Collection Baccara Band 0292
wünscht.“
Wohl kaum. Im Korner Café saßen die beiden ja jeden Samstag, und das seit dreißig Jahren. Ein Abendessen dort wäre nicht gerade ein Highlight. „Ich komme zu ihrem Geburtstag, Dad. Hast du denn schon irgendwas geplant?“
„Ja. Ich dachte, mit den beiden Kleinen und da Jenna schwanger ist, sollten wir lieber am Tag feiern. Darum hab ich im Country Club reserviert. Marv sagt, da gibt’s ein tolles Büfett. Er ist da immer sehr zufrieden.“
Und der Freund ihres Dads musste es wissen. Wenn sich einer mit Büfetts auskannte, dann Marv. Er war der Schrecken aller Restaurantmanager. Die sanken weinend auf die Knie, wenn der große stämmige Farmer auf ihr Büfett zusteuerte, um für zehn zu essen.
„Gut, Dad. Dann werde ich mir ein Auto mieten, am Freitag zu euch kommen und übers Wochenende bleiben. Ich hab Zeit. Wegen der toten Woche muss ich erst am Dienstag zurück sein.“
„Tote Woche? Was zum Teufel ist das?“
„Ein paar unterrichtsfreie Tage, damit wir uns auf die Semesterprüfung vorbereiten können.“ Das musste Bridget natürlich auch. Darum beschloss sie, ihre Bücher mitzunehmen und sich am Sonntag für eine Weile in ihr Zimmer zu setzen, um zu lernen. Es würde sicherlich niemanden stören.
„Tote Woche? Hm. Seltsam. Aber wenn das bedeutet, dass du an der Party teilnehmen kannst, find ich’s prima.“ Ihr Dad räusperte sich. „Sie hat nichts davon gesagt, aber ich weiß, dass sich deine Mutter wahnsinnig freuen würde, wenn Adam Hale auch mit uns feiern würde.“
„Adam Hale?“ Bridget bemühte sich, gleichgültig zu klingen. „Haben Colin oder Dane ihn denn angerufen, um ihn einzuladen?“
„Keine Ahnung. Ich dachte nur, da ihr beide in derselben Stadt wohnt, könntet ihr gemeinsam fahren.“
„Na ja, schon. Aber …“ Wie sollten sie es schaffen, ein langes Wochenende im Kreis ihrer Familie zu verbringen, ohne dass jemand merkte, wie vertraut sie und Adam miteinander waren? „Vielleicht hat Adam gar keine Zeit.“
„Du hast seine Telefonnummer, Bridget. Ruf ihn an, und frag ihn. Deine Mom hat den Jungen schon immer gern gemocht. Und ich wäre beruhigt, wenn du nicht allein in einer geliehenen Schrottkarre durch die Gegend fährst.“
Aha, das war der Grund. Ihr Dad traute ihr nicht zu, einen geeigneten Wagen zu mieten, die Straßenkarte zu lesen und ein paar hundert Kilometer zu fahren.
Bridget seufzte im Stillen. Sie liebte ihre Eltern und ihre Geschwister. Ehrlich. Aber dass man sie immer noch wie ein kleines Kind behandelte, ging ihr nun wirklich auf die Nerven.
Trotzdem wollte sie jetzt nicht mit ihrem Vater diskutieren. „Okay, Dad. Ich versuche, Adam zu erreichen, und lade ihn ein.“
„Gut. Dann sehen wir euch beide am nächsten Freitag.“
Nachdem sie sich verabschiedet hatten, holte Bridget tief Luft. Ihre Beziehung zu Adam geheim zu halten war ein Kinderspiel – hier in Chicago, weit entfernt von der elterlichen Farm. Aber dort? Ihr Dad würde nichts merken. Ihre Brüder wohl auch nicht. Doch ihre Mom ließ sich nicht so leicht täuschen.
Und vor allem: Wie sollten sie und Adam es bloß schaffen, mehrere Tage lang die Finger voneinander zu lassen?
Wieder seufzte Bridget. Da stand ihnen beiden ja ein langes, sehr frustrierendes Wochenende bevor.
„Wir sind gleich da, Sweetheart.“ Adam holte tief Luft – so langsam und genussvoll, als wollte er den Duft Wisconsins aufsaugen. „Und ich schwöre dir, diese Landschaft wird von Jahr zu Jahr schöner.“
Bridget sah aus dem Seitenfenster. Na ja. Okay. Es war … eigentlich recht schön. Nur ziemlich eintönig. Grüne Hügel und schwarz-weiße Kühe. „Nach der nächsten Kurve musst du rechts abbiegen.“
„Ich weiß.“ Adam lächelte sie an. „Die Strecke zu euch kenne ich doch auswendig. Die Besuche auf der Farm waren für mich immer die Highlights in den Semesterferien.“
„Weil du das leckere Essen meiner Mom genießen durftest, hm?“
„Nein, weil ich dich sehen durfte.“
Bridget erwiderte sein Lächeln. Im nächsten Moment bogen sie jedoch schon auf die kiesbedeckte Zufahrt des alten Farmhauses ein, wo ihre Eltern und Dane bereits warteten und mit strahlenden Gesichtern auf das Auto zueilten.
Adam kurbelte das Fenster hoch, bevor er Bridget anschaute. „Showtime, Sweet… ach nein, Bridge.“
Sie seufzte. „Ja, ausnahmsweise darfst du mich ein paar Tage lang Bridge nennen.“ Das würde sie wenigstens daran erinnern, dass ihre Beziehung angeblich eine rein platonische
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