entlang zu Daniel Connellys Eigentumswohnung. Sie hob die Hand, um zu klingeln. Ihr Herz begann laut zu schlagen, und sie holte noch einmal tief Luft. Was für ein Moment! Gleich würde sie dem Thronfolger von Altaria gegenüberstehen.
    Sie straffte die Schultern, drückte mit dem Zeigefinger die Klingel und wartete. Und wartete.
    Ein Hund bellte im Hintergrund.
    Sie zählte bis zwanzig. Dann klingelte sie noch einmal und wartete weiter.
    Der Hund hörte nicht auf zu bellen.
    Die Tür wurde geöffnet, und ein großer Mann mit zerzausten Haaren und grünen Augen starrte sie an. Seine Brust war nackt und muskulös, und das einzige Kleidungsstück, das er trug, war eine Pyjamahose, die tief auf seinen schmalen Hüften hing. „Sie haben geklingelt?“
    „Vielleicht habe ich an der falschen Tür …“ Sie verstummte, total fixiert auf seine breiten Schultern und die nackte Haut. Die leichte Brustbehaarung verjüngte sich zur Hüfte hin und verschwand schließlich unter dem Hosenbund. Er lehnte lässig am Türrahmen und erweckte den Eindruck, als hätte er kein Problem damit, einer Frau halbnackt die Tür zu öffnen. Er gehörte zu den Männern, vor denen sie auf dem Mädchenpensionat eindringlich gewarnt worden war. Der Typ Mann, der die bösen Mädchen inspirierte, nachts aus den Fenstern zu klettern.
    Erin riss sich von dem beeindruckenden Anblick los und prüfte die Wohnungsnummer. Nein, sie hatte sich nicht geirrt. Sie schluckte. „Hoheit?“, fragte sie leise.
    Er nickte langsam, als ihm dämmerte, wer vor ihm stand. „Sie müssen Erin Lawrence sein, die Frau, die mir Manieren beibringen soll.“
    „Höfische Etikette, Sir. Ich bin Ihre Beraterin in allen Dingen, die Förmlichkeit und Rituale des Hofs betreffen“, sagte sie leicht irritiert über seine flapsige Beschreibung ihrer Position. Sie verbeugte sich leicht. „Ich stehe zu Ihren Diensten, Sir.“
    Er taxierte ihren Körper mit einem Blick, der eine ungeheure Sinnlichkeit ausstrahlte. Erin hielt den Atem an, bis er ihr wieder ins Gesicht sah. „Eigentlich hatte ich Sie früher erwartet.“
    „Ja, natürlich, Sir. Tut mir leid. Mein Flug hat sich verspätet.“
    „Das kann passieren“, sagte er großzügig und hielt ihr die Tür auf. „Kommen Sie herein. Entschuldigen Sie, dass ich nicht anständig angezogen bin. Ich hatte heute neun Meetings. Deshalb habe ich mich früh in die Falle gehauen.“
    Bevor Erin eintrat, blickte sie sich vorsichtig nach dem Hund um, der immer noch bellte. „Keine Angst“, beruhigte Daniel sie. „Ich habe Jordan weggesperrt, bevor ich an die Tür gegangen bin.“
    „Jordan, Sir?“
    „Zu Ehren Michael Jordans, dem besten Basketballspieler, den die Chicago Bulls jemals hatten, bis er vor ein paar Jahren leider seinen Rücktritt erklärt hat.“
    Erin würde sich später über American Basketball informieren; das nahm sie sich in diesem Moment vor. Sie hatte keine Ahnung von dem Sport. Kaum war sie durch die Tür gegangen, blieb sie stehen und blickte Daniel erwartungsvoll an. „Das Protokoll schreibt vor, dass der Fürst vorangeht, Sir. Niemand darf dem Herrscher den Rücken zudrehen.“
    „Oh.“ Er musterte sie noch einmal. „Schade eigentlich.“ Erin merkte, dass sie rot wurde. Sie hoffte inständig, dass er es nicht bemerkte. „Bitte, gehen Sie vor, Sir. Ich folge Ihnen.“
    Daniel nickte und führte sie durch ein geräumiges Wohnzimmer mit einer modernen schwarzen Ledergarnitur und Glastischen. Sie folgte ihm in eine makellos saubere, gut ausgestattete Küche. Er öffnete den Kühlschrank und nahm eine Tüte Milch heraus. „Möchten Sie etwas trinken? Oder etwas essen? Ein Sandwich vielleicht?“
    Der Mann ist sich seiner Stellung gar nicht bewusst, dachte Erin und fragte sich, inwieweit er sich verändern würde, wenn er anfing, von seiner Macht als Herrscher Gebrauch zu machen. Falls es überhaupt dazu kam. Daniel Connelly wirkte nicht wie ein Mann, der einen Titel nötig

Weitere Kostenlose Bücher