COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
musste sich schon verabschieden, doch er hat mich gebeten, meinen Lunch in Ruhe zu beenden.“
Catherine wurde rot vor Verlegenheit, ging jedoch darüber hinweg. Daniel war nicht hier, aber sie war es. Und was den Scheich betraf, alle anderen konnte er vielleicht mit seinen Designeranzügen und seinem höflichen Benehmen beeindrucken, sie nicht. Sie hatte nicht vergessen, wie er sie gestern Abend angesehen hatte. Hinter diesen eleganten Manieren verbarg sich ein Mann, der ihr gefährlich werden konnte, und sie würde weiter auf der Hut sein.
Sie blickte demonstrativ auf den Tisch, auf dem nichts stand oder lag, außer der Zeitung und einer leeren Tasse. „Verstehe. Nun, Sie scheinen ihren Lunch beendet zu haben, also lassen Sie sich von mir nicht länger aufhalten.“
„Ich wollte gerade noch einen Kaffee trinken.“ Er schlenderte zum Sideboard und nahm die schwere Silberkanne vom Stövchen. Dann wandte er sich formvollendet an Catherine. „Darf ich Ihnen auch eine Tasse einschenken?“
Einen Moment spielte sie mit dem Gedanken, sich einfach auf dem Absatz umzudrehen und zugehen. Aber sie war hungrig, denn sie hatte sich am Abend zuvor das Mitternachtsbüfett geschenkt, um einem gewissen aufdringlichen Mann aus dem Weg zu gehen, und der Tee und das Croissant vom Morgen hatten nicht lange vorgehalten. Außerdem würde der Scheich zweifellos sofort vermuten, dass er der Grund für ihren Rückzug war – und das ließ ihr Stolz nicht zu. Der Mann war sowieso entschieden zu arrogant.
Sie straffte die Schultern und ging um den Tisch herum an das entgegengesetzte Ende des Sideboards. „Nein. Danke.“
„Wie Sie meinen.“ Er schenkte sich dampfenden Kaffee ein und stellte die Kanne wieder ab. Dann drehte er sich um, doch statt an den Tisch zurückzukehren, blieb er, wo er war.
Sein Blick streifte ihren Körper wie eine warme Sommerbrise. Und für einen Moment schien alles um sie herum zu verblassen – die elfenbeinfarbene Seidentapete, der kostbare Teppich unter ihren Füßen, das beruhigende Plätschern des Brunnens unter dem geöffneten Fenster. Catherine verspürte ein Prickeln auf der Haut, und eine ungewohnte Wärme breitete sich in ihrem Körper aus. Entsetzt schüttelte sie sich innerlich und versuchte, sich einzureden, dass diese Reaktion das Ergebnis einer extremen Antipathie war.
Der Irrglaube hielt gerade so lange an, bis sie sich einen Teller genommen, ihn mit kaltem Braten, frischen Früchten und Käse vom Büfett gefüllt und auf den Tisch gestellt hatte. Denn plötzlich stand der Scheich hinter ihr. „Darf ich“, murmelte er. Als er den Arm ausstreckte, um ihr den Stuhl zurechtzurücken, streifte sein nackter Unterarm ihre Schulter.
Die Hitze seines Körpers drang bis zu ihren Nervenenden vor. Sie hätte genauso gut nackt sein können, so wenig Schutz boten ihre helle Leinenhose und der ärmellose gelbe Seidenpulli. Und als er dann auch noch die Hand an ihren Oberarm legte und ihr beim Hinsetzen behilflich war, bekam sie weiche Knie, und eine ungewohnte Wärme breitete sich in ihr aus.
Erst als er zurücktrat und sie losließ, konnte sie wieder normal atmen.
Regungslos saß sie auf ihrem Stuhl und fragte sich, was zum Teufel mit ihr los war. Seit sie ein Teenager war, musste sie Annäherungsversuche von Männern abwehren, und nie hatte sie ein Problem damit gehabt. Das lähmende Gefühl, das sie jetzt verspürte, war zermürbend.
„Müssen Sie sich nicht um ein Ölgeschäft oder eine Kamelauktion oder sonst irgendetwas kümmern?“, fragte sie.
„Nein.“ Er nahm seine Tasse und setzte sich Catherine gegenüber. „Walburaqs Öl kommt von Offshoreanlagen, und der Vertrieb ist in den Händen der königlichen Familie. Und was Kamele betrifft, bei uns gibt es keine, denn wir sind wie Altaria eine Inselnation.“
Sie ärgerte sich, dass er sie für so unwissend hielt. „Das weiß ich. Ich weiß auch, dass Walburaq im Arabischen Meer liegt, bis 1963 britisches Protektorat war, dann an die Vereinten Arabischen Emirate zurückfiel und im Moment von ihrem Cousin König Khalid regiert wird.“ Betont gleichgültig nahm sie eine Erdbeere und steckte sie in den Mund.
„Nicht schlecht, Prinzessin. Ich freue mich, dass Sie sich die Zeit genommen haben, mehr über mein Land zu erfahren.“
Sie tupfte sich mit einer edlen Leinenserviette den Mund ab. „Bilden Sie sich nichts ein. Es hat nichts mit Ihnen zu tun.“ Was der Wahrheit entsprach. Ihre breiten Kenntnisse verdankte sie dem sinnlosen
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