COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
den Fluten von einem Felsen zum nächsten. Dann gelangten sie in den steileren, noch turbulenteren Teil der Flusses und sausten hinunter wie auf einer Wasserrutsche.
Nur dass dies hier kein Vergnügungspark war, sondern eine Wildwasserfahrt im rauen Alaska. Und Cammie Jo liebte es.
Zugegeben, es war bestimmt nicht die schwierigste Strecke, sondern für Anfänger geeignet. Und Profis hätten sowieso nur ein mildes Lächeln für den Mendenhall übrig. Aber hey, das Aufregendste, was sie bisher im Wasser erlebt hatte, war, als Kind mit nackten Füßen durchs Planschbecken zu waten.
Und in diesem Schlauchboot gehörte sie immerhin zu den Mutigsten. Pam schrie nämlich schon vor Angst. Während der Mann, der neben ihr saß, kreidebleich geworden war und sich krampfhaft an seinem Paddel festklammerte.
Wuuusch. Das Wasser gurgelte, schäumte.
Es spritzte ihr ins Gesicht. Cammie Jo legte den Kopf in den Nacken und rief wie ein Cowboy aus Texas: „Yee-ha!“
Von hinten kam die Antwort: „Yee-ha!“
Grinsend wandte sie sich um und sah, dass Mack sie beobachtete. Sie streckte ihm schelmisch die Zunge raus.
Darum war er eine Sekunde lang abgelenkt, eine Sekunde zu viel. Ihr Boot schoss auf einen riesigen schwarzen Felsen zu, der weit aus dem Wasser herausragte.
„Achtung!“, schrie jemand.
Doch es war zu spät.
Ihr Schlauchboot krachte gegen den Felsen, wurde in die Luft geschleudert, und es schien, als würden ein Dutzend Dinge auf einmal geschehen.
„Wir sterben!“, kreischte Miss Jell-O.
„Ruhig bleiben, Leute“, befahl Mack, während er sich bemühte, das Boot wieder unter seine Kontrolle zu bringen.
Cammie Jo spürte den Talisman an ihrer Brust. Sie lachte laut. „Juchhe!“
„Du bist verrückt!“, schrie Miss Jell-O sie an. „Das weißt du hoffentlich.“
„Verrückt nach Abenteuern, nicht nach bunten Cocktails.“ Cammie Jo lächelte.
Aber dann drehte sich das Boot, alle wurden aus ihren Sitzen gerissen. Und bevor Cammie Jo bis drei zählen konnte, tauchte sie im Mendenhall unter.
Die Schwimmweste brachte sie gleich wieder an die Oberfläche. Nur war sie jetzt nass bis auf die Haut, trotz Regenbekleidung, und die Haare klebten ihr am Kopf.
Die rauschenden Fluten trieben sie an eine Felswand. Hier war das Wasser nicht tief, vielleicht einen Meter, ein Meter zwanzig. Aber die Strömung war so stark, dass sie sich kaum auf den Füßen halten konnte.
Cammie Jo blickte sich um … Ihr Schlauchboot lag ein paar Meter weiter flussabwärts auf einem Kiesbett. Mack war damit beschäftigt, die Leute aus dem Wasser zu ziehen und ans trockene Ufer zu bringen.
Sie hielt sich an der Felswand fest, während sie ihn wie gebannt beobachtete.
Mack McCaulley war wirklich ein imponierender Mann.
Er blieb ruhig und hatte alles unter Kontrolle. Jetzt hob er Pam aus dem Wasser und trug sie an Land. Dabei wog die Frau einiges. Und doch sah es so aus, als müsste sich Mack nicht besonders anstrengen. Beeindruckend.
Cammie Jo war völlig fasziniert von ihm.
Sobald er die pummelige Frau am Ufer abgesetzt hatte, wandte sich Mack sofort wieder dem Fluss zu.
Erst jetzt wurde Cammie Jo klar, dass sie als Einzige noch im Mendenhall badete und Mack sie hinter diesem Felsen gar nicht sehen konnte.
Er stand am Ufer, die Fäuste in die Hüften gestützt, und ließ den Blick suchend übers Wasser gleiten, während ihm der Wind das Haar zerzauste. Nun zog er die Stirn kraus und begann, langsam am Ufer entlangzugehen.
„Camryn!“ Seine Stimme klang besorgt.
Cammie Jo stützte sich mit beiden Händen auf einen Felsen und hievte sich ein Stückchen aus dem Wasser, damit Mack sie sehen konnte. „Hier bin ich.“
Ihre Blicke trafen sich.
Sie ließ ihn auch nicht aus den Augen, während Mack quer durch den Fluss auf sie zugelaufen kam. Das Wasser spritzte nach allen Seiten, und er versank bis zur Hüfte in dem eiskalten Nass.
Erst jetzt fiel ihr auf, dass ihre Zähne klapperten und sie von Kopf bis Fuß zitterte.
In seinem Gesicht spiegelte sich Besorgnis. Doch er wirkte auch verärgert. Es schien ihm nicht unbedingt zu gefallen, seine Passagiere einzeln aus dem Mendenhall ziehen zu müssen.
Wortlos beugte sich Mack zu Cammie Jo, hob sie aus dem Wasser und warf sie über seine breite Schulter. Gerade so, als würde sie nicht mehr wiegen als ein Sack voller Zweige.
Sie seufzte glücklich. Denn obwohl sie bibberte und fror, war es doch himmlisch, auf dieser muskulösen Schulter zu liegen und von so kräftigen Armen
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