Collection Baccara Band 0292
Pieper an ihrem Gürtel fiepte, und sie sah auf dem Display die Nummer der Notaufnahme. Sie schaltete einen Gang höher und gab Gas.
12. KAPITEL
Als Brynna in der Notaufnahme ankam, wartete bereits der Abteilungschef auf sie.
„Ein Notfall?“, fragte sie und sah sich suchend um.
„Nicht hier“, erwiderte er. „Beim Camp. Das Feuer hat gedreht, und sie brauchen dringend medizinische Unterstützung. Ich habe ihnen ein Triage-Team für den Rest der Woche versprochen. Du bist als Teamleiterin eingeplant.“
Brynna hatte kaum Erfahrung in der Triage – der Sichtung, Klassifizierung und Erstversorgung von Verletzten – da sie erst ein einziges Mal an einem Noteinsatz beteiligt gewesen war. Doch sie würde ihr Bestes tun. Wenn der Abteilungschef sie dafür einteilte, dann hatte er entweder sonst niemanden oder traute ihr mehr zu als sie sich selbst.
„Wer ist noch im Team?“
„Emma“, sagte er, und Brynna stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, dass die erfahrene Schwester mit von der Partie sein würde. Der Abteilungsleiter las die Namen der anderen Schwestern vor, unter ihnen auch Rae Ann, und sie nickte zustimmend.
„Packen Sie ein paar Sachen zusammen, und gehen Sie davon aus, dass Sie dort übernachten werden“, führte er aus. „Die Ausstattung im Camp ist primitiv, aber es gibt genügend Vorräte und Arzneimittel.“
Brynna vereinbarte mit den anderen Teamkollegen Zeit und Ort der Abfahrt und machte sich dann rasch auf den Heimweg, um ihre Sachen zu holen. Planmäßig brachen sie im Van der Krankenschwester Judy auf zum Camp.
Wieder einmal war Brynna überrascht über das riesige Ausmaß der Schäden, die das Feuer angerichtet hatte. Beängstigend schwarze Rauchschwaden stiegen weiter oben am Hang auf, wo der Brand zunächst ausgebrochen war. Judy folgte den Anweisungen, die sie erhalten hatten, und fuhr sie zu der Stelle, an der das Camp der Hilfskräfte errichtet worden war. Dort stiegen Brynna und ihr Team aus.
An einem Ende des Camps befanden sich kleinere Schlafzelte, in der Mitte die Vorratszelte und auf der anderen Seite die großen Zelte, in denen Patienten versorgt werden konnten und Wasser und Essen ausgegeben wurden.
Ein Dutzend erschöpfter Feuerwehrmänner saß gerade beim Essen an Tischen im Freien, zwischen denen ein freiwilliger Helfer mit einer Kanne Kaffee herumging. Einer der Männer winkte Brynna zu.
Sie erkannte Ash McDonough, stellte ihre Tasche auf den Boden und ging zu den Tischen hinüber.
„Hi Brynna“, begrüßte er sie.
„Hallo Ash.“
„Das ist Dr. Holmes“, stellte er sie den anderen Männern vor, die sie ebenfalls begrüßten.
„Wir werden heute noch weiter hinauf auf den Kamm steigen“, erklärte Ash.
„Hast du Dev gesehen?“, fragte sie.
Er schüttelte den Kopf. „Soviel ich weiß, fliegt er für eine andere Einheit, die auf Luftrettung und Löschen aus der Luft spezialisiert ist.“
In diesem Augenblick flog ein Flugzeug über ihre Köpfe hinweg, und sie schauten beide nach oben.
„Also, pass auf dich auf“, sagte Ash.
„Du auch.“
Die Männer beendeten ihr Mal, nahmen sich Wasserflaschen von einer Palette und gingen zu ihren Fahrzeugen.
Von irgendwo hinter ihr erklang eine männliche Stimme, die nach Bandagen rief. Aus einem Zelt erschien ein Mann mit einem Lappen und wischte die Tische ab.
Die Hektik um sie herum weckte ihren Unternehmungsgeist, und sie blickte sich suchend nach ihrem Team um. Sie fand es weiter hinten beim Ausladen der Ausrüstung. Brynna fand in dem Stapel ihre Arzttasche, nahm das Stethoskop heraus und legte es sich um den Hals.
Sie war einsatzbereit.
„Geh dich ausruhen“, befahl Emma Brynna mit ernster Miene und gab ihr einen Schubs in Richtung der Schlafzelte. „Es ist ein Uhr morgens, und wir anderen haben alle schon kurz geschlafen. Ich komme mit diesem Strohkopf schon allein zurecht.“
Sie meinte damit einen der Feuerwehrmänner, der nach der Behandlung mit Rae Ann stritt, weil er die Sauerstoffmaske keine Minute länger tragen wollte.
Sie nickte und dankte ihren Leuten. „Ihr leistet alle großartige Arbeit. Ich versuche eine Stunde oder so zu schlafen. Wenn ihr mich braucht, weckt mich.“
Brynna taumelte in das Zelt, in das die Krankenschwestern und sie am Nachmittag ihre Habseligkeiten gebracht hatten. Es schien ihr, als seien seitdem Tage vergangen. Sie war schweißgebadet und schmutzig und stank nach Rauch.
Sie knipste eine Glühbirne an, die einsam vom Zeltdach baumelte. Zum Glück
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