Collection Baccara Band 0292
rein“, bat Sugar. „Ich habe noch eine Viertelstunde Zeit, bis ich wieder auf die Bühne muss.“
Bridget folgte ihr in den Umkleideraum, wo sich etliche Tänzerinnen für ihren nächsten Auftritt schminkten, frisierten und ankleideten. Oder sollte man besser sagen: entkleideten?
„Habe ich Toni verärgert, weil er mich arme Schneiderin durch den Club begleiten musste?“
„Ach wo.“ Sugar setzte sich vor einen der Spiegel und zupfte ihre blonde Lockenmähne zurecht. „Es war meine Schuld. Ich hätte dir sagen sollen, dass du am Hintereingang klingeln musst. Die Türsteher haben die strikte Anweisung, keine einzelnen Frauen in den Club zu lassen.“
„Wieso denn? Weil ich als Single von den Männern belästigt werden könnte?“ Bridget blickte jetzt ebenfalls in den Spiegel und bekam einen Schreck. Denn neben der schönen, perfekt geschminkten Tänzerin sah sie aus wie ein Gespenst. Ihr Gesicht war bleich, und unter ihren Augen lagen dunkle Ringe, da sie gestern noch bis spät in die Nacht an der Nähmaschine gesessen hatte.
„Nein, damit du die Männer nicht belästigst“, erklärte Sugar. „Ich weiß, das würdest du niemals tun. Aber es gab hier Probleme mit Prostituierten, die versucht haben, unsere Gäste abzuschleppen. Und so was schmälert den Umsatz in der Bar.“
„Verstehe.“ Bridget zog den Reißverschluss ihrer Reisetasche auf, nahm die beiden Sets heraus und legte die Sachen auf den Schminktisch. „Ich hoffe, es passt alles und gefällt dir.“
Zuerst betrachtete Sugar das silberfarbene Bühnenoutfit. „Wundervoll.“ Dann strich sie mit dem Finger über die elfenbeinfarbene Spitze. „Und das ist also mein BH für den Alltag.“
„Ja, ich denke, er wird bequem sein.“ Bridget trug heute das gleiche Modell, aber in schwarzer Spitze. Dazu einen passenden Tanga und einen Strumpfgürtel. Denn sie hatte ihren Plan sofort umgesetzt und sich sexy Dessous geschneidert. Sie fühlte sich fantastisch darin, selbstbewusst und etwas verrucht, wie eine andere Frau.
Ihr schwarzer Rock und ihre königsblaue Bluse sahen allerdings recht konservativ aus und ließen nichts von ihrer Verwandlung ahnen.
Die dunkelhaarige Tänzerin, die rechts von Sugar saß, wandte sich ihnen zu. „Hey, Sugar, trägst du neuerdings maßgeschneiderte Unterwäsche?“
„Ja, wie es sich für einen Star des Frisky’s gehört, nicht wahr? Darf ich dir meine Designerin vorstellen: Das ist Bridget Weiss.“
„Ich bin Electra.“ Sie reichte Bridget die Hand. „Freut mich, dich kennenzulernen.“
„Freut mich auch.“ Bridget war erstaunt über den festen Händedruck der jungen Frau, die einen Minirock mit Leopardenmuster trug sowie ein knappes Oberteil.
„Hast du Sugars Bühnenkostüm selbst entworfen?“
„Ja“, bestätigte Bridget stolz.
„Sie ist eine super Designerin. Unglaublich kreativ“, schwärmte Sugar. „Sie hat mir etliche Entwürfe vorgelegt.“
„Könntest du auch etwas für mich entwerfen, Bridget?“, fragte Electra.
„Natürlich, sehr gern.“
„Es müsste aber etwas Außergewöhnliches sein. Nichts, was man auch im Laden bekommen kann. Ich möchte ein Outfit, das meinen Typ unterstreicht.“
„Okay, vielleicht …“ Bridget musterte sie. Electra hatte brünettes Haar, breite Schultern, einen gebräunten schlanken Körper und muskulöse Oberschenkel. Sie wirkte kraftvoll und energiegeladen. „Ich denke, als Amazone würdest du fantastisch aussehen. Oder als weiblicher Gladiator mit Gold auf der Brust, goldenen Manschetten und einem Schwert. Aus Plastik, natürlich.“
„Besser aus Stahl, um die Gäste zu verjagen, die sich wie Mistkerle benehmen.“ Eine weitere Tänzerin gesellte sich zu ihnen. Sie war nackt bis auf einen schwarzen Ledertanga und ihre schwarzen Stiefel, die auf den Oberschenkeln endeten. Und ihr Styling erweckte den Eindruck, als gehöre sie zur Gothic-Szene – pechschwarzes Haar, weiß geschminktes Gesicht, schwarz umrandete Augen, Piercings an den Augenbrauen und sogar … an den Brustwarzen?
Bridget hatte so etwas noch nie in natura gesehen.
„Das ist Jinx“, stellte Sugar ihre Kollegin vor. „Unsere Intelligenzbestie. Sie hat Mathematik studiert und die Abschlussprüfung mit Auszeichnung bestanden.“
„Was für ein Kostüm würdest du denn für mich schneidern?“ Jinx stützte die Hände auf die Hüften, während sie Bridget herausfordernd ansah.
„Hmm.“ Sie überlegte. Diese Frau spielte gern die Harte, die Dominante. „Erinnerst du dich
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