Collection Baccara Band 0292
Obwohl sie reichlich gefrühstückt hatten, gab’s um zehn Uhr schon wieder Kaffee, belegte Brote und jede Menge Kuchen. Also, so verwöhnt zu werden … das könnte er glatt jeden Tag vertragen.
Er blickte zur Tür, als Bridget ins Esszimmer trat. Sie hatte draußen mit den Kindern herumgetobt und strahlte, war jedoch völlig außer Atem.
„Puh, ich wusste gar nicht mehr, wie anstrengend die beiden Racker sind. Jetzt brauch ich erst mal ’ne Stärkung.“
Adam schenkte ihr eine Tasse Kaffee ein, gab Zucker und extra viel Sahne hinzu und reichte sie ihr. „Bitte.“
„Oh.“ Sie blickte ihn warnend an. „Ist dir beim Frühstück aufgefallen, wie ich meinen Kaffee trinke?“
„Äh … ja.“ Na, ob ihr Vater das glaubte? Der ältere Mann musterte ihn aufmerksam. „Und früher war es nicht anders, Bridge“, fügte Adam vorsichtshalber hinzu. „Du hast schon immer süßen Kaffee gemocht.“
Bob Weiss klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Es beruhigt mich, dass du in Chicago auf unsere Kleine aufpasst, Adam. Darüber sind wir alle sehr froh.“
Tja. Das könnte sich schnell ändern, wenn die Familie die volle Wahrheit erfuhr.
„Meine Tochter hat sich ja leider nicht davon abbringen lassen, in die Großstadt zu ziehen. Obwohl es mir schlaflose Nächte bereitet. Chicago ist viel zu gefährlich. Ich meine … Ein junges Mädchen wie sie findet sich dort ja gar nicht zurecht. Oder gerät in falsche Gesellschaft. Was hört man nicht alles …“
Bridget kniff die Lippen zusammen. Ja, ihre Miene wurde immer grimmiger.
Kein Wunder. Sie hasste es, wie ein Kind behandelt zu werden. Und das konnte Adam gut verstehen. Darum wollte er auch nicht, dass ihr Vater so weiterredete.
„Um Ihre Tochter müssen Sie sich überhaupt keine Sorgen machen, Bob. Sie ist eine selbstständige Frau. Und in Chicago benötigt sie weder meine Hilfe noch einen Aufpasser. Ich bewundere Bridget für ihre Tüchtigkeit. Sie verdient sich ihren Lebensunterhalt als Schneiderin und studiert sehr erfolgreich.“
„Ja.“ Bob nickte. „Tüchtig war unsere Kleine schon immer.“
„Stell dir vor, Dad …“ Sie schmunzelte. „Ich hab’s sogar in die Endrunde eines Talentwettbewerbs geschafft. Mit meinen Entwürfen für Damenunterwäsche.“
„Oh …“ Bob stieg die Röte ins Gesicht. „Das ist … schön, Kind. Wirklich. Aber jetzt entschuldigt mich, ich sollte deiner Mutter in der Küche helfen“, murmelte er und ging forschen Schrittes hinaus.
Bridget kicherte. „Ich wusste, dass ihn das Wort ‚Damenunterwäsche‘ sofort in Verlegenheit bringt.“
„Dann zeig ihm mal deine Musterkollektion“, riet Adam scherzend. „Am besten der ganzen Familie. Damit sie begreifen, dass du erwachsen bist.“
„Okay.“ Sie lächelte verschmitzt. „Beim nächsten Besuch. Die werden staunen, was ich aus Seide und Spitze zaubern kann. Was meinst du? Werden meine Eltern stolz auf mich sein, wenn ich später mal eine erfolgreiche Designerin bin? Mit eigener Kollektion? Dessous von Brigitte .“
„ Brigitte? Französisch ausgesprochen?“
„Ja. Wie Brigitte Bardot. Der Name passt zu meinen BHs mit den größeren Cups. Darum wäre es ein gutes Marketingkonzept.“ Das war ihr spontan eingefallen.
Und je länger Bridget darüber nachdachte … ja, desto besser gefiel ihr diese Idee.
„Bitte, Michael, iss ein bisschen Kartoffelbrei.“ Bridget hielt ihm den Löffel hin. „Dann suchen wir dir auch gleich einen leckeren Pudding aus.“
Der kleine blonde Junge spitzte die Lippen und probierte ganz vorsichtig. Geradezu misstrauisch, als sei ihm das Essen im Country Club nicht ganz geheuer.
Bridget saß zwischen ihm und seiner Schwester und genoss es, mal wieder ausgiebig mit den Kindern zusammen zu sein.
„Tust du mir einen Gefallen, Bridge?“ Colin, der gerade vom Büfett zurückkam, beugte sich zu ihr. „Jenna ist schon seit zwanzig Minuten auf der Toilette. Ich mach mir Sorgen um sie. Könntest du nach ihr sehen?“
„Ja, natürlich.“ Bridget stand sofort auf und eilte zum Waschraum.
Im ersten Moment entdeckte sie ihre Schwägerin jedoch nicht. „Jenna? Bist du hier irgendwo?“
Plötzlich hörte sie ein Wimmern! Es kam aus der hintersten Kabine. Und dort ging jetzt auch die Tür auf.
„Jenna!“ Erschrocken stürzte Bridget auf sie zu. „Mein Gott, was ist mit dir?“
Jenna war kreidebleich, und mit zittriger Stimme sagte sie: „Ich glaube, die Wehen haben eingesetzt.“
„Nein, macht euch keine
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