COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
Brunnen.
Kaj führte sie danach durch andere Räume des Palastes, von denen sie gleichermaßen begeistert war. Schließlich geleitete er sie zu ihren Gemächern. Insgeheim war sie erleichtert, dass er nicht erwartete, dass sie das Schlafzimmer mit ihm teilte. Was angesichts ihrer aufgewühlten Gefühle kein Wunder war. Allerdings entschuldigte das nicht, dass sie sich hingelegt hatte, um ein paar Minuten auszuruhen, und dann den ganzen Nachmittag verschlafen hatte.
Ein erneutes Klopfen unterbrach ihre Gedanken. Sicher, dass es Kaj war, der sich fragte, was aus ihr geworden war, schüttelte Catherine die Trägheit ab, stand auf und fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. „Komm herein“, rief sie und trat vor, als die Tür geöffnet wurde. „Tut mir leid, dass ich …“
Verwirrt verstummte sie. Statt des großen, kräftigen Mannes, den sie erwartet hatte, stand ein zierliches, hübsches, etwa vierzehnjähriges Mädchen vor ihr. „ Masa’ al-kheir “, sagte der Teenager und verbeugte sich höflich. „Ich bin Sarab.“
Catherine versuchte sich an die wenigen arabischen Worte zu erinnern, die sie gelernt hatte. „ Marhaba, Sarab . “ Hallo. Die dunklen Augen des Mädchens funkelten interessiert. „Sie sprechen Arabisch?“ Catherine schüttelte den Kopf. „Nein, nur ein paar Worte. Tut mir leid.“
„Kein Problem, Hoheit“, versicherte das Mädchen. „Glücklicherweise spreche ich sehr gut Englisch. Deshalb hat Jaddah mich geschickt, Ihnen zu helfen.“
„ Jaddah ?“
„Meine Großmutter. Sie ist die … wie sagt man? … Hüterin des Scheichs.“ Catherine musste lächeln. „Hüterin?“ Das Mädchen nickte. „Ja. Seit Jahren kümmert sie sich um alles im Palast.“
„Du meinst, sie ist die Haushälterin.“
„Haushälterin, ja.“ Sarab nickte eifrig, dann lächelte sie Catherine strahlend an. „Bitte, darf ich hereinkommen?“ „Ja, natürlich.“ Sarab trat ein, blickte sich um und steuerte dann gerade
wegs auf Catherines Koffer zu, der geöffnet auf einem Kofferständer neben einem riesigen Kleiderschrank mit prächtigen Perlmuttintarsien stand. Höflich fragte sie: „Ist es Ihnen recht, wenn ich Ihre Sachen auspacke?“ Catherine nickte, und das Mädchen begann mit seiner Arbeit. Mit geschickten Fingern beförderte es die Kleidungsstücke vom Koffer in den Schrank.
„Arbeitest du schon lange für den Scheich?“
„O nein, Hoheit. Ich bin nur zu Besuch, während meine Eltern auf einem Kongress sind. Sie sind beide Ärzte.“ Ihr Stolz war nicht zu überhören. „Meine Mutter ist hier in Alf Ahkbar aufgewachsen. Sie war äußerst intelligent, deshalb hat Scheich Kaj ihr ein Medizinstudium ermöglicht. Das war immer ihr Traum. Der Scheich kümmert sich um seine Leute, er vergisst sie nie. Er ist ein ganz toller Mann.“
Die letzten Worte klangen so ehrfurchtsvoll, dass Catherine fast die Augen verdreht hätte. Wenn sie nicht etwas verspürt hätte, das an Stolz grenzte.
Sarab nahm einen Stapel seidiger Dessous aus dem Koffer. Sie öffnete eine Schublade und verstaute die zarten Teile vorsichtig. Dabei biss sie auf ihrer Unterlippe herum, als würde sie über etwas nachdenken. Schließlich drehte sie sich zu Catherine. „Ich bitte vielmals um Verzeihung, Hoheit, aber … dürfte ich Ihnen eine Frage stellen?“
Auf Altaria hüteten sich selbst kurzzeitige Aushilfskräfte, so vorlaut zu sein. Catherine wollte gerade Nein sagen, zögerte dann jedoch. „Ja, sicher.“ Ihre Neugier hatte gesiegt. Außerdem war das immer noch besser, als ihre verworrenen Gefühle für Kaj zu sortieren.
„Werden Sie den Scheich heiraten?“
So viel zur erhofften Ablenkung. „Wieso fragst du das?“
Das Mädchen wurde rot. „Weil … jeder hier sich Gedanken darüber macht. Wissen Sie, Scheich Kaj hat noch nie eine Frau hierhergebracht. Er hat ein Haus in Akjeni, wo er sich … amüsiert. Natürlich darf ich das gar nicht wissen“, fügte sie hastig hinzu. „Aber Sie sind so hübsch und so nett. Und Jaddah und meine Mutter – eigentlich all im Dorf – denken, es ist Zeit, dass er sesshaft wird. Unabhängig von Scheich Tariks unglückseligem letzten Willen …“
Sie verstummte, und ihre Wangen wurden noch röter, als sie merkte, dass sie jetzt wirklich zu weit gegangen war. „Sie wissen doch davon, oder?“
Es ging doch nichts über gut informierte Mitmenschen. Catherine fühlte sich plötzlich ihrem Gastgeber eng verbunden und wollte ihn schützen. „Ja, der Scheich hat es
Weitere Kostenlose Bücher