COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
scharfsinnige Fragen stellte.
Erfreut über ihren Sinn für Verantwortung, rückte er etwas näher zu ihr und berührte wie zufällig ihre seidenweiche Haarpracht.
Ein Beben ging durch ihren Körper, und sie presste die Lippen zusammen. „Heute …“ Ohne Vorwarnung trat sie auf die Bremse und bog scharf links ab. Er zog seine Hand zurück. „… besuche ich ein Waisenhaus.“
Die Erklärung war überflüssig, denn sie fuhren gerade an einer hohen Mauer mit dem Hinweisschild „Haus der Hoffnung – wir helfen Kindern“ vorbei. Darunter stand so klein, dass er es fast übersehen hätte: „Gegründet 2007 von Ihrer Hoheit Prinzessin Catherine von Altaria.“ Er warf ihr einen verdutzten Blick zu, den sie ignorierte.
Sekunden später näherten sie sich einem weitläufigen zweigeschossigen Haus, das von einer breiten, überdachten Veranda umgeben war. Catherine fuhr auf den angrenzenden Parkplatz, stellte den Motor ab, öffnete die Tür und stieg ohne ein weiteres Wort aus.
Kaj schüttelte den Kopf und legte die Hand an den Türgriff. Bevor er jedoch aussteigen konnte, ließ ihn ein plötzlicher Lärm nach hinten sehen. Er beobachtete, wie eine Horde Kinder aus dem Haus auf die Veranda stürmte und die Treppe hinunterstürzte. Laut lachend und rufend rannten sie auf das Auto zu.
„Prinzessin, du bist gekommen!“
„Amalie hatte Angst, du vergisst es.“
„Ich habe ihr gesagt, dass sie sich keine Gedanken machen soll. Ich habe ihr gesagt, dass du bestimmt bald da bist.“
„Hast du ihr ein Geschenk mitgebracht?“
„Nicco hat gesagt, der neue Fürst will vielleicht nicht, dass du uns besuchst. Er hat gesagt, er mag vielleicht keine Kinder, so wie …“
„Kinder, hört auf!“ Zu Kajs Überraschung lachte Catherine. Es war ein heiserer, melodischer Klang, der seine Nerven kitzelte wie Samt nackte Haut. „Natürlich mag Fürst Daniel euch.“ Sie blickte auf die kleinen Kinder hinab, die um ihre Aufmerksamkeit wetteiferten, und ihre kühle Zurückhaltung schien verschwunden. „Ich habe ihm und Fürstin Erin von euch erzählt, und sie haben gefragt, ob sie euch auch einmal besuchen dürfen.“
„Das haben sie getan?“
„Wirklich?“
„Wenn Nicco das hört!“
„Bedeutet das, dass du nicht mehr kommst?“ Die letzte Frage kam von dem kleinsten der Kinder, einem zierlichen, schwarzhaarigen Mädchen mit großen brauen Augen in einem viel zu ernsten Gesicht.
„Nein, natürlich nicht, Amalie“, sagte Catherine mit sanfter Stimme. „Wir sind doch Freunde, egal, was passiert. Oder?“
Das Kind nickte.
„Vor allem aber ist heute dein Geburtstag! Das würde ich doch niemals vergessen.“
Ein schüchternes Lächeln huschte über das Gesicht des kleinen Mädchens. Amalie kam näher und schmiegte sich an Catherine, die beruhigend die Hand auf ihre schmale Schulter legte.
Kaj war gerührt und begeistert. Er hatte die richtige Entscheidung getroffen. Catherine würde ihm eine gute Frau und ihren Kindern eine fantastische Mutter sein. Trotzdem verspürte er eine leichte Beklommenheit.
Denn für den Bruchteil einer Sekunde, als er sah, wie sich Catherines Gesichtszüge entspannten, und er die Zuneigung zu den Kindern in ihrer Stimme hörte, hatte er eine ungewohnte Sehnsucht verspürt. Den Wunsch, dass sie über etwas lachte, was er sagte. Dass sie die Hand ausstreckte und ihn berührte.
Was lächerlich war, denn er war absolut zuversichtlich, dass er früher oder später ihre Zuneigung erfahren würde. Er musste nur in ihrer Nähe bleiben und einen Weg finden, zu ihr durchzudringen.
Und was dieses verflixte Verlangen betraf, das sie in ihm weckte … Es war nichts, womit er nicht umgehen konnte.
3. KAPITEL
Catherine saß auf einer gepolsterten Liege auf dem Balkon ihres Schlafzimmers. Sie streckte ihre müden Glieder und kuschelte sich etwas tiefer unter die grüne Decke, die sie aus ihrem Bett mitgenommen hatte. Ein goldener Schimmer am grauen Horizont verkündete den Aufgang der Sonne und den Beginn des neuen Tages.
Schon die zweite Nacht in Folge hatte sie kaum geschlafen. Und so ungern sie es sich eingestand, sie wusste genau, wer für diese Schlaflosigkeit verantwortlich war.
Der Scheich. Kaj al bin Russard. Der Mann, der sich nicht abschütteln ließ.
Vielleicht wäre sie nicht so durcheinander, wenn er einfach nur ein attraktives Gesicht hätte. Oder einen tollen Körper. Ja, sogar eine unglaubliche Persönlichkeit. Aber er besaß all dies und noch viel mehr.
Er war anmaßend,
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