Collection Baccara Band 0292
solche Dinge derzeit nicht mal denken kann, Eva. Außerdem bin ich nicht gut in Form.“
„Quatsch“, sagte ihre Freundin im Brustton der Überzeugung. „Du bist eine tolle Frau, Alex. Das warst du vor dem Angriff, und du bist es jetzt immer noch. Was dir passiert ist, macht mich sehr traurig. Und auch, dass du immer noch darunter leidest. Du weißt doch, dass ich dir helfen will, oder? Was immer es sein mag, du brauchst es nur zu sagen.“
„Danke, Eva. Weißt du, dass Jonas hier ist?“
„Was? Natürlich nicht. Du liebe Güte, wie ist das denn passiert? Meinst du damit, er ist in Sedona?“
„Wir sind uns zufällig über den Weg gelaufen.“
Alex erzählte ihrer Freundin alle Details dieser unerwarteten und anstrengenden Begegnung.
„Es tut mir leid, es zugeben zu müssen. Aber ich dachte erst, du und dein wundervoller Mann hättet etwas damit zu tun“, sagte sie am Ende ihres Berichts.
„Du hast mir doch das Versprechen abgenommen, niemandem zu sagen, wo du bist. Warum sollte ich mein Wort nicht halten?“
„Weil du eine Schwäche für Jonas hast. Und weil er der beste Freund von Dylan ist.“
„Das stimmt, aber es gibt Grenzen. Ich liebe meinen Mann sehr. Doch du bist meine Freundin und vertraust mir. Ich würde dein Vertrauen niemals missbrauchen“, erwiderte Eva ernst. „Diese ganze Geschichte tut mir sehr leid. Aber wie es aussieht, war eure Begegnung wirklich nur ein seltsamer Zufall. Das Schicksal spielt einem manchmal merkwürdige Streiche.“
„Schicksal? Du weißt, dass ich an so etwas nicht glaube.“
Eva seufzte. „Ja, ich weiß. Aber du darfst das Ganze nicht zu schwer nehmen. Du bist immer noch traumatisiert.“
Alex musste unwillkürlich lächeln. Eva war ebenfalls Anwältin. Und es wunderte Alex immer wieder, dass ihre Freundin äußerst erfolgreich war und fast jeden Fall gewann. Denn sie wirkte so weich und nachgiebig.
„Wir geht es deinem Nachwuchsrichter?“, fragte sie in dem Versuch, das Thema zu wechseln.
Eva kicherte. „Er ist ganz der Papa. Viel zu gut, um wahr zu sein.“
„Ich unterdrücke gerade ein abfälliges Schnauben.“
„Ach, Alex. Ich wünschte, du könntest deine schlechten Erfahrungen vergessen und offener sein. Das Leben ist nämlich wunderbar, weißt du. Und es ist sehr schön, eine Familie zu haben.“
„Du wirst mir jetzt aber hoffentlich nicht vorschlagen, ein Kind zu adoptieren oder schwanger zu werden.“
„Ich muss gestehen, dass ich schon oft darüber nachgedacht habe, wie gut dir ein Kind tun würde.“
Alex verdrehte die Augen. „Dann kann ich nur hoffen, dass du ganz schnell meine Telefonnummer verlierst.“
„Das werde ich ganz bestimmt nicht tun. Du bist mir viel zu wichtig“, erwiderte Eva unvermittelt ernst.
Durch diese Bemerkung gerührt, entschied Alex, erneut das Thema zu wechseln. „Was machen deine beiden Großen?“
„Dani glänzt derzeit im College mit guten Beurteilungen, und Mac hatte seit Monaten keinen Asthmaanfall mehr“, berichtete Eva von ihren beiden Kindern aus erster Ehe. „Und unser Baby fängt vor Freude zu quietschen an, sobald einer von ihnen den Raum betritt. Sie konnten gar nicht anders, als sich in ihren kleinen Bruder zu verlieben. Und sie geben allmählich ihre dummen Teenagervorbehalte auf, dass Dylan und ich zu alt für weitere Kinder sind.“
„Ach, das freut mich für dich“, erwiderte Alex.
Es machte die Sache für Eva bestimmt viel leichter, wenn ihre Tochter Dani ihren Krieg gegen ihre Mutter und deren neuen Ehemann endlich aufgab. Alex konnte sich gar nicht vorstellen, sich in einem solchen Minenfeld der Beziehungen zu bewegen. Es nötigte ihr immer wieder Bewunderung ab, wie Eva diese Herausforderungen meisterte.
„Na, du kannst dir vorstellen, wie erleichtert ich bin. Aber jetzt wieder zu dir. Ich wünsche dir so sehr, dass du möglichst schnell wieder ganz gesund wirst.“
„Das wünsche ich mir auch“, sagte Alex. „Hast du eigentlich Jonas in der letzten Zeit gesehen?“
„Nein. Ich habe überhaupt nichts von ihm gehört. Und Dylan hat mir erzählt, dass er auf seine letzten Anrufe und Mails nicht reagiert hat.“
„Jonas hat behauptet, er sei hier, um einem Freund zu helfen. Er fliegt für ihn Touristen durch die Gegend. Ich hatte keine Ahnung, dass er überhaupt einen Pilotenschein hat.“
„Da sind wir schon zwei.“
Alex nahm noch einen Schluck Weißwein. „Und da taucht er plötzlich in diesem Supermarkt auf. Was hat er da nur gemacht? Er hätte doch
Weitere Kostenlose Bücher