COLLECTION BACCARA Band 0287
Typ.
Für sie selbst leider auch.
Last Jefferson wusste, wann er die Waffen strecken musste. Nein bedeutete nein.
Schade. Die Kinder waren wirklich liebenswert. Pfeifend machte er sich auf den Rückweg und überlegte kurz, einen weiteren Versuch mit dem Drachenflieger zu starten.
Er konnte aber auch zu der Zirkusvorstellung gehen, von der die Kinder gesprochen hatten. Schließlich war es sein gutes Recht, eine Eintrittskarte zu kaufen. Poppy musste ja nichts davon erfahren. Er hätte nichts dagegen, sich diesen magischen Hokuspokus einmal anzusehen.
Auf der anderen Seite jedoch fragte er sich, warum ihn das überhaupt interessierte. Immerhin hatte er sich schon einmal gewaltigen Ärger eingebrockt, als er eine Flasche mit angeblichem Zaubertrank leerte.
Eine schlechte Erfahrung reichte. Er brauchte keine Frau in seinem Leben, ganz egal, wie anziehend sie war. Und auch für seine Tochter wäre eine weitere Bezugsperson zu viel des Guten; ihre neue Familie mit Crockett und Valentine war für sie schon Herausforderung genug.
Er sollte mit seinem Verstand denken und nicht seinem Herzen folgen – und schon gar nicht seiner Libido. Obwohl der Gedanke äußerst verlockend war, Esmes kühles, schnippisches „Mr. Jefferson“ in ein keuchendes, dankbares „Oh Mr. Jefferson“ umzuwandeln.
Doch diese Fantasie konnte er sich nicht leisten.
„Noch ein Versuch?“, fragte der Drachenflieger-Verleiher.
„Besser nicht“, sagte Last. „Trotzdem, danke für das Angebot.“
Er zog sich an und ging zu seinem Truck zurück.
Zwei Wochen die Scenic Route in Nordkalifornien entlangzufahren und anschließend zum Bungee Jumping nach Afrika zu reisen schien ihm bei seiner Abreise eine ausgezeichnete Idee zu sein. Der Trip war die ideale Gelegenheit gewesen, seinem Bruder und dessen neuer Frau etwas Familienzeit zu gönnen.
Niemand wusste, wie sehr der Gedanke an die neue kleine Familie Last zu schaffen machte, auch wenn er Crockett liebte. Am liebsten wäre er Annettes einziger Vater geblieben, auch wenn ihm bewusst war, dass das unmöglich war. Unglücklich verzog er das Gesicht. Nach einigen Meilen sah er plötzlich ein riesiges, leuchtend rotes Zelt. Das musste Esmes Zirkus sein!
Er fühlte sich wie magisch davon angezogen.
So parkte er seinen Truck und kaufte eine Eintrittskarte. Verstohlen betrat er das große Zelt und stellte fest, dass sich sein Sitzplatz hoch oben befand, außer Sichtweite von Poppy und den Kindern. Daneben saß ein harmlos wirkender älterer Herr, was Last nur recht war.
Auf dem Kontrollabschnitt seines Tickets sah er, dass er noch eine Stunde warten musste. Gelangweilt begann er einzudösen.
„Die heißeste Magierin unseres Planeten!“, vernahm Last plötzlich den Ruf des Ansagers und setzte sich aufrecht hin. „Poppy Peabody!“
Lasts Kinnlade klappte herunter. Sie ritt auf einem weißen Pony in die Arena. In ihrem Bikini-Kostüm und der paillettenbesetzten Kopfbedeckung sah sie einfach atemberaubend sexy aus!
Kein Wunder, dass der Richter Mühe hatte, in Poppy die geeignete Bezugsperson für die Kinder zu sehen. Last musste unwillkürlich lächeln. Auch der Mann neben ihm hatte anscheinend fast einen Herzinfarkt.
Last wurde geradezu erregt. Er musste zugeben, dass Esme ihn stärker anzog als jede andere Frau zuvor in seinem Leben – sie allein war den Eintrittspreis schon wert.
Er sah zwei Flickflack-schlagende Kinder und erkannte in ihnen Amelia und Curtis. Auf einer kleinen Bühne stieg Curtis in eine Kiste. Esme klappte den Deckel zu und begann zu sägen.
Last bekam Herzklopfen. Der Richter hatte recht gehabt. Die Kinder waren jung, beeinflussbar und vermutlich leicht zu ängstigen.
Erregt beugte er sich vor, obwohl er tief in seinem Innern wusste, dass Esme ihnen niemals wehtun würde. Die drei hatten den Trick vermutlich schon einige Hundert Male vorgeführt. Trotzdem war er erleichtert, als Curtis unverletzt wieder auftauchte.
Doch dann wurde Amelia mithilfe eines Flaschenzugs wie mit Zauberflügeln zur Decke gehoben.
Last blieb fast das Herz stehen.
Esme erschien in der Mitte der Bühne und befahl Amelia zu fliegen.
Und sie flog, fast bis zu Lasts Sitz. Vielleicht hatte sie ihn erkannt! Es hatte fast so ausgesehen, als wären ihre Blicke sich begegnet.
Danach rief Esme zum Entsetzen des Publikums „Verschwinde!“, und Amelia verschwand!
Last verrenkte seinen Hals, um nach ihr Ausschau zu halten, doch sie war fort. Einfach so!
Er wurde wütend.
Poppy Peabody hatte
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