Collection Baccara Band 0292
an die Kindercomics mit dem kleinen Teufel? Den würde ich als Vorlage nehmen und für dich frecher gestalten. Ich denke da an rote Stiefel, Dreizack und ein Stirnband mit kleinen leuchtenden Hörnern. Ein Bustier aus rotem Vinyl, bei dem die Brüste frei bleiben. Dann könntest du rubinrote Ringe als Brustschmuck tragen.“
Woher habe ich all diese Ideen? Bridget wunderte sich selbst.
Als Teenager hatte sie sich schon für eine begabte Designerin gehalten, weil sie auf die Idee gekommen war, ihre hässlichen Großmutter-BHs mit kleinen Satinschleifchen zu verzieren. Aber jetzt war sie ja wirklich kreativ. Ihre Fantasie sprudelte nur so.
Jinx zog die Augenbrauen hoch. „Klingt cool. Mach mir ’ne Zeichnung, dann werde ich mir das überlegen.“
„Gut.“ Bridget reichte ihr eine Visitenkarte, auch Electra bekam eine. Und von Sugar erhielt sie das Geld für die gelieferte Ware abzüglich der Anzahlung.
„Mädchen, ihr seid dran!“, rief eine ältere Dame in den Raum hinein und fuchtelte mit ihrem Klemmbrett. „Hopp, hopp, auf die Beine!“
„Das ist Marge, die Managerin des Hauses“, erklärte Sugar. „Sie arbeitet seit mindestens hundert Jahren in dieser Branche und leitet die Show.“
Die Tänzerinnen eilten hinaus. Bridget sah sich um. Sollte sie nun gehen, oder durfte sie noch bleiben?
Ach, vermutlich störte sie hier niemanden. Sie nahm ihren Zeichenblock, die Stifte und setzte sich auf einen Stuhl, um mit den Entwürfen für Electra und Jinx zu beginnen. Vielleicht hatte sie ja Glück, und die beiden erteilten ihr noch heute Abend einen Auftrag.
Dann würde sie Sugars Ratschlag beherzigen und im Voraus kassieren. Von den männlichen Gästen des Striplokals sozusagen – mit Umweg über die Strumpfbänder der Tänzerinnen.
„So ruhig wie heute war’s an der Börse ja selten“, sagte Adam zu seinem Kollegen.
Die beiden teilten sich ein Taxi, hatten gerade Feierabend gemacht und waren auf dem Weg nach Hause. Ach nein … Tom wollte sich ja noch amüsieren.
„Dafür ging’s in den letzten Tagen umso hektischer zu“, erwiderte er. „Mein Blutdruck war mehrere Male auf Rekordniveau.“
„Dann solltest du das Wochenende nutzen, um dich auszuruhen.“
Tom nickte. „Ja. Aber heute ist Freitag, und da wird erst mal kräftig gefeiert. Hast du nicht Lust, mitzukommen? Meine Freunde und ich treffen uns im Frisky’s .“
„Im Frisky’s ? Da war ich seit Jahren nicht.“ Adam ging gar nicht mehr in irgendwelche Bars oder Striplokale. Warum sollte er sein hart verdientes Geld für überteuerte Drinks ausgeben? Oder es Tänzerinnen schenken, die den Männern etwas vorgaukelten?
Nein, Adam hatte einen Traum. Und er brauchte ein kleines Vermögen, um sich den zu erfüllen. Darum ertrug er den Stress an der Börse auch ohne zu murren, arbeitete täglich von morgens bis abends und sparte jeden Cent, den er übrig hatte. „Mir ist nicht so nach Feiern. Ich setz mich lieber vor den Fernseher.“
Tom lachte. „Du klingst wie ein alter Mann, Hale, dabei bist du fünfzehn Jahre jünger als ich.“ Wieder lachte er, doch diesmal wurde ein keuchender Husten daraus.
Er sollte weniger rauchen und gesünder leben, dachte Adam, verkniff sich jedoch jeden Kommentar.
Das Taxi hielt vor dem Frisky’s , über dessen Eingang ein riesiges rotes Kätzchen leuchtete. Davor hatte sich eine Warteschlange gebildet.
Adam stieg aus dem Wagen und trat zur Seite, um seinen Kollegen aussteigen zu lassen. Gelangweilt blickte er auf die Leute vor dem Striplokal, doch plötzlich durchzuckte ihn der Schreck – war das Bridget? Die Frau, die mit dem Türsteher sprach?
„Danke fürs Mitnehmen, Hale. Wir sehen uns am Montag“, verabschiedete sich Tom.
Adam starrte auf die Frau, die jetzt mit dem Türsteher in den Club hineinging. Und bevor sie im Inneren verschwand, fiel das Licht der Laterne einen Moment lang auf ihr Gesicht. Also, wenn das nicht Bridget war, dann musste es ihre Zwillingsschwester sein. Hastig reichte er dem Taxifahrer ein paar Dollarnoten. „Warte, Tom, ich komm doch mit.“
„Prima. Je mehr Leute, desto lustiger wird’s. Hey, was ist los?“, rief Tom ihm hinterher. „Wieso hast du’s plötzlich so eilig?“
Adam antwortete nicht. Er stürmte auf den Eingang des Frisky’s zu und drängte sich durch die Menge der Wartenden, obwohl viele protestierten. „Ich muss da rein!“
„Wollen wir das nicht alle?“, rief jemand hinter ihm. „Drängeln Sie sich gefälligst nicht vor.“
„Darum
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