COLLECTION BACCARA Band 0285
sich ihre Lippen zu einem Kuss, den er schon den ganzen Abend herbeigesehnt hatte. Aber das gehört nicht zum Plan!
Mit enormer Willensanstrengung gelang es ihm, seinen Mund von ihrem zu lösen.
Melanie sah ihn aus verschleierten Augen an und keuchte leicht. „Und was steht jetzt auf dem Programm?“
Er richtete sich auf und griff nach ihrer Hand. „Jetzt holst du deinen Mantel.“ Er schob sie zur Tür und griff nach zwei Regenschirmen, die im Flur standen. „Wir fahren zum Meer, und dann machen wir einen Strandspaziergang im Regen, wie du ihn liebst.“
8. KAPITEL
„Du willst mich zu deiner Willkommensparty einladen?“ Verblüfft starrte Melanie ihn an und vergaß, in die Praline zu beißen, die sie in der Hand hielt.
Luke hatte auf dem Weg zu Melanie haltgemacht, um ihr etwas Süßes mitzubringen, quasi als kleine Bestechung. „Natürlich will ich dich einladen, das ist doch klar.“
„Ins Haus deiner Eltern.“ Sie sah ihn noch immer ungläubig an.
„Genau.“ Insgeheim hatte er die Hoffnung, dass sie feststellen würde, dass seine Eltern keine herzlosen Monster waren. Und vor allem wollte er, dass seine Eltern Melanie endlich richtig kennenlernten.
Sie stand vom Tisch auf und fing an, das Geschirr aus der Spülmaschine zu räumen. Ihre Bewegungen wirkten angespannt, und sie mied seinen Blick.
„Ich möchte gern, dass du kommst. Meine Eltern sind nun einmal ein Teil meines Lebens, egal welche Fehler sie haben mögen.“
Und es war ihm wichtig, dass sie das akzeptierte. Bis zu diesem Moment hatte er gar nicht gewusst, wie wichtig. „Und du bist auch ein Teil meines Lebens“, fuhr er mit leiserer Stimme fort und trat näher zu ihr. „Ein wichtiger Teil. Und deswegen will ich dich dabeihaben.“
Jetzt sah sie ihn an, ihr Blick war immer noch misstrauisch, aber wenigstens lächelte sie. „Aber ich weiß nicht, ob ich diese … diese Rolle spielen kann.“
Luke hob ihr Kinn. „Du sollst keine Rolle spielen. Sei einfach du selbst. Wir können ja noch einkaufen gehen, ein neues Kleid oder …“
„Wieso? Was ist denn mit den Sachen, die ich habe, nicht in Ordnung?“
Er war sich nicht sicher, ob sie ihn verspottete. Abwehrend hob er die Hände. „Schon gut, schon gut. Zieh einfach an, was du willst. Aber vielleicht kannst du einmal auf deine geliebte Lammfelljacke verzichten?“
Sie verdrehte die Augen. „Ich bin kein völliges Trampel, Luke. Vielen Dank.“
Er beugte sich über sie und küsste sie, bis sie den Mund öffnete und er sie schmecken konnte.
Leise stöhnend drängte sie sich näher an ihn.
Inzwischen wusste Luke, dass Sex nicht das Einzige war, was sie verband, aber das hieß nicht, dass er jeden Tag darauf verzichten würde. „Ich würde dich wirklich gern in einem Kleid sehen“, murmelte er. „Eines mit dünnen Trägern, und dazu diese hochhackigen Schuhe, die du in der Bar damals getragen hast.“ Er küsste sie erneut. „Aber es liegt bei dir. Du siehst umwerfend aus, was immer du trägst.“
„Mal sehen, was ich tun kann“, gab sie mit heiserer Stimme zurück. „Hast du auch noch irgendwelche Wünsche, was meine Unterwäsche angeht?“
Luke lächelte. Bei Unterwäsche hatte Melanie immer schon einen sehr exklusiven Geschmack gehabt. „Da lasse ich mich überraschen.“
Die Fahrt zum Anwesen der Delaneys ging viel zu schnell für Melanies Geschmack. Sie saß in dem Wagen, den Luke geschickt hatte, um sie abzuholen, und rieb die verschwitzten Hände aneinander.
Nach langem Überlegen hatte sie sich für einen gemäßigten Hippie-Look entschieden: Einen lilafarbenen Rock aus Knittersamt, ein dazu passendes enges Oberteil und klimpernden Schmuck.
„Da sind wir, Miss Sawyer“, verkündete der Chauffeur und stieg aus, um ihr die Tür zu öffnen.
Am liebsten hätte Melanie ihn gebeten, sofort wieder umzudrehen. Stattdessen lächelte sie freundlich und ging langsam über die Auffahrt auf das Haus zu. Oh, an den Brunnen erinnerte sie sich nur zu gut.
Aber ihr heutiger Besuch war anders als die erotischen Eskapaden von damals. Heute waren Luke und sie nicht allein, und statt lauter Rockmusik ertönten die Klänge eines Streichquartetts aus dem Inneren des Hauses. Was hatte sie hier eigentlich verloren?
Bevor Melanie eine Antwort auf diese Frage finden konnte, wurde die Tür geöffnet, und Luke stand vor ihr. In seiner dunklen Hose und dem cremefarbenen Hemd sah er einfach umwerfend aus.
Er war der Grund, warum Melanie hier war. So einfach war das. Sie atmete
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