COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
wenn sie mir prophezeit, dass ich von Elvis-Jüngern mit einem Raumschiff entführt werde?“
Lee lächelte. „Vielleicht wäre das besser, als von mir mit einem roten Cabrio entführt zu werden. Dein Bikini gefällt mir übrigens. Das ist der aus dem Schaufenster, oder?“
Lee bemerkte, dass Azure errötete.
„Paulette und ich waren einkaufen. Sie hat mir den Bikini fast schon aufgezwungen. Ich werde ihn bestimmt nie wieder anziehen.“
„Geht ihr in Boston nie an den Strand?“
„In Boston sind die Menschen anders als hier. Nicht so farbenfroh und aufgeschlossen.“
Lee fand, dass Azure heute selbst sehr aufgeschlossen wirkte. Der gelbe Bikini lugte unter dem transparenten Wickeltuch hervor, und aus ihrer üblichen Hochsteckfrisur hingen wilde Strähnen, die ihr Gesicht weich umrahmten.
„Ich freue mich, dass du mitgekommen bist“, sagte er.
Azure atmete tief durch und warf ihm dann die Andeutung eines Lächelns zu. „Ich hoffe nur, dass ich es nicht bereuen werde. Wohin fahren wir eigentlich?“
„Ans Ende von Miami Beach. Fleck hat mir einen Strand in der Gegend empfohlen.“
„Wer ist Fleck?“
Verdammt! Es war einfach zu kompliziert, sie anzulügen, ohne sich zu verraten. „Fleck ist ein Freund. Er taucht und schnorchelt oft.“
„Ich habe das letzte Mal vor ein paar Jahren geschnorchelt“, sagte sie. Dann kam ihr ein erschreckender Gedanke. „Ich habe mein Handy und meinen Palm vergessen!“
„Na und?“
„Ich könnte einen wichtigen Anruf verpassen!“
„Du wirst es überleben.“
Darüber musste sie offenbar nachdenken. „Stimmt“, sagte sie schließlich. „Du hast recht.“ Sie musste lachen. Es war schon erstaunlich, wie unbeschwert ihr Leben war, wenn Lee bei ihr war.
Als sie am Strand ankamen und den Wagen abgestellt hatten, lud Lee sich die gesamte Ausrüstung auf und erlaubte Azure nur, ihren Schnorchel und ihre Flossen zu tragen.
Der Parkplatz roch nach heißem Asphalt, Sonnencreme und Meeresluft. Den Strand teilten sie sich mit mehreren kinderreichen Latinofamilien. Weit draußen im Wasser zog jemand auf einem Jetski weiße Bahnen durch das strahlend blaue Wasser.
Azure und Lee breiteten die Handtücher auf dem Sand aus. Dann zog Lee sein T-Shirt aus. Im ersten Moment fühlte Azure sich unwohl, als sie daran dachte, ihr Wickeltuch abzulegen und sich Lees Blicken preiszugeben. Aber als sie es schließlich doch tat, benahm Lee sich einwandfrei und schaffte es, sie nicht anzustarren.
Stattdessen warf er ihr eine Schwimmbrille zu. „Die sollte dir passen“, sagte er.
Azure setzte sie auf. Lee hatte recht, sie passte perfekt. Dann schlüpfte sie in die Flossen und stakste probeweise darin im Sand umher. „Ich fühle mich wie ein Seeungeheuer aus einem alten japanischen Science-Fiction-Film“, sagte sie grinsend. Lee hatte ebenfalls seine Ausrüstung angezogen. „Und ich fühle mich, als wäre ich gerade aus dem Raumschiff der Elvis-Jünger ausgestiegen.“ Gemeinsam brachen sie in fröhliches Gelächter aus.
Kaum waren sie im Wasser, fühlte Azure, wie die Selbstsicherheit von ihr Besitz ergriff. Sie war eine gute Schwimmerin und trainierte regelmäßig. Das Wasser war warm und sauber. Sie rückte den Schnorchel zurecht und schwamm hinter Lee her zu einem Wellenbrecher.
Anfangs konnten sie keine Fische entdecken, aber als sie eine Weile zwischen den großen Steinen gesucht hatten, zeigte Lee ihr schließlich einen schwarz-weiß gestreiften Fisch, dem ein ganzes Bataillon weiterer Meeresbewohner folgte.
Azure und Lee verständigten sich mit Handzeichen, wenn es etwas Bemerkenswertes zu sehen gab. Azure gefiel die Selbstverständlichkeit, mit der sie einander verstanden.
Als sie beide vollkommen durchweicht waren, gab Lee ihr ein Zeichen, dass sie zurückschwimmen sollten.
Im flacheren Wasser nahm Azure die Schwimmbrille und den Schnorchel ab. „Hast du den riesigen Stachelrochen gesehen?“, keuchte sie begeistert.
„Na klar! Was für ein Monster! Und dann diese leuchtend blauen Fische mit den Punkten!“
Während sie von ihren Erlebnissen schwärmten, gingen sie durch das warme Wasser zum Strand zurück, legten die Flossen ab und ließen sich auf ihre Handtücher fallen.
Eine Weile lang betrachteten sie die verschiedenen Schiffe, die am Horizont auftauchten und wieder verschwanden. Dann legte Azure sich zurück und ließ sich die letzten Strahlen der Nachmittagssonne auf das Gesicht scheinen. „Da waren viele Fische, viel mehr, als ich erwartet
Weitere Kostenlose Bücher