Collection Baccara Band 0292
dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ hatte sie ihn mit Vorwürfen bombardiert und so geschickt von sich selbst abgelenkt. Aber glaubte sie wirklich, er ließ sich einfach abwimmeln? „Nein! Ich gehe nicht, bevor du mir ein paar Fragen beantwortet hast.“
Bridget seufzte. „Okay. Dann komm mit.“
Adam hängte seinen Mantel auf und folgte ihr ins angrenzende Zimmer. Hier stand der schwere Eichentisch, den er während des Umzugs in den zweiten Stock getragen hatte. Das war nun schon sechs Monate her, und seitdem war er nie wieder in diesem Apartment gewesen.
Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Was möchtest du mich denn fragen?“
„Es ist so … Ich wollte heute Abend gar nichts ins Frisky’s . Ich bin nur reingegangen, weil ich zufällig gesehen habe, dass du mit dem Türsteher gesprochen hast und dann im Club verschwunden bist. Ich habe dich über eine Stunde lang gesucht. Was zum Teufel machst du in einem Stripteaselokal, Bridge?“
„Was wohl?“ Ihre schönen blauen Augen funkelten. „Ich tanze dort.“
Er lachte. „Nein.“ Das konnte nicht sein. Denn so, wie sie vor ihm stand – in dieser hochgeschlossenen Bluse und ihrem wadenlangen schwarzen Rock –, sah sie aus wie eine elegante Dame, aber nicht wie ein Showgirl.
„Wieso glaubst du mir nicht?“ Sie zog die Augenbrauen hoch. „Meinst du, ich bin nicht sexy genug?“
„Ach, Bridge!“ Sexy genug war sie allemal, aber er traute es ihr nicht zu. „Du bist keine Stripperin. Okay, vorhin habe ich es befürchtet, aber das war ein alberner Gedanke. Du bist doch viel zu schüchtern. Trägst immer weite Kleidung und wirst rot, sobald ein Mann auf deine …“ Er deutete auf ihre Brüste, weil es ihm zu peinlich war, das Wort auszusprechen. „… wenn dich ein Mann ansieht.“
Sie schmunzelte. „Vielleicht habe ich mich ja verändert, seit ich in der Großstadt lebe. Es kann doch sein, dass ich nicht mehr so gehemmt bin. Ja, vielleicht macht es mir sogar Spaß, wenn mich die Männer anstarren.“
Bridget öffnete ihre Reisetasche, nahm etwas heraus und hielt es hoch – einen seidig schimmernden BH aus hellgrüner Spitze. „Das perfekte Top für eine Stripperin, nicht wahr? Eigentlich schade, dass ich es auf der Bühne so schnell abstreife und dieses kostbare Dessous auf dem Boden landet.“
Wortlos zeigte sie ihm auch noch den verführerischen Tanga, der zu dem BH gehörte.
Adam stockte der Atem. „Du machst Scherze, oder? Tanzt du wirklich im Frisky’s ?“
Bridget, die sich jetzt den lindgrünen BH vor die Brüste hielt, schwang sinnlich die Hüften. „Wonach sieht es denn aus?“
Als würde hier ein Frisky’s Kätzchen wohnen, dachte Adam besorgt, als er den Blick durch den Raum wandern ließ. Denn dort vorn, an einem Kleiderständer aus Chrom, hingen etliche Dessous. Eine schwarze Korsage mit Spitze und Rüschen. Ein hauchzarter BH und Tanga in grellem Pink. Ein sexy Hemdchen im Leopardenmuster und so weiter. Und dann die Schuhe, die auf dem Boden standen – pinkfarbene High Heels aus Plastik mit Schnallen. So etwas trugen nur Stripperinnen.
Trotzdem hoffte Adam noch immer, dass es für alles eine simple Erklärung gab. „Was wolltest du heute Abend im Frisky’s ?“
„Tanzen, was sonst?“ Liebevoll drapierte sie die hellgrünen Dessous auf der Armlehne ihrer dunklen Couch.
Um ihn zu verwirren? Na, das gelang ihr spielend.
„Ach, hör auf. Du bist keine Stripteasetänzerin“, widersprach Adam energisch – obwohl sich in ihm längst Zweifel regten. Denn Bridget hatte sich wirklich verändert, das ließ sich kaum leugnen. Sie war nicht mehr die schüchterne Kleine, die leicht rot wurde. Sie war eine selbstsichere Frau, kess und verführerisch.
„Ich bin sogar eine gute Tänzerin“, meinte Bridget, während sie weitere Dessous aus ihrer Reisetasche nahm, auf Bügel streifte und an den Kleiderständer hängte. „Tut mir leid, dass du meinen Auftritt nicht sehen konntest.“
„Also, heute bist du nicht aufgetreten. Das weiß ich nun ganz genau. Ich bin dir in den Club gefolgt und habe dich nicht ein einziges Mal auf der Bühne gesehen.“
„Wie solltest du auch?“ Sie suchte seinen Blick. „Falls du es nicht weißt … In den teuren Clubs gibt es Separees. Dort tanzen die Stripperinnen für einzelne, sehr gut zahlende Gäste.“
„Und so was machst du?“, fragte er entsetzt.
Sie nickte lächelnd.
Oh, verflucht! Jetzt musste er es wohl glauben: Sie tanzte im Frisky’s . „Bridge,
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