Collection Baccara Band 0292
jedoch so glücklich aus, wenn er davon sprach. Darum mochte Bridget ihm nicht die gute Laune verderben, indem sie an seinen Plänen herummäkelte.
Nur eine kleine gehässige Bemerkung, die konnte sie sich nicht verkneifen. „Klingt ja fantastisch. Aber rechne bitte nicht mit frischer Landluft. In Wisconsin riecht es häufig nach Gülle.“
Adam schmunzelte. „Weiß ich doch. Ich hab ja schon auf der Farm deines Vaters gearbeitet.“
Gearbeitet? Na, fast hätte sie laut gelacht. In der einen Woche, die er damals bei ihnen gewesen war, hatten Colin und Dane ihm nur leichte Aufgaben übertragen. Und auch nur, damit Adam nicht im Wege stand. Er ahnte ja nicht mal, wie anstrengend die Arbeit auf einem Bauernhof sein konnte.
Oder? Immerhin hatte Adam Agrarwissenschaften studiert. Genau wie Colin.
„Sag mal, ihr musstet doch ein monatelanges Praktikum machen. Wo hast du das absolviert?“
„Beim Exportverband der amerikanischen Imker.“
„Bienen?“ Bridget kicherte. „Wäre das nicht die bessere Idee? Bienen müsstest du nicht zweimal am Tag melken. Werd lieber Imker.“
„Nein. Mein Entschluss steht seit sieben Jahren fest“, erwiderte er mit ernster Stimme. „Seit ich damals erleben durfte, wie glücklich ihr alle auf eurer kleinen Milchkuhfarm wart, wünsche ich mir das Gleiche für mich.“
„Ach so.“ Bridget sah ihn nachdenklich an. So langsam begriff sie, was in Adam vorging. Er war in einer ausgesprochen tristen Umgebung aufgewachsen. In einem heruntergekommenen Haus mit lieblosen Eltern.
Darum träumte er von einer fröhlichen Familie, einem Leben in idyllischer Landschaft.
Vermutlich hatte er Colin immer beneidet.
Auf ihrer kleinen Farm ging es ja auch wirklich recht fröhlich zu. Ihre Mom war sehr herzlich und fürsorglich, ihr Dad eine Seele von einem Mann. Alle verstanden sich gut, und Adam war bei ihnen immer willkommen.
Ja, ihre Eltern mochten ihn sehr. Ihre Mom liebte es geradezu, ihn bei jedem seiner Besuche zu bemuttern. Das genoss Adam natürlich.
Nur stellte er sich den Alltag auf einer Farm viel zu romantisch vor. Ein Milchbauer hatte einen der härtesten Jobs überhaupt. Er kannte weder Urlaub noch Feiertage. Und selbst wenn die ganze Familie von morgens bis abends schuftete, blieb das Einkommen recht dürftig.
Adam machte sich da zu große Illusionen. Er meinte wohl, in Wisconsin das Paradies zu finden. Wahrscheinlicher war allerdings, dass er jahrelang für sein Ziel sparte, doch am Ende nur bitter enttäuscht wäre.
„Ich verstehe dich ja“, versicherte Bridget. „Aber bitte versprich mir eins: Bevor du dein Geld in eine Farm investierst, solltest du eine Weile bei meinen Eltern wohnen und arbeiten. Damit du weißt, ob es wirklich das Richtige für dich ist.“
„Prima Idee.“ Adam lächelte. „Versprochen. Ich frage deinen Vater. Und vielen Dank, Bridget. Du hast mir richtig Mut gemacht. Ich hatte bisher niemanden in meine Pläne eingeweiht – aus Angst, man könnte mich für verrückt halten, weil ich meinen guten Job aufgeben will, um Farmer zu werden.“
Ja. Er war verrückt. Wenn’s ihn jedoch glücklich machte, sollte er ruhig noch eine Weile vom idyllischen Landleben träumen. Irgendwann würde er schon zur Vernunft kommen. Spätestens nachdem er einige Wochen bei ihren Eltern geschuftet hatte.
„Und was willst du jetzt gegen deinen hohen Blutdruck unternehmen?“
„Vielleicht Sport machen.“ Er zuckte die Achseln. „Für Entspannung sorgen und meine Freizeit genießen.“
Bridget schmunzelte. Seine Freizeit genießen. Na, dabei könnte sie ihm doch helfen – Adam müsste sich nur von ihr verführen lassen.
Was für ein wundervoller Abend! Bridget schwelgte förmlich im Glück. Sie und Adam saßen hier vertraut beim Candle-Light-Dinner. Es spielte leise Musik. Sie tranken italienischen Rotwein, und die Filetspitzen hatten ebenso lecker geschmeckt wie zuvor die Antipasti.
Ja, dieser Mann verwöhnte sie mit einem köstlichen Menü und erwies sich als charmanter Gesprächspartner. Doch am meisten genoss sie seine Blicke – er schaute sie ja an, als wäre sie die schönste, die begehrenswerteste Frau der Welt.
So hatte sich Bridget ihr erstes Date mit Adam immer vorgestellt. Von einem romantischen Abend wie diesem hatte sie schon seit Jahren geträumt.
Wie gut, dass ihre Freundinnen sie ermutigt hatten, nicht aufzugeben. Sondern sich ein wenig zu stylen, dieses sexy Kleid anzuziehen und einen zweiten Versuch zu wagen, um den Mann ihrer Träume
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