COLLECTION BACCARA Band 0285
tief durch und ging auf die Eingangsstufen zu.
„Hallo. Gut, dass du endlich da bist.“ Seine Freude war unverkennbar, als er nach ihrer Hand griff und sie ins Haus führte.
In der Eingangshalle stand Elizabeth Delaney, eine hübsche blonde Frau mit perfekter Frisur und eleganter Kleidung. Lukes Mutter.
Sie lächelte Melanie freundlich zu, als Luke sie einander vorstellte. „Guten Abend, Melanie. Wie schön, dass Sie kommen konnten.“
„Die Freude ist ganz auf meiner Seite.“ Luke drückte Melanies Hand.
„Kennen Sie Luke denn schon länger? Er stellt uns seine Freundinnen ja kaum einmal vor.“
Freundinnen. Plural. Melanies Herz schien sich bei diesem Wort zu verkrampfen. Aber natürlich wusste sie, dass ein Mann wie Luke jede Menge Freundinnen haben musste. Und sie war nur eine davon. Egal, wie sehr sie sich auch einbilden mochte, dass zwischen ihnen etwas Besonderes war.
Mühsam konzentrierte sie sich auf das Gespräch. „Oh, wir haben uns vor fünf Jahren kennengelernt, und jetzt …“
„Und jetzt sind wir uns wieder begegnet.“ Luke legte einen Arm um ihre Schulter. „Das muss Schicksal gewesen sein.“
„Wie schön.“ Elizabeth musterte Melanie eindringlich und wandte sich dann ihrem Sohn zu. „Luke, du solltest Melanie etwas zu trinken besorgen und sie dann ein wenig herumführen.“
Luke drehte sich um und nahm zwei Gläser Champagner von einem der Tabletts, die von Kellnern herumgereicht wurden. Ein Glas reichte er Melanie. „Auf dich.“ Er stieß mit ihr an. „Du siehst toll aus.“
„Danke.“ Sie nahm einen Schluck und hoffte, dass das ihre Nervosität lindern würde.
Er beugte sich näher zu ihr. „Allerdings frage ich mich, was genau du darunter trägst.“
Die Hitzewelle, die plötzlich ihren Körper durchfuhr, hatte nichts mit dem Champagner zu tun, sondern mit der Vorstellung, seine Hände auf ihrem Körper zu spüren. „Später. Wo ist dein Vater?“
Sie sah sich um und erkannte ihn sofort wieder. Wie Luke stach er durch seine eindrucksvolle Statur hervor. Colin Delaney stand am Kamin und unterhielt sich mit einem anderen Mann. Er warf ihr einen prüfenden Blick zu.
„Komm, ich stelle dich vor.“ Mit einer Hand auf ihrer Hüfte führte Luke sie durch die Menge.
Colin nickte ihr höflich zu und schüttelte ihre Hand. „Wir sind uns schon einmal begegnet, nicht wahr? Guten Abend, Melanie.“
„Guten Abend.“
Er drehte sich zu seinem Gesprächspartner um. „Darf ich Sie mit Sir Gerald Doyle bekannt …“
In diesem Moment schloss der Mann Melanie schon in seine Arme. „Melanie, wie schön, Sie zu treffen.“
„Hallo, Gerry. Wie geht es Ihnen?“
„Bestens. Ich spiele inzwischen sogar wieder Tennis.“ Er lächelte sie an.
„Und Minette?“ Melanie war sich nur zu bewusst, dass Colin verblüfft zwischen ihr und Gerald hin- und hersah.
„Ihr geht es auch ausgezeichnet. Sie ist gerade in Melbourne und besucht unseren Sohn und seine Familie. Wir haben gerade eine neue Enkeltochter bekommen, wissen Sie.“
„Wie schön. Das ist jetzt Nummer drei, richtig?“
„Ganz recht. Colin, dieses Mädchen ist ein Engel.“ Gerald wandte sich an seinen Gastgeber. „Als ich vergangenes Jahr einen Herzinfarkt hatte, hatte sie Dienst in der Notaufnahme. Sie hat mir und Minette unglaublich geholfen. Ohne sie würde es mir heute nicht so gut gehen.“ Er nickte Luke zu.
„Du hast wirklich Glück, mein Junge.“
„Ich weiß“, sagte Luke mit ernster Stimme und umfasste Melanie noch enger. Er sprach fast so, als wären sie ein Paar. Ein wirkliches, verliebtes Paar.
„Minette wird untröstlich sein, dass sie Sie verpasst hat“, sagte Gerry. „Sie müssen uns unbedingt mal wieder besuchen.“
„Das tue ich gern.“ Melanie lächelte den Mann an, der ihre Meinung von den Reichen und Mächtigen Sydneys erheblich verbessert hatte.
„Wie schön, Gerry hier zu treffen“, sagte sie zu Luke, als sie wieder allein waren.
Allerdings sollte das auch die einzige erfreuliche Begegnung auf dieser Party bleiben. Melanie erkannte mehrere Gesichter aus den Gesellschaftsspalten der Zeitung wieder, schüttelte viele Hände, machte Small Talk und lächelte, bis sie das Gefühl hatte, ihr Gesicht wäre erstarrt.
Luke hatte sie einer Runde älterer Damen überlassen, die sich über Botoxbehandlungen unterhielten, und als Melanie sich nach einigen Minuten suchend nach ihm umdrehte, traf sie Colins prüfender Blick.
Er war im Gespräch mit einem Fotografen und einer
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