COLLECTION BACCARA Band 0289: MEIN MÄRCHEN AUS 1001 NACHT / DIE MAGIE DER LEIDENSCHAFT / FEURIGE KÜSSE AM STRAND VON MIAMI / (German Edition)
los?“
Das würde sie ihm ja gern erklären. Nur durfte sie ihm nichts von dem Talisman erzählen, sonst wäre doch die Magie zerstört. Und ohne die Zauberkräfte des Amuletts konnte sie nicht länger die Frau sein, für die sich Mack interessierte. Er schaute sie fragend und … ja, auch wütend an.
Cammie Jo öffnete den Mund, aber es kam kein einziger Ton heraus. Und sie schaffte es nicht länger, Mack in die Augen zu sehen.
Hau ab! Los! Lauf weg!
Nein, tu das nicht! Sag ihm lieber die Wahrheit, empfahl ihr Herz.
Vergebens. Sie traute sich nicht. Dafür war ihre Angst, Mack auf der Stelle zu verlieren, viel zu groß. Sie musste dieses Spiel weiterspielen. Irgendwie. Und jetzt sollte sie verschwinden! Cammie Jo huschte um Mack herum.
Er griff nach ihr, doch sie war schneller. So bekam er nur den Saum ihrer Bluse zu fassen. Sie hörte, wie der Stoff zerriss, nur war ihr das völlig egal, Cammie Jo lief weiter. Ihr Herz schlug wie im wilden Galopp, als sie über den Flur rannte.
Sie raste durch die Küche. Durch die breite Schwingtür hinaus in die Lobby, vorbei an der Rezeption.
Mack folgte ihr, oh ja, seine trampelnden Schritte waren nicht zu überhören. Er schien etwas umgerannt zu haben – es fiel krachend zu Boden. Sie blickte jedoch nicht zurück, um zu sehen, was es war.
„Camryn, bleib sofort stehen!“, brüllte Mack.
Cammie Jo rutschte über das glatte Parkett. Auf einige Frauen zu, die vor der Treppe standen. Die drei sprangen überrascht zur Seite. Da holte sie tief Luft und raste die Treppe hinauf, immer zwei Stufen auf einmal. Dann lief sie den Korridor hinunter und stürzte in ihr Zimmer.
Auch jetzt blieb sie nicht stehen. In ihrer Hektik vergaß sie, abzuschließen. Sie lief zum begehbaren Kleiderschrank, huschte hinein und zog die Tür hinter sich zu.
Sie musste sich umziehen, das war ihre letzte Rettung. Und eine prima Idee, oder? Sie würde die schicken Sachen ausziehen – in ihre weiten grauen Klamotten schlüpfen. Die grünen Kontaktlinsen herausnehmen und ihre schwarze Brille aufsetzen. Dann ihr Haar zum Knoten binden und vielleicht einen Hut drüberstülpen.
Falls Mack sie dann fand, würde er das tun, was er immer tat, wenn er Cammie Jo sah – er würde sie ignorieren.
Genug war genug. Mack war sonst ein geduldiger Mann, doch Camryns Verhalten brachte ihn auf die Palme. Er war so wütend! Er wollte eine Erklärung von ihr, und er wollte sie jetzt. Er musste wissen, warum sie wieder mal vor ihm wegrannte.
„Camryn!“, schrie er – obwohl sich in der Lobby viele Gäste aufhielten, die ihn anstarrten und laut kicherten. Wozu eine Frau einen vernünftigen Mann doch treiben konnte! Er hasste es, wenn andere über ihn tratschten. Und jetzt machte er sich wegen dieser Frau öffentlich zum Narren.
Beschämend.
Mack konnte sich jedoch nicht bremsen – obwohl er sein Privatleben nicht gern zur Schau stellte, raste er wie ein eifersüchtiger Ehemann hinter Camryn her. Er brauchte eine Erklärung von ihr!
Erst auf der obersten Treppenstufe fiel ihm ein, dass er gar nicht wusste, in welchem Zimmer sie wohnte. Verdammt.
„Camryn!“, rief er noch mal – doch er war nicht überrascht, als er keine Antwort bekam.
Mack ging den Flur entlang. Sah eine Tür, die nur angelehnt war, und klopfte an. „Hallo?“
Cammie Jo zuckte zusammen. Hatte sie etwa vergessen, die Tür zum Korridor zu verriegeln? Oje! Da konnte sie nur hoffen, dass sie in diesem begehbaren Schrank in Sicherheit war.
„Hallo?“, rief Mack erneut.
Sie hörte Schritte, die langsam näher kamen. Cammie Jo erstarrte. Doch ihr Puls raste, als wäre sie ein Kaninchen, das sich vor einem Beute suchenden Kojoten versteckte. Sie war nur halb angezogen, ihre zerrissene Bluse lag auf dem Boden, und sie hatte gerade den Reißverschluss ihrer weißen Jeans aufgemacht. Aber jetzt wagte sie nicht mehr, sich zu bewegen. Aus Angst, Mack könnte sie hören.
Wieder Schritte. Entfernten sie sich? Oder lief Mack im Zimmer umher? Vielleicht zum Bad, um dort nachzusehen?
Vorsichtig trat Cammie Jo an die geschlossene Tür der Schrankkammer und horchte. Sich mit dem Gesicht an ihren grauen Wollpullover zu schmiegen, der dort auf einem Bügel hing, war allerdings keine so gute Idee. In ihrer Nase begann es heftig zu kribbeln …
Hat…schi! Sie nieste, dann hielt sie den Atem an.
Jemand klopfte leise, sanft und sachte an die Schranktür.
Vielleicht hatte sie ja Glück, und es war ein großer schwarzer Rabe, der sich die
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