COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
Frauen! Kopfschüttelnd ging Mack hinaus. Er beschloss, nach Hause zu fahren. Und seine süße Zauberfee würde er nicht länger suchen.
Jedenfalls nicht heute.
Er hat mich wieder nicht erkannt, dachte Cammie Jo wütend, während sie auf allen Vieren durch den Garten des Gemeindezentrums krabbelte und zwischen den Lupinen nach ihrem Amulett suchte. Es war schon nach Mitternacht, stockdunkel, aber eine Taschenlampe spendete ihr genug Licht.
War der Mann dumm wie ein Zaunpfahl? Oder hatte ihn Camryns Schönheit dermaßen geblendet, dass er außer dieser Frau gar nichts mehr sehen konnte?
Dieser Idiot! Sie hatte direkt vor ihm gesessen, und er erkannte sie nicht. Er spürte nicht, dass sie die Frau war, die er leidenschaftlich geküsst hatte.
Zugegeben … sie sah verändert aus. Sobald sie sich abgeschminkt, die Haare zum Knoten gebunden und die Brille aufgesetzt hatte, war sie wieder die blasse Cammie Jo gewesen.
Aber er hätte doch ihr Gesicht erkennen müssen, oder?
Es kränkte sie, dass Mack sie anhimmelte, solange sie ein sexy Kleid und High Heels trug. In Camryn schien er verliebt zu sein. Aber Cammie Jo … die interessierte ihn nicht. Und sie wollte doch um ihrer selbst willen gemocht werden, nicht wegen der Schminke in ihrem Gesicht.
Na ja … andererseits war sie vor ihm geflüchtet, damit er nicht merkte, wie sie wirklich war.
Also sollte sie froh sein, dass Mack sich so leicht blenden ließ.
Bin ich aber nicht. Ich möchte, dass er sich unsterblich in die schüchterne, ängstliche Cammie Jo verliebt.
Sie konnte nicht aufhören, an Mack zu denken. An den wundervollen Kuss …
Ach, würde sie doch bloß ihr Amulett finden! Dann könnte sie wieder die mutige unerschrockene Camryn Josephine sein. Bestimmt würde Mack sie noch einmal küssen. Und sie wollte doch so viele Abenteuer erleben – Kajak fahren, einen Berg besteigen, Elche sehen und Adler und Grizzlybären.
Und morgen Früh wollte sie wandern gehen, im Tongass Nationalpark. Das schaffte sie ohne ihren magischen Helfer ja gar nicht.
Verflixt noch mal! Wo versteckte sich dieses Ding?
Als sie gerade aufgeben wollte, sah sie im Lichtstrahl der Taschenlampe etwas Helles im Gras – ihr Amulett. Cammie Jo juchzte.
Die dunkle Schnur war gerissen, ließ sich jedoch leicht zusammenknoten. Und der Walknochen schien unbeschädigt zu sein.
Cammie Jo streifte sich die Kette über den Kopf – und fühlte sich sofort wieder mutig und selbstsicher.
Solange sie ihren Talisman um den Hals trug, musste sie sich vor nichts und niemandem fürchten.
Morgen früh um sieben würde sie in den Tongass Nationalpark marschieren. Weder Angst vor Schlangen noch vor Braunbären haben. Am Tag darauf könnte sie sich in ein Kajak setzen. Oder Mountainbiking ausprobieren.
Und Mack? Ach, den würde sie eine Weile zappeln lassen. Der Mann sollte sie ruhig ein bisschen umschwärmen, bevor sie ihn wieder küsste.
In der Morgendämmerung sprang Cammie Jo aus dem Bett. Sie freute sich schon auf die Wanderung, öffnete das Fenster und atmete tief ein, um die frische Bergluft zu genießen.
Sobald sie im Bad fertig war, zog sie sich an. Dann streifte sie sich die Kette über den Kopf und ließ das Amulett auf ihrem azurblauen Pullover baumeln – damit sie es nur ja im Blick behielt. Sie durfte es nicht ein zweites Mal verlieren. Schon gar nicht im Nationalpark, wo sie es nie wiederfinden würde.
Cammie Jo setzte sich die Kontaktlinsen ein. Sie schminkte sich mit den Kosmetiksachen, die ihr Kay dagelassen hatte. Was ihr überraschenderweise auch recht gut gelang. Ihr Haar bürstete sie kräftig durch, bis es in weichen Locken ihr Gesicht und ihre Schultern umschmeichelte. Dann betrachtete sie sich prüfend im Spiegel.
Okay! Camryn Josephine blickte ihr entgegen.
Sie eilte durch die Lobby, wo außer dem alten Herrn an der Rezeption noch niemand war. Er blickte nur kurz von seiner Zeitung auf, murmelte „Guten Morgen“ und las weiter.
Draußen auf der Straße schlenderten allerdings schon viele Leute umher.
Es waren wohl Touristen, die von den Fährschiffen kamen und einen Tagesausflug machten. Oder Leute, die im Wohnmobil reisten und in Bear Creek frühstücken wollten, denn die Restaurants waren gut besucht. Es roch auch verlockend nach Rührei, Speck und starkem Kaffee.
Cammie Jo aß nur einen Blaubeermuffin und trank einen Orangensaft am Kiosk. Dann ging sie zum Haltepunkt des Busses, der sie zum Nationalpark bringen sollte.
Der Bus wartete bereits – nur
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