Collection Baccara Band 0292
gut …“ Nein, das war gar nicht gut. Sie brauchte das Geld, weil sie morgen früh neue Stoffe kaufen wollte. „Weißt du was? Ich bring dir die Sachen.“
„Aber ich bin schon im Frisky’s . Ich kann dir nicht zumuten, allein durchs Vergnügungsviertel von Chicago zu spazieren.“
„Ach, kein Problem. Gib mir nur die Adresse.“
„Bist du sicher?“ Sugar klang skeptisch. „Verglichen mit anderen Kaschemmen in dieser Gegend ist das Frisky’s ein netter Club, trotzdem …“
„Ich komme.“ Bridget war jetzt ganz begeistert von ihrer Idee. „Das ist doch eine gute Gelegenheit für mich, um den Markt zu erkunden. Ich würde mich gern mal mit einigen der Ladys unterhalten, um zu hören, was sie gern tragen, was in Mode ist.“
Sugar lachte. „Nackte Haut ist in Mode. Das wird sich auch nie ändern. Aber komm ruhig vorbei. Ich stell dich meinen Kolleginnen vor. Die meckern immer, dass sie keine raffinierten Dessous finden. Die eine oder andere von ihnen wird dir sicherlich einen Auftrag geben.“ Sie nannte die Adresse.
„Notiert. Bin in ungefähr einer Stunde da.“
„Schön. Bis dann.“
Bridget nahm ihre Reisetasche und legte die Sachen für Sugar sorgfältig hinein. Auch ihre kleine Musterkollektion aus Spitzen-BHs, Tangas und Korsagen. Dazu ihren Zeichenblock, Buntstifte und Visitenkarten. Sie strahlte und hätte am liebsten vor Freude gejuchzt. Mit etwas Glück würde sie schon heute Abend weitere Kundinnen finden, die teure Bühnenoutfits bestellten.
Ja! Die Modedesignerin Bridget Weiss war auf dem Weg zum Erfolg.
2. KAPITEL
Eine Stunde später hatte Bridget das Frisky’s gefunden. Es war auch nicht zu übersehen, weil über dem Eingang der Bar ein großes rosafarbenes Neonkätzchen leuchtete.
Sollte sie dort hineingehen? Oder lieber nicht? Sie blickte um die Hausecke und sah keine weitere Tür. Vermutlich gab es irgendwo einen separaten Eingang fürs Personal. Aber sie hatte wenig Lust, in der dunklen Seitengasse hinter einem Striplokal herumzuirren.
Also blieb nur der Haupteingang – vor dem einige Männer in teuren Anzügen und Mänteln auf Einlass warteten. Bridget stellte sich daneben, ignorierte all die neugierigen Blicke und hoffte, dass ihre roten Wangen in diesem schummrigen Licht gar nicht auffielen.
Nach und nach trafen weitere Gäste ein, die Warteschlange wurde länger.
Doch endlich durften einige Besucher ins Lokal, und Bridget stand plötzlich vor dem Türsteher, einem zwei Meter großen breitschultrigen Kerl.
Er blickte sie an. „Welcher der anwesenden Herren ist Ihr Begleiter, Madam?“
„Keiner“, erwiderte sie. „Ich bin in der Bar mit jemandem verabredet.“
„Sind Sie Tänzerin und wollen vortanzen?“ Er deutete auf ihre Reisetasche.
„Nein, es geht nicht um eine Bewerbung.“
„Sorry, dann darf ich Sie nicht reinlassen. Ohne männliche Begleitung haben Damen bei uns keinen Zutritt.“
„Aber ich möchte nur etwas abgeben. Sugar – die neue Tänzerin im Frisky’s – erwartet mich.“
Hinter ihr rief einer der Männer: „Hey, ihr habt ein neues Frisky’s Kätzchen ? Ist sie sexy?“
„Sehr sexy.“ Bridget nahm an, dass die Tänzerin nichts gegen ein bisschen Werbung hatte. „Sugar hat lange Beine, eine blonde Lockenmähne und ist vollbusig. Ich habe ihr neues Bühnenkostüm in dieser Tasche, und wenn sie es nicht bekommt, kann es sein, dass sie nachher nicht auftritt.“
„Hey, Türsteher, lass die Frau sofort durch“, grölte jemand. „Wir wollen Sugar auf der Bühne sehen.“
„Okay.“ Der Zwei-Meter-Mann nahm Bridget am Arm und führte sie in den Club.
Während sie einen langen Korridor hinuntergingen, hörte sie die Musik und erhaschte auch einen Blick auf die Bühne, wo eine Show lief.
Dann kamen sie an der Küche vorbei, einem Büro, und schließlich klopfte ihr Begleiter an eine Tür mit der Aufschrift „Privat“.
Eine hübsche Brünette im Bademantel öffnete.
„Diese Dame möchte zu Sugar“, erklärte der Türsteher.
„Bridget!“ Schon kam die blonde Tänzerin angelaufen, im weißen Bikini und auf High Heels. „Schön, dass du da bist“, meinte sie fröhlich, bevor sie dem Zwei-Meter-Mann ein strahlendes Lächeln schenkte. „Danke, Toni, wie lieb von dir, dass du meine Designerin persönlich zu mir bringst.“
„Gern geschehen, Honey.“ Toni erwiderte ihr Lächeln. Doch Bridget bedachte er mit einem strafenden Blick. „Nächstes Mal nehmen Sie den Dienstboteneingang“, sagte er und verschwand.
„Komm
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